Sir Apfelot Wochenschau KW 3, 2025

Und schon ist es wieder Freitag. Zeit für die Zusammenfassung der Apple- und Tech-News, die mir in den letzten Tagen aufgefallen sind. In der Sir Apfelot Wochenschau für die Kalenderwoche 3 des Jahres 2025 gibt es unter anderem diese Meldungen: Mastodon wird an Non-Profit-Organisation übergeben, Gratis-Support für Windows 10 endet im Oktober, Lenovo stellt selbstaufladende Bluetooth-Tastatur vor, Apple wegen App-Store-Gebühren in Großbritannien vor Gericht, Meta gibt unter Republikaner-Einfluss Bestrebungen für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion auf, Nintendo zeigt erstmals die Switch 2, und mehr!

Erst probieren, dann zahlen – Amazon stellt Prime-Angebot für Mode ein

Seit 2017 gab es in den USA das „Prime Wardrobe“-Angebot, das 2019 hierzulande als „Erst probieren, dann zahlen“ für Prime-Mitglieder eingeführt wurde. Wer Amazon Prime abonniert hatte, konnte im Rahmen dieses Programms Bekleidung und Accessoires bestellen, die Artikel sieben Tage lang zur Anprobe behalten und dann das nicht Benötigte zurückschicken. Letztendlich abgerechnet wurden nur die Artikel, die behalten wurden. Wie Amazon nun angekündigt hat, wird dieses Angebot zum Ende des Monats eingestellt. Ab dem 31.01.2025 lässt es sich nicht mehr nutzen.

Mastodon wird an Non-Profit-Organisation übergeben

Mastodon ist neben Bluesky die wahrscheinlich bekannteste und beliebteste Alternative zu Twitter bzw. X. Vor allem nach dem Kauf von Twitter durch Elon Musk erhielt Mastodon einen enormen Zulauf. Das Wachstum der dezentralen Plattform hat nun dafür gesorgt, dass der Gründer und bisherige Zielgeber Eugen Rochko seine alleinige Verantwortung abgibt.

Sie geht an eine europäische Non-Profit-Organisation über, der nun auch die Mastodon gGmbH untersteht. Für die User soll es keine großen Veränderungen geben, aber zumindest schneller ein paar positive Anpassungen und die Umsetzung von bisherigen Verbesserungshinweisen. Details gibt es in der offiziellen Meldung zur Umstrukturierung.

Ab 14. Oktober 2025 gibt es keinen kostenlosen Support mehr für Windows 10

Zehn Jahre nach der Einführung von Windows 10 wird der kostenlose, reguläre Support des Betriebssystems durch Microsoft eingestellt. Dies wird derzeit unter anderem auf der Webseite über die PC-Voraussetzungen für Windows 11 hervorgehoben. User, die noch PCs mit Windows 10 nutzen, sind angehalten, ein Upgrade auf das neue System auszuführen.

Reicht die Hardware dafür nicht aus, wird ein Neukauf angeraten. Wer sich diesen nicht leisten kann, hat die Möglichkeit, ebenfalls kostenpflichtig über den 14. Oktober hinaus Windows 10 Updates zu beziehen. Die „Extended Security Updates“ (ESU) sollen für User von Windows 365 kostenlos sein; die genauen Kosten für Leute ohne dieses Abo sollen im Oktober bekannt gegeben werden (Quelle).

Lenovo-Zubehör von der CES 2025

Letzte Woche hatte ich ja schon einmal ein paar Highlights (und auch Lowlights) von der CES 2025 aufgezeigt. Diese Woche ist diesbezüglich ein Nachtrag nötig, denn ein Zubehör von Lenovo hat es mir besonders angetan. Der Computer- und Zubehör-Hersteller hat nämlich neben einer modularen Maus als Proof-of-Concept auch eine kabel- und gleichzeitig akkulose Tastatur vorgestellt, die im Mai tatsächlich auf den Markt kommt.

Die selbstaufladende Tastatur nutzt über eine Solarzelle das Umgebungslicht, um Strom für ihre Funktionen und die Bluetooth-Verbindung zum Computer zu erzeugen. Es sind kein Akku und kein Aufladen nötig – ähnlich wie bei entsprechend ausgestatteten Taschenrechnern. Das self-charging Keyboard soll $70 bis $100 kosten. Dass das Ganze funktioniert, wird kurz in diesem Video gezeigt:

Datenleck bei Gravy Analytics: Milliarden Ortungsdaten von App-Usern abgegriffen

Diese Woche hat ein riesiges Datenleck zu zahlreichen Negativschlagzeilen geführt. So soll ein Hacker beim Data Broker „Gravy Analytics“ rund 10 TB Ortungsdaten abgegriffen haben. Dabei soll es sich vor allem um App-Tracking-Daten von Navigations-, Fitness- und Dating-Apps gehandelt haben.

Mit den Daten lassen sich Bewegungsprofile von Einzelpersonen erstellen, um deren Wohnort, tägliche Routen, Arbeitsplätze, medizinische Termine und mehr ausfindig zu machen. Durch eine 1,4 GB große Datenprobe, die der Hacker im Darknet bereitgestellt hat, lassen sich bereits einige Personenprofile analysieren. Obwohl die Daten anonymisiert sind, können durch sie Rückschlüsse auf bestimmte Personen gezogen werden, wie der iPhone-Ticker hier zusammenfasst.

Tipp: Das App-Tracking für auf dem Smartphone und auf der Smartwatch verwendete Programme sollte nach Möglichkeit deaktiviert werden.

Mögliche US-Sperre von TikTok beflügelt Downloads der 小红书 App

Diese Woche ging es in den USA (unter anderem) darum, ob die TikTok App nun verboten wird oder nicht. User der in den Vereinigten Staaten von Millionen Menschen genutzten Kurzvideo-App sind in Vorbereitung auf das mögliche Verbot dabei schon weitergezogen, nämlich zur ebenfalls chinesischen Social-Media-App 小红书 bzw. Xiaohongshu. Die im Westen auch als „Red Note“ bezeichnete App ist eine Mischung aus Instagram und Pinterest, die zudem Einkaufsmöglichkeiten bietet.

Finanziell gefördert wurde die seit über zehn Jahren angebotene App in der Vergangenheit unter anderem von Chinas Tech-Riesen Tencent und Alibaba. Neben der Abwanderung von US-Usern werden natürlich weltweit Menschen zu Red Note wechseln, wenn sie nach einem US-Verbot von TikTok weiterhin die Inhalte der Leute aus den Staaten verfolgen wollen. Laut dem Wall Street Journal soll als Maßnahme gegen das US-Verbot bei TikTok der Verkauf des US-Geschäfts an Elon Musk diskutiert worden sein.

Apple nun auch in Großbritannien wegen App-Store-Gebühren vor Gericht

Die 30% Provision, die sich Apple bei Käufen und Abos aus dem App Store in die eigene Tasche steckt, stehen nun auch in Großbritannien auf dem Prüfstand. Wie es bei iFun heißt, wurde stellvertretend für zirka 19,6 Millionen User von iPhones und iPads eine Klage eingereicht, die nun vom Competition Appeal Tribunal verhandelt wird. Mit Bezug auf einen Bericht des Guardian wird angegeben, dass das Verfahren bis zu sieben Wochen dauern kann.

Meta unter republikanischem Einfluss, Apple hält an Diversität fest

Meta, die Mutterfirma hinter Facebook, Instagram und WhatsApp, hat mit sofortiger Wirkung das Programm für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion beendet. Die kurz als DEI-Programm (Diversity, Equity, Inclusion) bezeichneten Maßnahmen sollten nicht nur die Plattformen für eine breitere Zielgruppe attraktiver machen, sondern vor allem innerbetrieblich mehr Menschen aus verschiedenen Hintergründen eine Chance bieten. Die Entscheidung kommt bei genauem Blick wenig überraschend, da als Metas Chief Global Affairs Officer der Republikaner Joel Kaplan eingesetzt und die mit Trump vertraute Dana White in Metas Aufsichtsrat platziert wurde.

Das zeigte unter anderem iFun diese Woche auf. Dabei wird auch auf die DEI-Bemühungen bei Apple eingegangen. Im Vorfeld der jährlichen Apple Shareholder-Versammlung wurde ein darauf vorbereitendes Dokument veröffentlicht, in dem es u. a. um einen Shareholder-Vorschlag zum Einstampfen der DEI-Bemühungen bei Apple geht (Proposal No. 6, ab Seite 85). Nach der Beschreibung des Vorschlags wird argumentiert, warum sich der Apple-Vorstand dagegen ausspricht und anrät, seitens der Shareholder insgesamt dagegen zu stimmen. Die Versammlung findet am 25. Februar 2025 statt.

Google will ebenfalls von Faktenchecks zu Community Notes übergehen

Wie letzte Woche bereits aufgezeigt, will Meta auf seinen Plattformen zukünftig die unabhängigen Faktenchecks von kontroversen Postings abschaffen. Sie sollen durch Anmerkungen aus der Nutzerschaft ersetzt werden. Wie diese Woche ein Schreiben von Google an die Europäische Kommission zeigt, wird auch der Suchmaschinen-Riese diesen Weg gehen. Neben den Suchergebnissen von Google betrifft dies vor allem Videos auf YouTube. Das zeigt u. a. Axios auf.

Erster Einblick gewährt: Nintendo Switch 2 offiziell gezeigt

Nintendo hat auf seinen verschiedenen lokalen YouTube-Accounts jeweils ein neues Video veröffentlicht, in dem der Aufbau und ein paar Funktionen der neuen Nintendo Switch 2 Konsole gezeigt werden. Der allgemeine Aufbau ist ähnlich zum Vorgänger von 2017. Jedoch sind Display und Joy-Cons größer, letztere werden zudem magnetisch befestigt. Als Release-Titel scheint es „Mario Kart 9“ zu geben. Weitere Infos dazu habe ich bereits mit diesem Beitrag veröffentlicht: Mehr zur Analyse des ersten Blicks auf die Nintendo Switch 2.

Noch mehr Sir Apfelot für euch!

• Der Newsletter mit allen Beiträgen der Woche und weiteren Infos: Hier abonnieren
• Videos von Sir Apfelot auf YouTube: Lynne und Jens berichten zu interessanten Themen
• Die Sir Apfelot App für eure mobilen Apple-Geräte: Im App Store für iOS und iPadOS
• Sir Apfelot auf Steady unterstützen: Hier ausprobieren

Johannes Domke

Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.