Sir Apfelot Wochenschau KW 39, 2023

Eine weitere Woche mit Apple-Neuheiten geht zu Ende. Nach den neuen iPhones und Watches sowie einigen neuen Betriebssystemen gab es diese Woche nun macOS Sonoma als Upgrade für kompatible Macs. Aber auch abseits dieser Inhalte gab es wieder interessante Apple- und Tech-News. Welche mir in der Kalenderwoche 39 des Jahres 2023 aufgefallen sind, das lest ihr in dieser Sir Apfelot Wochenschau. Mit dabei sind u. a. folgende Meldungen: Betrugsmasche mit PayPal-Anrufen dauert an, Amazon wegen Monopol-Methoden angeklagt, Google mit Negativ-Schlagzeilen zu Bard, Apple-Deals und YouTube-Abos, Apple mit Systemupdates, Reinigungshinweisen sowie heißen, aber wenig grünen iPhones.

Übrigens: Unseren Podcast gibt es seit Neuestem auch als Video auf YouTube. Sehen wir uns dort???

Sir Apfelot als Podcast

Wenn ihr sowohl den Sir Apfelot Blog als auch Podcasts mögt, dann solltet ihr mal in den Sir Apfelot Podcast reinhören. Lynne und Jens gehen auf interessante Themen ein und werfen dabei ihre eigenen Erfahrungen und Meinungen mit in den Mix.

Hier findet ihr die verschiedenen Plattformen, auf denen ihr den beiden zuhören könnt:

In der Sir Apfelot Wochenschau der Kalenderwoche 39 des Jahres 2023 findet ihr u. a. diese Meldungen: PayPal-Betrugsmasche, Amazon wegen Monopol-Ausnutzung angeklagt, Google wegen Bard, Zahlungen an Apple und YouTube-Abo in der Kritik, iPhone 15 (Pro) läuft heiß, und mehr.
In der Sir Apfelot Wochenschau der Kalenderwoche 39 des Jahres 2023 findet ihr u. a. diese Meldungen: PayPal-Betrugsmasche, Amazon wegen Monopol-Ausnutzung angeklagt, Google wegen Bard, Zahlungen an Apple und YouTube-Abo in der Kritik, iPhone 15 (Pro) läuft heiß, und mehr.

Betrug im Namen von PayPal: Angebliche Abbuchung soll Daten entlocken

Wer einen Anruf (angeblich) von PayPal erhält und von einer Computerstimme erzählt bekommt, dass eine verdächtige Abbuchung vom Konto getätigt wurde, sollte sofort auflegen. Denn die Masche, über die Daten abgegriffen werden sollen und die seit spätestens Juli 2023 bekannt ist, greift weiter um sich. Mir hat letztens erst eine Freundin erzählt, dass über mehrere Tage mehrfach solche Anrufe bei ihr eingingen. Gerade jetzt, wo es so langsam auf Weihnachten und zunehmende Online-Bestellungen zugeht, sollte man sich der Betrugsmasche bewusst sein.

Ich bin diese Woche erneut darüber gestolpert und habe direkt mehrere Berichte gefunden – gewarnt wird von Verbraucherzentralen, der Polizei, verschiedenen Ratgeber-Sendungen im Fernsehen, usw. Die Masche ist, dass über einen Anruf Panik vor einer fremden Buchung aufgebaut und dann direkt ein Datensatz abgefragt wird – Zugangsdaten wie E-Mail-Adresse und Passwort etwa. Darauf sollte man nicht reinfallen, keine Tasten drücken, nichts sagen, einfach auflegen und anschließend in der PayPal-App oder auf der PayPal-Webseite schauen, ob es tatsächlich ein Problem gibt. (Quellen: 1, 2, 3)

Jahrelanger Prozess? Federal Trade Commission verklagt Amazon

Gemeinsam mit 17 Generalstaatsanwälten hat die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) diese Woche den Amazon-Konzern wegen der illegalen Aufrechterhaltung seiner Monopolstellung verklagt. In der offiziellen Pressemitteilung heißt es einleitend (übersetzt): „Amazons andauerndes rechtswidriges Verhalten blockiert den Wettbewerb und ermöglicht es dem Unternehmen, seine Monopolmacht auszuüben, um die Preise in die Höhe zu treiben, die Qualität zu verschlechtern und Innovationen für Verbraucher/innen und Unternehmen zu unterdrücken.“ Nicht nur die 172-seitige Anklageschrift, sondern auch ganz allgemein der Versuch, das Monopol eines Unternehmens zu zerschlagen, das „too big to fail“ ist, deutet auf einen Prozess hin, der sich über Jahre hinziehen kann. (Quellen: 1, 2, 3)

Kinderleicht: Fremde Unterhaltungen mit Bard über Google-Suche auslesen

Erst letzte Woche ging es hier darum, dass Googles KI-Chatbot „Bard“ neue Funktionen bekommen und auch ein Update für das Angebot in Deutschland erhalten hat. Keine ganze Woche später gibt es direkt Kritik an dem Dienst. Denn wenn man die Suche „site:bard.google.com/share/“ in einer beliebigen Suchmaschine nutzt, bekommt man (geteilte) Bard-Chats angezeigt, die man aufrufen, komplett lesen und ggf. sogar selbst weiterführen kann. Wer Bard nutzt, sollte also auf jeden Fall die Privatsphäre- und Teilen-Einstellungen beachten. Das Gleiche gilt übrigens für Google Drive. Denn auch „site:drive.google.com“ funktioniert leider nur zu gut. (Quellen: 1, 2)

Update: Google hat hier scheinbar eingegriffen und die Unterhaltungen mit Bard aus der Suche entfernt. Aktuell findet man mit der oben genannten Suche keine Ergebnisse mehr.

Das Suchmaschinen-Kartell von Google und Apple auf dem Prüfstand

Warum ist Google die Standard-Suchmaschine in Safari? Warum kann man dies nicht schon bei der Einrichtung eines neuen Apple-Geräts ändern? Und wird Google aufgrund der Qualität oder aufgrund hoher Zahlungen bevorzugt? Diese und weitere Fragen sollen aktuell in einem Gerichtsverfahren in den USA geklärt werden. Am Dienstag sagte im Rahmen dessen Eddy Cue, der Senior Vice President Services bei Apple, aus. Er hatte zuletzt einen Deal mit Googles CEO Sundar Pichai über Milliardenzahlungen für die Sonderbehandlung ausgehandelt.

Bei The Verge gab es dazu nicht nur Hintergrundinformationen, sondern auch eine Zusammenfassung der öffentlichen Aussagen des Top-Managers. Es wurde diskutiert, warum Google als Standard eingestellt ist, ob es für Nutzer/innen zu umständlich ist, eine andere Suchmaschine als Standard festzulegen und so weiter. Aufgezeigt wurde zudem, dass Apple 2003 mit Safari den ersten Webbrowser anbot, der in der URL-Zeile eine Google-Suche auslöste, wenn keine URL eingegeben wurde. Aufgrund der Verhandlung überrascht es nicht, dass ab iOS 17 für reguläre und für private Tabs in Safari verschiedene Suchmaschinen festgelegt werden können. (Weitere Quellen: 1, 2)

Wohl keine Chance mehr auf „YouTube Premium Lite“-Abo

Zwar nicht in Deutschland, aber in anderen Ländern wurde das „YouTube Premium Lite“-Abonnement auf Googles Videoplattform getestet. Dieses entfernte die Werbung auf der YouTube-Webseite und in der mobilen YouTube App. Dafür gab es aber nicht die Zusatzfunktionen des „YouTube Premium“-Abos (ohne „Lite“), wie etwa YouTube Music. Es stellte eine nützliche Alternative für alle dar, die auf das Musik-Angebot verzichten können.

Der Test des monatlich 6,99 Euro kostenden Werbefrei-Abos, das eine günstigere Alternative zum 11,99 Euro teuren Gesamtpaket bietet, wird in den Testregionen aber zum Oktober 2023 eingestellt. Die Hoffnung, auch hierzulande günstiger werbefreies YouTube nutzen zu können, kann man also vorerst aufgeben. Meine Tipps am Mac: entweder das „Adblock Pro“-Plugin in Safari nutzen oder für einzelne Videos den iWork-Trick anwenden. (Quelle)

Kurz nach iOS 17 Upgrade: Apple veröffentlicht iOS 17.0.1 und 17.0.2

Es hat nicht lange gedauert, bis das neueste iPhone-Betriebssystem ein paar Sicherheitsupdates brauchte. Auch für iPadOS 17 auf dem iPad und für watchOS 10 auf der Apple Watch gibt es entsprechende Sicherheitsupdates. Für vorige Systeme stehen ebenso Updates bereit (iOS und iPadOS 16.7, watchOS 9.6.3, etc.) Wer am Mac macOS Ventura nutzt, kann sich nach Version 13.6 umschauen. Wer Monterey verwendet, schaut nach Version 12.7. Für Sonoma gibt es noch keine Version über 14.0.

Doch warum haben diese vielen kleinen Systemupdates einen Platz in der Sir Apfelot Wochenschau verdient? Weil sie mal wieder kritische Sicherheitslücken schließen, etwa den Kernel des jeweiligen Systems betreffend. Aber auch die Sandbox-Funktion der Systeme, Dienste wie Game Center und ColorSync, die biometrische Authentifizierung und dergleichen sind betroffen. Wenn euch die Details interessieren, findet ihr die Links zu den einzelnen Update-Informationen in der offiziellen Apple-Tabelle. Schaut zudem in die Einstellungen eurer Geräte, um die neuen Systemversionen zu laden.

Apple erweitert seine Reinigungshinweise um Angaben zum iPhone 15 Pro (Max)

Das neue Titangehäuse der Pro-Modelle aus der iPhone-15-Reihe ist ja vielerorts ein Gesprächs- und Streitthema. Zerkratzt es nun so schnell oder nicht? Verfärbt es sich nur temporär oder dauerhaft, wenn man es nicht mit durchgehend frisch gewaschenen Händen nutzt? Zumindest auf letztere Frage geht Apple nun in seinem Support-Dokument HT207123 ein.

Im englischen Original heißt es (übersetzt): „Beim iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max kann das Öl Ihrer Haut die Farbe der Gehäuseseiten vorübergehend verändern. Wenn Sie Ihr iPhone mit einem weichen, leicht feuchten, fusselfreien Tuch abwischen, wird das ursprüngliche Aussehen wiederhergestellt.“ In der deutschen Version des Dokument fehlt der Hinweis bisher.

iPhone 15 (Pro) soll überdurchschnittlich oft überhitzen

Alle vier Modelle aus der neuen iPhone-15-Reihe sollen mit Überhitzung in unterschiedlichen Situationen zu kämpfen haben. Sowohl bei der Nutzung der Schnellladefunktion als auch abseits des Ladekabels bei der einfachen Nutzung von Chat- und Social-Media-Apps soll es eine merkliche Wärmeabstrahlung geben. Ian Zelbo vom 9to5Mac-Team fand sein iPhone 15 Pro Max beim Schnellladen fast zu heiß, um es ohne Hülle zu halten – vor allem zwischen 25% und 60% Akkustand.

Ein YouTuber hat zudem während Benchmark-Tests und Videospielen bis zu 46,7°C mit einer Wärmebildkamera am Gehäuse seines iPhone 15 gemessen. Die Probleme sollen laut einem zusammenfassenden Bericht über die Einrichtungsphase der Geräte, in denen sie aufgrund von vielen Hintergrundprozessen eine hohe Last verursachen, hinausgehen. Auch nachdem System und Apps ihre Einrichtung und Indexierungsprozesse hinter sich haben, soll das Hitzeproblem anhalten. Laut Ming-Chi Kuo sollen die Probleme an Kompromissen in der Hitzeableitung liegen. (Quellen: 1, 2, 3)

Apples grüner Weg: Marketing für Umweltbewusste oder ehrliche Motive?

Während der Präsentation der neuen iPhones und Apple Watches am 12. September 2023 hat Apple einen kleinen Kurzfilm eingeschoben, in dem die Schauspielerin Octavia Spencer die Rolle der „Mutter Natur“ übernahm. Darin wurden große Bemühungen und Zahlen genannt, die Apple zu einem Unternehmen mit geringem CO2-Fußabdruck stilisieren sollten. Diese Woche bin ich über einen CNET-Artikel gestolpert, in dem diese Aussagen unter die Lupe genommen, mit der Konkurrenz verglichen und in die aktuelle Marketinglandschaft eingeordnet wurden.

So kümmert sich Apple zwar um die Nutzung von „sauberer“ Energie im eigenen Unternehmen sowie bei seinen Zulieferern. Von letzteren nutzt aber noch kein einziger 100% erneuerbare Energien. Apple sieht sich hier trotzdem als Vorreiter, da z. B. Smartphone-Konkurrent Samsung nicht so sehr auf Zulieferer schaut und große Teile seiner Produktion weiterhin mit Energie aus fossilen Brennstoffen, etwa Kohle, betreibt. Trotzdem: das iPhone 15 Pro hat einen größeren CO2-Fußabdruck als das iPhone 14 Pro.

Das größte Problem bleibt aber der Upgrade-Zyklus der Geräte. Eigentlich bräuchte es nicht jedes Jahr eine neue iPhone-Generation. Wenn Apple es ernst mit dem Umweltschutz meinen würde, gäbe es auch dahingehend ein Umdenken. Bis dahin, so wird es in dem Artikel von CNET zusammengefasst, sind zumindest Teile von Apples Aussagen kein Zeugnis echter Bemühungen, sondern eher Marketing für eine (mehr oder weniger) umweltbewusste Zielgruppe.

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