Neben der Ankündigung des WWDC24-Zeitraums gab es diese Woche noch ein paar weitere interessante Schlagzeilen. Und so ist auch wieder eine neue Ausgabe der Sir Apfelot Wochenschau zustande gekommen. Dieses Mal zeige ich euch auf, welche Apple- und Tech-News mir in der Kalenderwoche 13 des Jahres 2024 aufgefallen sind. Mit dabei sind unter anderem diese Meldungen: Gigaset-Pleite sorgt für unbrauchbare Smart-Home-Geräte, Verbraucherzentrale geht gegen Temu vor, Canva kauft Affinity-Suite auf, großes Update für Apple Karten möglich, Gerücht zum Apple Pencil für die Vision Pro, Verbot von Parts Pairing, und mehr!
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Gigaset nur teilweise verkauft, Aus für Smart-Home-Sparte
- 2 Verbraucherzentrale mahnt Temu wegen mehrerer Verstöße ab
- 3 Alte und neue Technik-Welt: Startup Tennr will KI mit Fax-Kommunikation kombinieren
- 4 KI soll den Stromverbrauch in UK binnen 10 Jahren um 500% steigen lassen
- 5 Canva kauft Affinity-Programme von Serif ein
- 6 Affinity-Programme sollen weiter mit Einzellizenzen angeboten werden
- 7 Europäische Kommission eröffnet DMA-Verfahren gegen Apple, Google und Meta
- 8 Apple Karten sollen um individuelle Routen und Höhenmeter-Anzeige erweitert werden
- 9 Neuer Apple Pencil könnte mit der Vision Pro kompatibel sein
- 10 US-Bundesstaat Oregon verbietet Parts Pairing ab 1. Januar 2025
- 11 Noch mehr Sir Apfelot für euch!
- 12 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
- 13 Ähnliche Beiträge
Gigaset nur teilweise verkauft, Aus für Smart-Home-Sparte
Gigaset hat vor zwei Monaten Insolvenz angemeldet und sich seither um den Verkauf der verschiedenen Geschäftssparten bemüht. Nun wurde diese Woche mitgeteilt, dass sowohl der Care- als auch der Smart-Home-Bereich ohne Ersatz eingestellt wird. Damit gehen auch die Server für die entsprechenden Cloud-Dienste vom Netz.
Für Nutzer/innen von Gigaset Smart-Home-Produkten bedeutet das ab heute, dass die im Zuhause eingebundenen Sensoren und Geräte nicht mehr (vernetzt) zu gebrauchen sind. In der entsprechenden Meldung werden stichpunktartig diese Daten dazu gegeben:
- Die Cloud-Dienste werden zum 29. März 2024 eingestellt.
- Apps und verbundene Sensoren/Geräte werden nicht mehr nutzbar sein.
- Kamera Service Pakete enden zum 29. März 2024.
- Eine Rücksendung Ihrer Geräte ist leider nicht möglich.
- Der lokale Alarm des Rauchmelders Gigaset Smoke funktioniert uneingeschränkt weiter.
Wer für erworbene und nun nutzlos gewordene Geräte eine Entschädigung erwirken will, findet auf der verlinkten Gigaset-Webseite einen Vordruck für die „Forderungsanmeldung im Insolvenzverfahren“ als PDF-Download. Eine einfache Rückgabe ist also nicht möglich; man muss ins Insolvenzverfahren einsteigen.
Verbraucherzentrale mahnt Temu wegen mehrerer Verstöße ab
Wegen irreführenden Rabattprogrammen, manipulativen Designs und Verstößen gegen den Digital Services Act der EU hat der Verbraucherzentrale-Bundesverband (vzbv) den Online-Marktplatz Temu abgemahnt. Wie in der entsprechenden Pressemitteilung zu lesen ist, gibt es von Temu hinsichtlich der bemängelten Punkte noch keine Unterlassungserklärung. Deshalb wird als nächstes seitens des vzbv über eine Klage gegen den Online-Marktplatz entschieden.
Als Punkte, wegen denen Temu abgemahnt wurde, werden die folgenden aufgezählt:
- Temu weist Rabatte von beispielsweise 70 Prozent bei angebotenen Produkten aus. Weitere Informationen zu den Referenzpreisen werden nicht erteilt.
- Temu wirbt damit, dass sich der CO2-Fußabdruck verringere, wenn sich Verbraucher:innen ihre Waren nicht nach Hause, sondern zu einer Abholstelle in ihrer Nähe liefern lassen. Dabei haben die Produkte bis zur Zustellung bereits lange Wegstrecken zurückgelegt.
- Während des Bestellens zeigt der Online-Marktplatz zahlreiche Hinweise, wie „Beeile dich! Über 126 Personen haben diesen Artikel in ihrem Warenkorb“ und „Mehr als 54 Nutzer haben wiederholt gekauft! Warum nicht 2 auf einmal…“. Manipulative Designs, sogenannte Dark Patterns, sind laut Digital Services Act der EU seit 17. Februar 2024 verboten.
- Der Online-Marktplatz informiert aus vzbv-Sicht unzureichend darüber, wie die Echtheit von Produktbewertungen gewährleistet wird. Anbieter sind jedoch verpflichtet, Informationen hierzu zur Verfügung zu stellen.
- Zudem fehlen aus Sicht des vzbv auf der Plattform Angaben über die Identität von Produktanbietern.
Falls ihr Temu noch nicht kennt oder bisher nur eure Kids und Enkel davon habt reden hören, dann schaut auch mal in unseren umfangreichen Beitrag zum Thema rein: Temu – Schnäppchenjagd und Strafregister. In aller Kürze zusammengefasst: Kauft nicht bei Temu ein!
Alte und neue Technik-Welt: Startup Tennr will KI mit Fax-Kommunikation kombinieren
Das Startup-Unternehmen Tennr will zwei Techniken zusammenbringen, die auf den ersten Blick nicht so richtig zusammengehören: Künstliche Intelligenz und Fax. Das zu entwickelnde KI-Modell soll dabei Kerninformationen von gefaxten Dokumenten erfassen und analysieren können, um die Bearbeitung zu beschleunigen.
Gerade im Gesundheitssektor seien Faxe (in den USA) noch ein essenzieller Teil der Kommunikation, heißt es. In einer ersten Investitionsrunde konnte Tennr bereits 18 Millionen US-Dollar sammeln. Durch den Einsatz der KI sollen u. a. eine schnellere Terminvergabe und die automatische Abfrage von im Fax fehlenden Informationen realisiert werden (Quelle).
KI soll den Stromverbrauch in UK binnen 10 Jahren um 500% steigen lassen
Laut John Pettigrew, dem Geschäftsführer der britischen National Grid Plc., soll der Stromverbrauch im Vereinigten Königreich in zehn Jahren auf das Sechsfache des jetzigen Verbrauchs ansteigen. Als Grund gibt er den zu erwartenden Stromverbrauch von Datencentern an, die für boomende Technologiebereiche benötigt würden – etwa für breitflächig eingesetzte KI.
Mit dieser Prognose geht nicht nur die Frage der Stromerzeugung einher, sondern auch Aufgaben zur Vorbereitung des Stromnetzes auf den Mehrumsatz. Nicht nur das UK-Stromnetz ist dabei von den technischen Neuerungen und den zukünftig noch kommenden Verbrauchsfaktoren betroffen. Auch in vielen anderen Ländern wird ein zunehmender Stromverbrauch entsprechende Herausforderungen mit sich bringen (Quelle).
Canva kauft Affinity-Programme von Serif ein
Canva, die in den letzten Jahren stetig gewachsene Plattform für Bildbearbeitung und Design, hat die beliebten Adobe-Alternativen der Affinity-Suite aufgekauft. Das wurde diese Woche offiziell von Serif bekannt gegeben. Damit wird das Canva-Angebot um Affinity Photo (Foto- und Bildbearbeitung sowie Grafikerstellung) Affinity Designer (Design-Software) und Affinity Publisher (App für das Desktop Publishing) erweitert.
Selbst beschreibt das Unternehmen Canva seine Angebote als Lösungen für die „visuelle Kommunikation“. Der Einkauf der Affinity-Programm ist nur der jüngste von mehreren Übernahmen europäischer Grafik-Angebote – nebst Pixabay, Pexels, Smartmockups, Kaleido und Flourish. Den ersten Europa-Hauptsitz hat Canva in 2023 eröffnet.
Affinity-Programme sollen weiter mit Einzellizenzen angeboten werden
Die Übernahme von App-Angeboten bringt ja immer die Gefahr mit sich, dass von den neuen Eigentümern das Vertriebsmodell verändert oder andere negative Änderungen durchgedrückt werden. Dies soll bei den Affinity-Apps, die nun zu Canva gehören, nicht der Fall sein. Vermittels einer weiteren Pressemitteilung wurde nämlich nach der Übernahme-Bekanntmachung eine Liste mit vier Versprechen veröffentlicht:
- Faire Preise: Unbegrenzte Lizenzen werden immer angeboten und Affinity soll immer fair sowie erschwinglich angeboten werden.
- Beschleunigte Entwicklung: Affinity soll in seiner jetzigen Form erhalten bleiben. Allerdings will Canva die Einführung neuer Funktionen beschleunigen.
- Für alle nutzbar: Die Affinity-Apps sollen bald für Schulen und eingetragene Non-Profit-Organisationen kostenlos angeboten werden.
- Einbeziehung der Community: Das Feedback und die Ideen der Nutzer/innen sollen weiterhin dazu genutzt werden, die Zukunft der Affinity-Angebote zu gestalten.
Bleibt zu hoffen, dass Canva keinen der vier Punkte irgendwann mal aus Versehen vergisst…
Europäische Kommission eröffnet DMA-Verfahren gegen Apple, Google und Meta
Kurz nach Inkrafttreten des Digital Markets Act (DMA) geht die Europäische Kommission bereits gegen die Nichteinhaltung durch Apple, Google und Meta vor. Wie erklärt wurde, ist das nur die erste von insgesamt fünf in dieser Woche gestarteten Untersuchungen. Diese sollen aufzeigen, dass der DMA ernst genommen wird und dass auch die Big-Tech-Firmen dies tun sollen.
Untersucht werden im angekündigten Verfahren etwa die App-Store-Regeln von Apple und Google sowie die Abo-Gebühren der Meta-Plattformen Facebook und Instagram. Strafen können bis zu 10% der globalen Umsätze betragen; bei wiederholten Verstößen bis zu 20%. Mehr Infos zum Thema gibt’s in der offiziellen Pressemeldung. Es ist wahrscheinlich, dass es in Zukunft noch weitere Nachrichten dieser Art geben wird. Es gibt für Konzerne kaum einen Spielraum zur Umgehung des DMA.
Apple Karten sollen um individuelle Routen und Höhenmeter-Anzeige erweitert werden
Aus den bereits jetzt schon zur Verfügung stehenden Betriebssystem-Codes von Apple soll hervorgehen, dass in zukünftigen Versionen der Karten App ein paar praktische Änderungen eingearbeitet werden. Dabei soll es sich zum einen um die individuelle Anpassung von Routen handeln, sodass der bevorzugte Weg zwischen Start und Ziel statt dem automatisch vorgeschlagenen Weg genutzt und navigiert werden kann.
Zum anderen sollen die bisher nur auf der Apple Watch verfügbaren Höhenmeter-Anzeigen auch aufs iPhone und auf den Mac kommen. Es wird allerdings vermutet, dass beide Neuerungen vor dem weltweiten Release erstmal in den USA getestet werden (Quelle). In Deutschland könnten sie dann mit einem späteren Update auf iOS 18.x verfügbar werden. Genaues muss wie immer bei solchen Gerüchten abgewartet werden.
Neuer Apple Pencil könnte mit der Vision Pro kompatibel sein
Gerüchteweise soll Apple an einem Pencil-Modell arbeiten, das nicht (nur) mit dem iPad, sondern auch und vor allem mit der VR-Brille „Vision Pro“ genutzt werden kann. Der Apple Pencil für die Vision Pro könnte die Eingabe-Möglichkeiten der VR-Brille sinnvoll erweitern. Neben der virtuellen Tastatur, einer Bluetooth-Tastatur und Siri könnte der Stylus ebenfalls beim Schreiben helfen.
Aber auch Zeichnungen sowie 3D-Kreationen könnten sich mit einem Vision-Pencil realisieren lassen. Als Möglichkeit wird in verschiedenen Einschätzungen zum Thema aufgezeigt, dass der Pencil auf einer beliebigen flachen Fläche genutzt werden könnte, um auf einer virtuellen Leinwand (sowie in Freeform und ähnlichen Apps) zu zeichnen und zu schreiben (Quelle).
US-Bundesstaat Oregon verbietet Parts Pairing ab 1. Januar 2025
Ab Anfang kommenden Jahres ist es im US-Bundesstaat Oregon offiziell nicht mehr erlaubt, Geräte-Komponenten mit dem sogenannten „Parts Pairing“ zu koppeln. Das heißt, dass einzelne Hardware-Komponenten von Geräten nicht mehr nur in einer vom Hersteller vorgesehenen ID-Kombination funktionieren dürfen, sondern frei austauschbar sein müssen.
Gerade bei Apple sollte dies zu einer Anpassung von Einzelteil-Kombinationen führen, da bisher bestimmte Teile nicht einfach aus einem Gerät entnommen werden können, um in einem anderen als Ersatzteil zu fungieren. Durch das Verbot von „Parts Pairing“ wird ein strengeres Recht auf Reparatur durchgesetzt und Reparaturen durch Nutzer/innen und freie Werkstätten vereinfacht.
Noch mehr Sir Apfelot für euch!
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Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.
Ist schon der erste April mit KI und Faxen???
Ich habe mich nur über das “Gerade im Gesundheitssektor seien Faxe (in den USA) noch ein essenzieller Teil der Kommunikation” gewundert. Ich dachte, wir in Deutschland sind die Könige der Faxe. 😂