Sir Apfelot Wochenschau KW 29, 2024

Während mancherorts Informations- und Nachrichtenformate in der Sommerpause sind, da bekommt ihr an dieser Stelle auch in den heißen Monaten jeden Freitag eine weitere Sir Apfelot Wochenschau präsentiert. Diese Woche geht es dabei um die Apple- und Tech-News, die mir in der Kalenderwoche 29 des Jahres 2024 aufgefallen sind. Mit dabei sind u. a. diese Meldungen: Ausfall von Amazons Marketing-Plattform während des Prime Days, Synchron kombiniert Gehirnimplantat mit ChatGPT, Blender 4.2 LTS bietet noch bessere 3D- und 2D-Animation, Apple Intelligence kämpft sich aus der Kontroverse, „neuer“ HomePod mini, und mehr!

Server-Probleme bei Amazon während des Prime-Day-Sales

Wer als Unternehmen auf dem Amazon Marketplace unterwegs ist, kennt sicher auch das dort zur Verfügung stehende Marketing-Portal. Über dieses lassen sich z. B. Werbeplätze buchen, um in bestimmten Suchanfragen prominent platziert zu werden. Wie Bloomberg diese Woche berichtet hat, ist das Marketing-Portal ein paar Stunden nach dem Start des Amazon Prime Day (Verkaufsaktion am Dienstag und Mittwoch) für mindestens zwei Stunden ausgefallen. Was anfangs wie eine Katastrophe für Händler/innen aussah, konnte aber gebändigt werden. Laut Amazon gab es keine Beeinträchtigung von Werbekampagnen (Quelle).

Gehirnimplantat trifft KI: Kreiert Synchron eine Utopie oder eine Dystopie?

Synchron ist im Bereich der Gehirnimplantate der wohl bekannteste Konkurrent zu Elon Musks Neuralink. Wie nun bekannt wurde, verbindet das Unternehmen neuerdings seine Gehirnimplantate (bisher bei etwa einer Handvoll Leute im Test) mit OpenAIs ChatGPT, genauer mit dem Modell gpt-4o, das im Mai veröffentlicht wurde. Dies soll den Nutzer/innen etwa dabei helfen, schneller und einfacher auf Nachrichten oder E-Mails antworten zu können.

Als Beispiel wird im Bloomberg-Artikel zum Thema ein an ALS erkrankter Patient genannt, der nun per Gehirnimplantat und KI mit automatischen Antworten reagieren kann. Gerade beim Thema Datenschutz gibt es aber noch einige Kritikpunkte, da Daten zur Ermittlung der vorgeschlagenen Inhalte an OpenAI-Server gesendet werden müssen. Anstelle einer eigenen, datensicheren KI erwägt Synchron zudem, neben ChatGPT noch weitere Drittanbieter-KIs zu implementieren (Quelle).

Blender 4.2 LTS – Verbesserungen in der kostenlosen 2D- und 3D-Software

Blender ist eine kostenlose Software für die 3D-Modellierung, 3D-Animation sowie 2D-Animation, die ich euch u. a. hier schon einmal vorgestellt habe. Die professionell nutzbare App für Apple Mac und Windows-PCs hat diese Woche offiziell das Update auf die Version 4.2 LTS bekommen, wobei „LTS“ für Long-Term Support steht. Blender 4.2 soll bis mindestens 2026 unterstützt werden.

Damit aber nicht genug, denn das Update besteht auch aus einigen Verbesserungen der Blender-Software an sich: komplett überarbeitete Render-Engine EEVEE, bessere Compositor-Unterstützung mit GPU-Hardwarebeschleunigung, CPU-Nutzung, etc., der Möglichkeit zur portablen Nutzung, neue Modellier-Werkzeuge, Updates für die Animation Editors, und mehr. Alles zum Update findet ihr hier. 

Kontroverse rund um Apple Intelligence: Mit YouTube-Daten gefüttert oder nicht?

In den letzten Tagen kam bei verschiedenen Quellen immer wieder die Nachricht auf, dass Apple seine für die kommenden Betriebssysteme angekündigte KI („Apple Intelligence“) mit rechtlich geschütztem Material trainiert haben soll. Während darunter lizensiertes Material war, sollen aber auch über Web-Crawler abgegriffene sowie nicht individuell lizensierte Informationen dabei gewesen sein. Als Beispiel werden Untertitel von YouTube-Videos genannt.

Apple hat sich nun zum Thema geäußert und angegeben, dass zwar für das Training des Open-Source-Modells OpenELM ein breitgefächerter Bereich von Online-Material genutzt wurde, dass OpenELM aber nicht als Basis für die Apple Intelligence dient. Das quelloffene und kostenlos nutzbare Modell OpenELM wurde im April für Forschungszwecke bereitgestellt. Das auf anderen Daten beruhende Modell für Apple Intelligence soll dabei ein ganz anderes Thema sein (Quellen: 1, 2).

Apple kooperiert mit Taboola: Native Werbeanzeigen in News- und Aktien-App

Apple scheint seine Werbeverkäufe ausbauen, aber dafür seine Verkaufsabteilung nicht weiter vergrößern zu wollen. So lässt sich zumindest der Deal mit dem Werbeplatz-Betreiber Taboola interpretieren. Denn mit diesem arbeitet Apple nun zusammen, um Werbe-Anzeigen in die News-App (im deutschsprachigen Raum nicht verfügbar) sowie in die Aktien-App zu bringen. Ob dies für die hiesigen Märkte gilt, bleibt dabei abzuwarten.

Das Ziel soll „Native Advertising“ sein, also Werbeanzeigen, die optisch ähnlich zu den Nachrichtenartikeln in den Feeds beider Apps auftreten. Das Vorgehen ist von einigen Webseiten bekannt, unter deren Artikeln Vorschläge für weitere Artikel sowie darunter ähnlich gestaltete Werbe-Inhalte zu finden sind. Während Apple für Werbung in den benannten Apps aktuell für die Märkte USA und UK mit NBCU zusammenarbeitet, soll Taboola scheinbar die Märkte Kanada und Australien – sowie eventuell weitere – übernehmen (Quelle).

Neue kompakte Kamera-Module in M5-MacBooks für 2025 erwartet

Der in Vietnam ansässige Zulieferer Sunny Optical soll von Apple damit beauftragt worden sein, neue Kamera-Module für kommende Modelle des MacBook Pro herzustellen. Erwartet werden können diese als Bauteil der M5 MacBook Pros, die mit hoher Wahrscheinlichkeit 2025 auf den Markt kommen. Interessant ist dies, da Apple zuvor Kamera-Bestellungen für das iPhone bei Sunny Optical wegen Produktionsschwierigkeiten aufgekündigt hat.

Möglich ist, dass der neue Auftrag aus Zeit- und Kostengründen entstanden ist. Immerhin ist Sunny Optical einer der wenigen Hersteller, die für ein Compact Camera Module (CCM) nicht nur die technischen Komponenten, sondern auch die Linsen herstellen können. In Apples offizieller Lieferkette soll es sogar der einzige Hersteller mit diesen Möglichkeiten sein. Die Produktion der neuen MacBook-Kameras soll noch in dieser Jahreshälfte anlaufen (Quelle).

„Neuer“ HomePod mini in der Farbe „Mitternacht“ und mit Recycling-Material

„Apple hat heute den HomePod mini in Mitternacht vorgestellt, der mit zu 100 Prozent recyceltem Netzgewebe umschlossen ist“, hieß es am Montag im offiziellen Apple Newsroom. Seit Mittwoch ist dieses Modell des HomePod mini erhältlich. Neben der angeblich neuen Farbe, die sich laut einigen Quellen nicht wirklich vom bisherigen „Space Grau“ unterscheiden soll, sowie dem teilweise recycelten Material gibt es aber keine Neuerungen – also kein neuer Chip, keine neuen Funktionen oder andere technische Upgrades (Quelle).  

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Johannes Domke

Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.