Vor einigen Wochen hatte ich in meinem Instagram-Profil ein paar Likes eines Benutzers, in dessen Profil sehr hübsche Makrofotos zu finden waren. Auf der Profilseite fand ich dann einen Link zu Snugle – einer kleinen Makro-Linse für Smartphones.
Da die Webseite ein deutsches Impressum hatte, schrieb ich einfach mal unverfänglich an die dort hinterlegte E-Mail und bat um ein Testexemplar der Linse, da ich wirklich gerne Makroaufnahmen mache, aber aktuell leider keine passende Linse für das iPhone XS habe. Nach einer netten E-Mail-Antwort kam wenige Tage später mein erstes Snugle-Exemplar – bereit für die ersten Testfotos!
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Warum ist die Snugle Makro-Linse besonders?
- 2 Minimalismus macht flexibel
- 3 Snugle passt mit und ohne Hülle
- 4 Snugle I, II oder III
- 5 Optische Leistung der Makro-Linse
- 6 Bearbeitete Makrofotos, die mit dem Snugle I und dem iPhone XS gemacht wurden
- 7 Tipp: Macht viele Fotos!
- 8 Zusatzlinsen verwirren die Kameraautomatik
- 9 Wann kann man den Snugle kaufen?
- 10 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Warum ist die Snugle Makro-Linse besonders?
Zusatzlinsen für das iPhone und andere Smartphones gibt es im Handel mittlerweile wie Sand am Meer. Aber das Hauptproblem bei den Linsen ist, dass sie meistens nur auf ein besonderes iPhone-Modell passen, da sich die Position der Kameralinse beim iPhone fast jedes Jahr ändert und seit einigen Generationen sogar zwei Objektive verbaut sind. Im kommenden 2019er iPhone finden wir vermutlich sogar drei Objektive.
Dadurch bedingt, kann man sich eigentlich mit jedem iPhone auch ein neues Set an Zusatzlinsen kaufen, denn die Befestigung der Smartphone-Linsen ist meistens auf ein bestimmtes iPhone Modell zugeschnitten und ist mit dem neuen Gerät nicht mehr kompatibel.
Minimalismus macht flexibel
Hier gehen die Macher der Snugle Makro-Linse einen erfrischend unkomplizierten und innovativen Weg: Statt starrer Halterungen gibt es hier einen kleinen Klecks Klebeknete, mit der sich die Snugle-Linse nicht nur auf jedem beliebigen iPhone-Modell, sondern sogar auf jedem beliebigen Smartphone anbringen lässt. In meinen Fotos seht ihr, wie man vom Knetklumpen zur befestigten Linse kommt.
Snugle passt mit und ohne Hülle
Die Verwendung meiner iPhone-Hülle ist in der Vergangenheit ebenfalls immer kritisch gewesen, denn die meisten Zusatzlinsen für das iPhone kommen entweder mit einer eigenen Hülle oder sind so konstruiert, dass sie sich direkt um eine Kante des Apple Smartphones legen. Hat man eine Lieblingshülle, kann man eigentlich davon ausgehen, dass diese garantiert inkompatibel mit dem Linsensystem ist.
Durch die unkonventionelle Befestigung mit einem kleinen Knetklumpen und dank ihrer kleinen Bauweise lässt sich die Snugle-Linse mit jeder iPhone-Schutzhülle verwenden – oder auch ganz ohne Hülle.
Snugle I, II oder III
Aktuell gibt es nur die Modelle Snugle I und Snugle II, die quasi einen leichten und einen mittleren Vergrößerungsfaktor besitzen. Das Snugle III Modell ist mit einer besonderen Halterung geplant, da es die größte Vergrößerung besitzt und man entsprechend leicht verwackelt und eine größere Gefahr besteht, dass man die Linse nicht ganz zentriert aufsetzt.
Für meinen Test habe ich die Vorab-Versionen von Snugle I und II erhalten und konnte damit fotografieren. Ich hoffe, den Snugle III dann noch für einen weiteren Test zu erhalten, wenn er verfügbar ist. Die unten gezeigten Aufnahmen sind alle mit dem Snugle I gemacht. Ich werde demnächst noch ein paar Fotos mit dem Snugle II machen und diese dann in einem gesonderten Beitrag vorstellen, da dieser hier durch die Snugle-I-Fotos schon etwas groß geworden ist.
Optische Leistung der Makro-Linse
Wenn man die Snugle-Linse verwendet, ist es besonders wichtig, dass man sie genau über der vorhandenen Kameralinse anbringt und richtig zentriert. Liegt man hier „daneben“, erhält man unscharfe und verzerrte Bereiche im Bild, die man nicht haben möchte. Die Knetbefestigung hat also nicht nur Vorteile, aber es gibt auch viele Zusatzlinsen, die mit einem Clip am iPhone befestigt werden und sich ebenfalls nicht automatisch zentrieren. Diese Modelle haben also das gleiche Problem.
Ist die Makro-Linse erst mal am iPhone angebracht, geht es auf zum Fotografieren. Accessoires wie die Fotokugel könnt ihr getrost zu Hause lassen, denn die Linse ist vornehmlich für Nahaufnahmen gedacht und bringt – wie alle Makroobjektive – wenig Schärfentiefe ins Bild. Ein von Natur aus lichtschwaches Smartphone-Objektiv ist da nicht unbedingt ein Vorteil.
Bearbeitete Makrofotos, die mit dem Snugle I und dem iPhone XS gemacht wurden
Hier aber nun ein paar Aufnahmen, die ich mit dem Snugle machen konnte und die nach meinem Gefühl recht ansprechend geworden sind. Ich habe alle Aufnahmen leicht bearbeitet – also sie zugeschnitten und leichte Korrekturen bei Farbe, Kontrast und ähnlichem gemacht.
Tipp: Macht viele Fotos!
Mein Tipp, der übrigens für alle Zusatzlinsen-Systeme für das iPhone gilt: Macht lieber ein paar Aufnahmen mehr, denn oft liegt die Schärfe falsch, der automatische Weißabgleich liegt daneben oder man hat einen falschen Bildausschnitt. Je mehr Fotos ihr zur Auswahl habt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein gutes dabei ist, bei dem alles stimmt.
Die Schärfe stellt man bei der Verwendung von solchen Linsen übrigens nicht mehr ein, indem man das Objektiv auf dem Display antippt, sondern man variiert den Abstand der iPhone-Kamera zum Fotomotiv. Da man nur eine geringe Schärfentiefe zur Verfügung hat, muss man genau die Anzeige im Auge behalten und im richtigen Moment abdrücken, denn bei Blumen im leichten Wind oder bei laufenden Bienen in Sonnenblumen verpasst man den richtigen Fokus ziemlich schnell – ich spreche aus Erfahrung.
Zusatzlinsen verwirren die Kameraautomatik
Ein weiteres Problem ist die Automatik der iPhone-Kamera. Diese ist oft von Zusatzlinsen irritiert, was man beim Knipsen daran merkt, dass die Farben, die Belichtung oder der Kontrast komisch werden. Bei mir hat zum Beispiel die 1x-Linse des iPhone XS ziemlich wirre Farben ausgeworfen, während das 2x-Teleobjektiv des iPhone XS sehr gut funktioniert hat.
Wann kann man den Snugle kaufen?
Leider muss man sich noch ein bisschen gedulden, bis die drei Snugle-Modelle im Handel erhältlich sind. Der Plan ist, dass im Oktober/November 2019 die ersten Modelle im eigenen Webshop auf LilScope.com zu finden sind. Später lassen sich die Snugles dann eventuell auch über Amazon bestellen. Ich werde das dann hier entsprechend ergänzen.
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Seit 2012 betreibe ich meinen Blog als Sir Apfelot und helfe meinen Lesern bei technischen Problemen. In meiner Freizeit flitze ich auf elektrischen Einrädern, fotografiere mit meinem iPhone, klettere in den hessischen Bergen oder wandere mit meiner Familie. Meine Artikel behandeln Apple-Produkte, Drohnen-News und Lösungen für aktuelle Bugs.