Das letzte Wochenende vor dem Update auf iOS 17.4 steht an, und natürlich verkürzen wir es euch gerne wieder mit einer Sir Apfelot Wochenschau. Dieses Mal erfahrt ihr, welche Apple- und Tech-News mir in der Kalenderwoche 8 des Jahres 2024 aufgefallen sind – neben dem Aus für das Apple-Auto. Mit dabei sind unter anderem diese Meldungen: der Mond-Lander „Nova-C“ ist umgekippt, die International Holding Co. nimmt eine KI in den Vorstand auf, Avast muss Strafe wegen Datenweitergabe zahlen, iOS in der EU bald ohne progressive Web Apps, Apple FineWoven als absoluter Flop, Kritik an Apple Arcade, und mehr!
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Nova-C umgekippt: Mondsonde ist nicht wie erwartet gelandet
- 2 IHC, Abu Dhabis größtes Unternehmen, nimmt KI in den Vorstand auf
- 3 Giftmüll im Tunnel: Was von Musks „Hyperloop“ übrig blieb
- 4 Mal wieder Avast: Web-Daten von Usern an Dritte verkauft
- 5 Neuseeland: Selbstbedienungs-Tankstellen fallen wegen Schaltjahr-Fehler aus
- 6 iOS in der EU zukünftig ohne Progressive Web Apps (PWA)
- 7 Hardwarekosten der Vision Pro sollen bei 1.542 US-Dollar liegen
- 8 Apple FineWoven stellt sich als extremer Flop heraus
- 9 Geht Apple Arcade langsam zugrunde?
- 10 Aus der Apple-ID könnte bald der „Apple Account“ werden
- 11 Noch ein paar News zum März-Beginn
- 12 Noch mehr Sir Apfelot für euch!
- 13 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
- 14 Ähnliche Beiträge
Nova-C umgekippt: Mondsonde ist nicht wie erwartet gelandet
Vor zwei Wochen habe ich von der potenziell ersten US-Mondlandung seit über 50 Jahren berichtet. Es ging dabei um die Nova-C genannte Raumsonde des Unternehmens Intuitive Machines Inc. Diese sollte dank einer SpaceX-Rakete ins All gelangen, um dann dort zum Mond zu fliegen sowie auf ihm zu landen. An Bord waren dabei mehrere Ladungen, einschließlich Forschungsgeräten von der NASA.
Während zwischenzeitlich die geglückte Landung von Nova-C auf dem Mond kommuniziert wurde, schien beim Aufsetzen aber die Geschwindigkeit in der Horizontalen zu hoch gewesen zu sein. Infolgedessen ist Nova-C umgekippt und die Ladung konnte nicht wie geplant ausgegeben werden. Trotz des Unfalls soll die Raumsonde aber funktionieren und Daten senden. Zumindest ein Solar-Panel soll für den nötigen Strom sorgen. Neben verschiedenen Daten wurden auch Bilder übersandt. Spektakuläre neue Einblicke liefern diese aber nicht (Quellen: 1, 2).
IHC, Abu Dhabis größtes Unternehmen, nimmt KI in den Vorstand auf
Um bessere strategische Entscheidungen treffen zu können, nimmt die International Holding Co. (IHC) aus Abu Dhabi einen KI-Beobachter in den Vorstand auf. Das mit einem Gesamtwert von aktuell 238 Milliarden US-Dollar an der Börse notierte und damit größte Unternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten will die „Aiden Insight“ genannte KI nutzen, um Geschäftsdaten, Markttrends, Finanzinformationen und globale Wirtschaftsdaten aus den vergangenen Jahrzehnten zu analysieren. Daraus soll die KI dann Empfehlungen für zukünftige Entscheidungen ableiten.
Das (bisher noch) ungewöhnliche Vorgehen, das von dem ebenfalls in den Emiraten ansässigen KI-Unternehmen G42 sowie von Microsoft unterstützt wird, weitet Abu Dhabis Bemühungen im Bereich der umfangreichen KI-Nutzung aus. Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen weltweit führend bei der Erprobung und Regulierung von KI-Technologien werden. Das wurde diesen Monat unter anderem vom Minister für künstliche Intelligenz, Omar Al Olama, gegenüber dem Wirtschaftsmagazin Bloomberg gesagt. Das Statement untermauert vorige Aussagen des OpenAI-CEOs Sam Altman zu diesem Thema (Quellen: 1, 2).
Giftmüll im Tunnel: Was von Musks „Hyperloop“ übrig blieb
Elon Musk ist für so manche schlechte und dabei leider groß angelegte Idee bekannt – von der Twitter-Übernahme hin zu Auto-Tunnels. Eines seiner Unternehmen, „The Boring Company“, hatte sich dabei mit dem sogenannten Hyperloop-Konzept beschäftigt. Dieses sollte eine Fortbewegung mit Schallgeschwindigkeit in unterirdischen Röhren hervorbringen. Viel ist nach mittlerweile sieben Jahren nicht draus geworden, außer der Las Vegas Loop als Prototyp. Dieser Tunnel unter der Glücksspiel-Stadt Nevadas ist laut dort arbeitenden Personen nun nichts weiter als eine Sammelstelle für giftigen Matsch.
Der Schlamm im Tunnel unter dem Nordende des Las Vegas Strip soll Insider-Informationen nach die Konsistenz eines Milchshakes haben und an einigen Stellen bis zu 60 cm (2 ft) tief sein. Neben den ganz normalen Inhaltsstoffen, wie etwa Wasser, Sand und anderes Erdreich, welche sich nunmal bei Grabungsarbeiten vermischen, sollen den Angestellten auch chemische Inhalte aufgefallen sein – und zwar durch entsprechende Reizungen bzw. Verbrennungen ihrer Haut. Zudem ist eine durch Betonblöcke begrenzte Schlamm-Halde auseinander gebrochen, wodurch ein Praktikant fast verletzt wurde. Die Occupational Safety and Health Administration (OSHA) hat insgesamt acht als „ernst“ eingestufte Verstöße auf der Baustelle gefunden (Quelle).
Mal wieder Avast: Web-Daten von Usern an Dritte verkauft
Der 1988 gegründete Hersteller für Sicherheitssoftware Avast macht mal wieder Negativschlagzeilen. Der schon seit Jahren immer wieder durch Kontroversen rund um die Verwendung von Nutzungsdaten auffallende Anbieter von Anti-Malware-Programmen hat es auch diese Woche wieder geschafft. Denn die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) hat geurteilt, dass Avast 16,5 Millionen US-Dollar an Strafe zahlen muss, weil Webbrowsing-Daten der Nutzerschaft an Dritte verkauft wurden. Zudem wurde Avast untersagt, weiterhin diese Daten zu sammeln und zu veräußern.
Zu den Daten gehörten der genutzte Webbrowser, jede damit besuchte Webseite inkl. Zeitstempel der Aufrufe, die Art des genutzten Geräts und Ortungsdaten der Websession inkl. Stadt, Staat und Land. Zwar wurde in den AGB von Avast angegeben, dass einige Daten geteilt würden. Dies sollte aber anonymisiert passieren. Laut der FTC gab es jedoch keine (ausreichende) Anonymisierung. Die Sammlung und Veräußerung der Daten soll bereits 2014 begonnen haben. Über 100 Drittparteien sollen die Daten gekauft haben. Weitere Details findet ihr in der verlinkten Meldung.
Neuseeland: Selbstbedienungs-Tankstellen fallen wegen Schaltjahr-Fehler aus
Dieses Jahr ist ein Schaltjahr, deshalb gab es gestern einen der seltenen Februartage mit der 29 als Zahl. Selbige scheint dabei nicht in der Programmierung des Bezahlsystems bedacht worden zu sein, das in Selbstbedienungs-Tankstellen verschiedener Betreiber Neuseelands verwendet wird.
Ein bisschen an den Y2K-Bug der Jahrtausendwende erinnernd konnten aufgrund des Datumsfehlers die SB-Zapfsäulen von Z Energy, Allied Petroleum und Gull nicht genutzt werden. Lediglich mit Angestellten besetzte Tankstellen mit anderen Zahlungssystemen bzw. Bar- und Karten-Zahlung an der Kasse ließen sich zum Tank auffüllen nutzen.
iOS in der EU zukünftig ohne Progressive Web Apps (PWA)
Kommende Woche wird Apple sein Betriebssystem-Update auf iOS 17.4 für kompatible iPhones herausbringen. In der EU geht dieses mit Änderungen einher, welche aufgrund des Digital Markets Act (DMA) der EU implementiert wurden. Neben alternativen App Stores wäre das zum Beispiel die Möglichkeit, Webbrowser mit anderen Engines als Apples WebKit zu nutzen. Und genau wegen diesen Nicht-Apple-Engines wird mit iOS 17.4 in der EU die Unterstützung von progressiven Web Apps entfernt. Apple argumentiert dabei mit Sicherheitsbedenken.
Im Detail heißt das, dass Webseiten nicht mehr auf dem Home-Bildschirm abgelegt werden und dann ähnlich wie reguläre Apps verwendet werden können. Während das für viele User wahrscheinlich nur den Wegfall einer Verknüpfungsmöglichkeit von Webseiten bedeutet, kann es für einige Developer viel mehr bedeuten. Denn diese konnten ihre Software-Kreationen als Web-Tools über diesen Weg vermittels ihrer Internetseiten und der Verknüpfung auf dem Home-Bildschirm als App-Alternative außerhalb des App Stores anbieten. Diese Vertriebsmöglichkeit entfällt nun (Quelle).
Hardwarekosten der Vision Pro sollen bei 1.542 US-Dollar liegen
Die Vision Pro, die erste VR-Brille von Apple, kann in den USA ab einem Preis von 3.499 Dollar erworben werden. Doch wie hoch sind eigentlich die reinen Materialkosten? Dieser Frage hat sich die Analyse-Firma Omdia angenommen und die Kosten für einzelne Elemente zusammengetragen. Den Hauptkostenpunkt bilden dabei die zwei OLED-Displays im Inneren, eines für jedes Auge. Sie schlagen mit je $228, also insgesamt $456, zu Buche und sollen somit 29,6% der Gesamtkosten ausmachen.
Selbige belaufen sich laut der Analyse von Omdia auf 1.542 US-Dollar. Der Akku wird dabei mit lediglich $20 angegeben. Ebenfalls vergleichsweise günstig soll das verbaute Speichermedium sein – mit $50 soll es 3,2% der Gesamtkosten ausmachen. Allerdings sind die Materialkosten nicht alles, was mit dem letztendlich verlangten Preis finanziert werden muss. Hinzu kommen mindestens sieben Jahre Forschung und Entwicklung von Hardware und Software, die Fertigung, die Verpackung und der Transport, Marketing und, und, und (Quelle).
Apple FineWoven stellt sich als extremer Flop heraus
Es sind keine allzu neuartigen Nachrichten, aber das FineWoven-Material von Apple hat mal wieder Negativschlagzeilen gemacht. Aktuelle Erfahrungsberichte und Umfragen bestätigen das, was schon kurz nach dem Marktstart der FineWoven-Hüllen fürs iPhone im September 2023 vermutet wurde: das Material hält nicht lange stand, sodass es nach nicht allzu langer Zeit schrecklich aussieht. Zwar ist Apples Abkehr von Leder als Hüllenmaterial zu begrüßen. Das Alternativangebot taugt laut dem Großteil der Nutzer/innen aber nichts.
Unter anderem berichtet Joanna Stern vom Wall Street Journal von ihren Erfahrungen mit dem FineWoven-Case an ihrem iPhone 15 Pro Max. An den Kanten schält sich das Material ab, das ganze Case sei zerkratzt wie eine schlecht behandelte CD und außerdem gibt es braune Flecken wie auf einer alten Banane. Unter anderem in einer Umfrage von John Gruber, bekannt vom Daring Fireball Blog und der Markdown-Entwicklung, gaben zudem 55,3% an, dass die FineWoven-Hüllen von Apple ein „Stück Müll“ seien (Quellen: 1, 2).
Geht Apple Arcade langsam zugrunde?
Eine Häufung von abgebrochenen Projekten für Apples Videospiele-Sammlung „Apple Arcade“ sowie ein undurchsichtiges Vorgehen bei der Berechnung von Auszahlungen an Developer lassen selbige an dem Angebot zweifeln. Die Beteiligung an Bonus-Zahlungen werde etwa durch eine sogenannte „Qualifying Session“ bestimmt, die etwas damit zu tun habe, ob das Spiel nach dem Download genutzt wurde, wie lange es gespielt wurde und ob eine nochmalige bzw. mehrmalige Verwendung stattfand. Im Großen und Ganzen sei die Qualifying Session aber eine Black Box.
Außerdem wird kritisiert, dass die so berechneten Auszahlungen immer niedriger werden. Bei Rücksprachen mit Apples Team für die Arcade-Angelegenheiten wurden zudem immer wieder unklare Aussagen abgegeben. In einigen Fällen wurde die Kommunikation einfach eingestellt, sodass die Developer selber und ohne Support mit den Veränderungen klarkommen mussten. Zu diesen zählt auch die fehlende Sichtbarkeit, etwa durch Werbe-Banner für einzelne Spiele im App Store. Für diese müsse man Apple lange anbetteln, heißt es. Eine Hoffnung auf Besserung wird dabei übrigens auf Netflix begründet. Dessen Spiele-Angebot wächst und baut Druck auf Apple und sein Arcade-Angebot auf (Quellen: 1, 2).
Aus der Apple-ID könnte bald der „Apple Account“ werden
Laut Insider-Informationen soll Apple die Änderung des Namens „Apple-ID“ in den allgemeiner gefassten Begriff „Apple Account“ planen. Die Apple-ID beschreibt bisher den Login und das User-Konto, das man bei Apple nutzt, um sich bei iCloud anzumelden und einzelne Geräte darüber miteinander zu vernetzen. Außerdem wird über diesen Zugang der App Store genutzt. Die Umbenennung könnte bereits dieses Jahr vonstatten gehen, etwa mit dem Release von iOS 18, iPadOS 18, macOS 15 und den anderen Betriebssystem-Upgrades, die für den Herbst anstehen (Quelle).
Noch ein paar News zum März-Beginn
Letztens habe ich euch ja auf den Trailer für die neuen Apple TV+ Inhalte in 2024 hingewiesen und dabei „The Completely Made-Up Adventures of Dick Turpin“ hervorgehoben. Diese Serie ist heute bei Apple TV+ gestartet, und ich habe mir auch schon die erste Episode angeschaut. Wer britischen Humor mag und ggf. einige britische Schauspieler/innen bzw. Comedians kennt, wird an der Serie sicher Gefallen finden. Wer eher auf US-Humor steht, könnte enttäuscht werden.
Weiterhin steht für diesen Monat, sogar schon für kommende Woche, das Update auf iOS 17.4 auf kompatiblen iPhones an. Damit ist der Weg frei für Webbrowser mit eigenen Engines (abseits von Apples WebKit) sowie für alternative App Stores, etwa von Setapp. Für den 5. März 2024 kann ich euch zudem schon eine neue iPhone-App ankündigen, die ich vorab testen durfte. Mehr darf ich aber noch nicht dazu sagen. Holt euch am besten die Sir Apfelot App und abonniert den Newsletter, um nichts zu verpassen.
Noch mehr Sir Apfelot für euch!
- Der Newsletter mit allen Beiträgen der Woche und weiteren Infos: Hier abonnieren
- Videos von Sir Apfelot auf YouTube: Lynne und Jens berichten zu interessanten Themen
- Die Sir Apfelot App für eure mobilen Apple-Geräte: Im App Store für iOS und iPadOS
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
Ähnliche Beiträge
Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.