Aktuell stellen sich viele öffentliche Stellen gegen die großen Tech-Konzerne aus den USA. Neben dem Bundeskartellamt und der Europäischen Union ist auch die US-Justiz an den Monopolstellungen von Amazon, Facebook, Google und Apple interessiert. Der iPhone-Hersteller will dabei allerdings sein App-Monopol auf Mobilgeräten behalten. Während auf dem Mac unter macOS schon lange Software ausgeführt werden kann, die über das Internet oder alternative App-Sammlungen (z. B. SetApp) geladen wird, ist das unter iOS nicht möglich. Forderungen werden laut, dass das sogenannte „Sideloading“ ermöglicht werden soll. Doch Apple wehrt sich und versucht mit einer Geschichte auf die Gefahren aufmerksam zu machen.
Kapitel in diesem Beitrag:
Was ist Sideloading?
Der Begriff „Sideloading“ (zu Deutsch etwa „nebenher laden“ oder „parallel laden“) beschreibt den Vorgang, bei dem Apps von einer anderen Quelle als dem offiziellen App Store heruntergeladen werden. Das kann über eine Website oder einen alternativen App-Store realisiert werden. Als Beispiel kann man hier den Mac mit macOS sehen. Dieser bietet einen offiziellen App Store, kann aber auch Programme von Webseiten, von GitHub oder anderswo ausführen. Das ermöglicht einen offeneren Wettbewerb, da Apple hier nicht komplett die Plattform, die App-Überprüfung und die Konkurrenz in einem darstellt. Deshalb wird Sideloading auch für das iPhone (und iPad) gefordert. Da hat Apple noch die absolute Monopolstellung.
Apple argumentiert gegen Sideloading
Apple hat ein 16-seitiges Positionspapier zum Thema Sideloading herausgegeben, das ihr euch mit diesem Link als PDF ansehen und herunterladen könnt. Eingeleitet wird es nicht nur mit einem Zitat von Steve Jobs, sondern auch mit Aussagen der European Union Agency for Cybersecurity (ENISA) von 2016 und aus dem U.S. Department of Homeland Security Report von 2017 – alle drei sprechen sich für die ausschließliche Nutzung des App Stores aus. Anschließend wird darauf aufmerksam gemacht, wie sensibel die Daten des iPhones sind; gefolgt von einer fiktiven Geschichte, in der die Geräte von John und seiner 7-jährigen Tochter Emma angegriffen werden. In aller Kürze: „Sideloading ist böse und gefährdet alle Nutzer/innen“.
Was ist eure Meinung zum App-Download auf Apple-Mobilgeräten?
Wie seht ihr das Thema Sideloading? Haltet ihr es wie die Entwickler/innen, die ein offeneres System fordern, um nicht von Apple bevormundet zu werden? Oder seid ihr auf der Seite der (versprochenen) absoluten Sicherheit des bisher proprietären Systems aus iPhone und iOS bzw. iPad und iPadOS? Sollte Apple vielleicht einen Mittelweg ermöglichen oder sollte sich das Unternehmen allen Forderungen nach Sideloading-Möglichkeiten verwehren? Lasst gern eure Meinung zum Thema da!
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.
Grundsätzlich bin ich dagegen. Ich sehe hier aber die Gefahr für Monopol. Um das zu umgehen könnte ich mir vorstellen das Apple weitere AppStore zulässt und diese in einer Sandbox laufen müssen. Ob das sicher genug ist kann ich nicht beurteilen. Mir wäre lieber wenn Apple gezwungen wird die Regeln offen zu legen die anstehen für die Kontrolle der zugelassenen Apps. Hier sollten Firmen/Programmierer die Möglichkeit haben Einspruch an eine dritte Stelle einzureichen und Apple müsste dann sich nach denen richten. Dann könnte sowas nicht passieren das Apple “Podcast” App verbietet weil sie das gleiche anbieten wie Apple selbst. Vielleicht wären bei transparenten Regeln und einklagbaren Veröffentlichungen die Firmen/Programmierer zufrieden.
Ich glaube nicht, dass Apple auf breiter Front Podcasts App verboten hat, oder? Aber du hast schon recht: Es wäre schön, wenn die Regel offen wären (also auch DIE Regeln, die sie intern haben). Und ich finde es nicht korrekt, dass sie behaupten, alle Entwickler werden gleich behandelt, wo sie doch offensichtlich Amazon und Netflix Sachen durchgehen lassen, die kein anderer Entwickler darf.