Eine Solid-State Disc, also eine SSD Festplatte, ist ein Speichermedium für Computer und Laptops sowie deren Datensicherung, das sich aus dem Zusammenschluss von Speicherchips und der entsprechenden, elektronischen Infrastruktur ergibt. Eine SSD Festplatte hat mehrere Vorteile: sie ist nicht so anfällig für Stöße wie ein HDD Laufwerk, sie ist um einiges schneller und viele halten sie für langlebig. Doch stimmt das – ist eine SSD für die Archivierung von Daten, für die langfristige Datensicherung geeignet?
Kapitel in diesem Beitrag:
SSD Festplatten sind auf Performance ausgelegt
Wenn ihr schon einmal von einem System mit HDD zu einem System mit SSD gewechselt habt, dann ist euch vielleicht ein schnellerer Zugriff auf Programme und Dateien positiv ins Auge gefallen. Auch in entsprechenden Tests fällt auf, dass Solid-State Disc Laufwerke eine bessere Performance aufweisen.
Die Speicherchip-Festplatten sind aber nicht in jeder Hinsicht so gut – denn durch die Möglichkeit, schnell zu schreiben und zu löschen, zu überschreiben und so weiter, geht die Haltbarkeit flöten. Hinzu kommt die Tatsache, dass Daten auf der SSD in Form von Ladungen gespeichert werden. Diese können über längere Zeit, vor allem abseits vom Stromnetz, verloren gehen.
Ratgeber: So erstellt ihr Schritt für Schritt selber ein Fusion Drive im Mac
Wissenschaft und Industriestandards
Bei den Herstellern für SSD Platten, USB-Sticks und andere Flash Speicher gibt es verschiedene Standards und Werte für die Mindesthaltbarkeit der Produkte. Da die Speicher aber immer komprimierter werden und NAND Flash Speicher (Einzelzellspeicher; Details hat Wiki) längst zu Multi Level Cell NAND Dingern (MLC-NAND) geworden sind sowie immer weiter entwickelt werden, gibt es auch keine Wertangabe für die Haltbarkeit oder Nutzbarkeit mehr. Früher galt ein mittlerer Wert von 10 Jahren als realistisch, heute… wer weiß.
SSD Festplatte für die Datensicherung? Wenn, dann nur kurzzeitig!
Wenn ihr eure Familienfotos, wichtige digitalisierte Unterlagen, und was man sonst noch lange, lange archivieren könnte auf einen Datenträger schmeißen und diesen dann nur im Notfall anrühren wollt, dann sollte eine SSD Festplatte nicht das Mittel der Wahl sein. Wenn ihr aber zum Beispiel bei einem Fotoshooting, einem Video- bzw. Filmdreh oder für ein kurzzeitiges Backup ein schnelles, recht verlässliches Speichermedium sucht, auf das und von dem ihr flink Daten ziehen könnt, dann ist eine SSD Festplatte geeignet.
Für die Nerds unter euch
Vielleicht gebt ihr euch nicht mit diesem Artikel zufrieden, weil Begriffe wie Data Retention Time, der JEDEC-Standard JESD218 und die auf Nanometer genau beschriebene Technik hinter den Speicherchips nicht erwähnt wurden… Macht nix. Wer mehr wissen will, findet hier passende Links:
- Optimizing NAND Flash-Based SSDs via Retention Relaxation (PDF, 11 Seiten, Englisch)
- The Truth About SSD Data Retention (Englisch)
- Flash-Speicher (Wikipedia, Deutsch)
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.