Ich habe heute ein neues Tool zum Benchmarken von Festplatten (AJA System Test 2.1) gefunden und damit gleich einen kleinen Test gemacht. Mich hat interessiert, ob es – bezogen auf die Übertragungsgeschwindigkeit der Festplatte – von Nachteil ist, wenn ich meine externe USB 3 Festplatte an meinen USB 3 Hub anschließe, anstatt sie direkt an den USB Port meines MacBook Pro zu stecken.
Der Test läuft mit dem AJA Programm in der Art ab, dass das Programm 4 GB Daten (die Größe ist wählbar) auf die Festplatte schreibt und liest. Während dieser Zeit wird die Datenrate gemessen und in einer Grafik aufgezeichnet. Ebenso wird der Durchschnittswert für Lese- und Schreibgeschwindigkeit ermittelt und angezeigt.
Hinweis: Die Screenshots zeigen natürlich nur die Durchschnittswerte von jeweils einem Test. Oft variieren diese um 5 bis 10 MByte pro Sekunde, so dass man keinen signifikanten Unterschied beim Vergleich “direkt am USB Port” und “über den Hub” erkennen kann.
Einen Unterschied zwischen der “WD 2TB MyPassport” und der “Seagate Expansion Media” erkennt man dagegen deutlich. Die Seagate Festplatte schaufelt mit gut 70 MByte/s mehr die Daten hin und her – egal ob am Mac oder am Hub. ;-)
Kapitel in diesem Beitrag:
Meine USB 3 Testgeräte
Um den Test etwas transparenter zu machen, möchte ich hier die Geräte auflisten, die ich verwendet habe:
- MacBook Pro Retina (Mitte 2012)
- Software für die Benchmarks: AJA System Test 2.1
- Anker USB 3 Hub
- Western Digital Festplatte (2,5 Zoll / 2 TB / Modell “My Passport Ultra”)
- Seagate Festplatte (2,5 Zoll / 4 TB / Modell “Seagate Expansion Media”)
So habe ich getestet
Ich habe beide Festplatten sowohl direkt am MacBook Pro als auch über den Anker Hub angeschlossen und den Test mit AJA System Test durchgeführt. Die Messungen habe ich mehrmals pro Festplatte gemacht, da hin und wieder Aussetzer dazu geführt haben, dass die Datenraten der Festplatten kurzzeitig in die Knie gegangen sind. Dies erkennt man gut an den Graphen. Ich nehme an, dass hier eventuell parallele Festplattenaktivität durch Spotlight oder andere Programme die Messergebnisse verfälscht haben. Die Mehrfachmessungen sollten dies jedoch ausgleichen.
Testergebnisse: in der Praxis kein Unterschied
Wenn man die Testergebnisse miteinander vergleicht und die Toleranzen berücksichtigt, die im Alltagseinsatz durch diverse Programme und Spotlight-Indexierung oder ähnliches die Geschwindigkeit beeinflussen, dann kann man festhalten, dass ein USB 3 Hub hier keine spürbaren (oder messbaren) Einbussen mit sich bringt.
Grundsätzlich kann der USB 3 Port in der Theorie 640 MByte/s schaffen. Wenn man dies berücksichtigt, sieht man dass der Flaschenhals nicht der Hub sondern eher die Festplatte ist. Selbst meine interne SSD im MacBook Pro bringt es nur auf ca. 450 MByte/s, so dass selbst diese noch zu langsam für den Hub bzw. den USB 3 Port wäre.
Hochwertige USB-Kabel für dauerhaft gute Datenraten
Wichtig für gute Übertragungsraten sind jedoch gute USB Kabel, die keine Beschädigungen aufweisen, gut abgeschirmt sind und saubere Kontakte haben. Auch wenn es von vielen angezweifelt wird: vergoldete Kontakte sind nicht nur bei Hifi Enthusiaten eine gute Investition, sondern helfen auch stabile Verbindungen zwischen Computer, Hub und externen Festplatten zu etablieren.
Ich habe schon häufiger gelesen, dass Leute dachten, ihre Festplatte wäre defekt, weil sie plötzlich nur noch mit 10-20 MByte pro Sekunde überträgt (statt mit 130 MByte/s). Nach langem Fehlersuchen wurde dann irgendwann auch das USB-3-Kabel gegen ein anderes getauscht und schon lief die Platte wieder normal schnell. ;)
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