Der Hersteller Fifine hat mir für einen Testbericht das USB-Mikrofon Fifine A6V zugeschickt. Da wir seit Kurzem einen Podcast für Sir Apfelot produzieren, hatte ich auch ausreichend Gelegenheit, das Mikrofon auszuprobieren und mit anderen USB-Mikrofonen zu vergleichen.
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Technische Daten und Lieferumfang
- 2 Specs
- 3 Anwendungsbereiche
- 4 Fifine A6V vs. Audio-Technica AT2020 USB+ vs. Røde Podcaster
- 5 Kurzer Einschub: Kondensator-Mikrofon vs. dynamisches Mikrofon
- 6 Preisunterschiede der Mikrofone
- 7 Verarbeitungsqualität des Fifine A6V
- 8 Gain-Regler ja, aber kein Monitoring-Anschluss
- 9 Mein Fazit
- 10 Meine Empfehlung für hohe Budgets
- 11 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
- 12 Ähnliche Beiträge
Technische Daten und Lieferumfang
Das Mikrofon kommt mit einem Ministativ, in welchen auch eine Spinne für die Entkopplung eingebaut ist. Am Mikrofon selbst ist noch ein abnehmbarer Popfilter und für die Verbindung liegt ein USB-A-auf-USB-C-Kabel bei.
Specs
- Marke: Fifine
- Modell: A6V
- Mikrofontyp: Kondensator-Mikrofon
- Anwendung:
- Podcast-Mikrofon
- Streaming-Mikrofon
- Gaming-Mikrofon
- Anschluss am Mikro: USB-C
- Stummschalter: ja (oben auf dem Mikrofon)
- Verstellbare Neigung: ja
- Gain-Regler: ja (an der Unterseite)
- RGB-Beleuchtung: ja
- Preis: ca. 40 EUR (auf Amazon)
- 【Gradient RGB】Chromatische RGB-Änderung lässt Sie automatisch in spezielle Gaming-Effekte eintauchen(RGB color...
- 【Quick Mute】Der Quick-Touch-Stummschalttaste oben können Sie das usb mikrofon in einer Sekunde stumm schalten(RGB...
- 【Lebendiges Sprachvergnügen】Das nierenförmige kondensator mikrofon nimmt den Frontschall präzise auf und...
Anwendungsbereiche
Das Fifine A6V ist ein typisches USB-Mikrofon, das man ohne Treiber an Mac und PC, aber auch an diverse Spielkonsolen, wie die PS4 und PS5 anschließen kann.
Durch die sich ändernde RGB-Beleuchtung zielt das Mikro auf die Gruppe der YouTuber und Gamer ab. Für Podcaster ist die Beleuchtung weniger spannend, aber das Mikrofon kann natürlich auch dafür genutzt werden.
Fifine A6V vs. Audio-Technica AT2020 USB+ vs. Røde Podcaster
Ich habe alle oben genannten USB-Mikrofone bei mir, da ich schon länger mit dem Gedanken gespielt habe, einen Podcast zu machen. Aktuell nutze ich das dynamische Mikrofone Shure SM7B, das allerdings außer Konkurrenz läuft, da es kein Kondensatormikrofon und damit nicht vergleichbar mit den anderen Mikrofonen ist.
Kurzer Einschub: Kondensator-Mikrofon vs. dynamisches Mikrofon
Ganz kurz gesagt unterscheiden sich diese beiden Mikrofonarten durch folgende Punkte:
- Kondensatormikrofone nehmen sehr viel vom Raum ringsherum auf, während dynamische Mikrofone durch die Nierencharakteristik eher das Geschehen „vor sich“ aufnehmen.
- Durch die Nierencharakteristik muss man bei dynamischen Mikrofonen eine gewisse Mikrofondisziplin haben und am besten weder die Entfernung noch den Winkel beim Einsprechen ändern. Die Kondensatormikrofone sind da weniger streng.
- Dynamische Mikrofone benötigen 48 Volt Phantomspannung zum besten Betrieb – die anderen Mikrofone benötigen nur einen USB-Anschluss.
- Dynamische Mikrofone werden von Profis in der Regel bevorzugt, da die Bauweise der Mikrofone weniger empfindlich gegen Lärm ist und gleichzeitig die verschiedenen Nuancen der Stimme und die kleinen Geräusche, die wir beim Sprechen machen, besser erfassen und dadurch natürlicher klingen. So hat es mir jedenfalls jemand erklärt, der mit Audioproduktion seine Brötchen verdient.
Aber nun zurück zu dem Mikrofonvergleich.
In meinem Vergleich habe ich das Fifine A6V, das Røde Podcaster und das Audio-Technica AT2020 USB+ ausprobiert und meine Sprache mit allen drei Mikrofonen aufgenommen und dann die Aufnahmen verglichen. Natürlich habe ich auch “Problemfälle”, wie Worte gesprochen, bei denen Popgeräusche oder Zischlaute vorkommen.
Das Rode Podcaster wird von sehr vielen Leuten empfohlen und man sieht es auch oft in YouTube-Videos.
Das Audio-Technica AT2020 USB+ ist eine Empfehlung, die ich mal aus dem Podcast „IQ Wissenschaft und Forschung“ hatte, bei dem es um das Thema „Sprachübertragung bei Videokonferenzen“ ging.
Dort haben eine professionelle Sprecherin und eine ARD Tontechnikerin das Audio-Technica und das Røde gegeneinander antreten lassen und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass das Audio-Technica einen ausgewogenen und angenehmen Klang hat, während das Røde nicht die volle Klangfarbe der Stimme wiedergibt und etwas nasal klingt.
Mit dem Audio-Technica AT2020 USB+ habe ich das Fifine A6V verglichen und für meinen Geschmack ist es nicht vom Audio-Technica zu unterscheiden. Ich bin kein Audio-Profi, aber selbst wenn ich beide Sprachaufnahmen direkt gegeneinander höre, kann ich nicht sagen, welches Mikrofon welche Aufnahme produziert hat.
Preisunterschiede der Mikrofone
Während beim Klang kaum Unterschiede zu hören sind (oder für mich keine), gibt es preislich doch ziemlich klare Differenzen:
- Røde Podcaster → ca. 190 EUR
- Audio-Technica AT2020 USB+ → ca. 120 EUR
- Fifine A6V → ca. 40 EUR
Dazu bekommt man beim Fifine A6V noch ein kleines Stativ mit Spinne und einen Popschutz. Beides muss man sich bei den anderen USB-Mikrofonen noch dazu kaufen.
Verarbeitungsqualität des Fifine A6V
Zugegeben, wenn man das Fifine A6V und das Audio-Technica AT2020 USB+ in den Händen hält, merkt man das beim Audio-Technica einiges an Metall verbaut wurde, was beim Fifine nicht der Fall ist.
Auch die Spinne am Stativ ist sehr „billig“ gebaut, aber sie hilft etwas, um Erschütterungen des Tisches vom Tippen der Tastatur zu blocken. Auch der Popfilter ist nur ein dünnes Netz, aber ich konnte bei den Aufnahmen keine großen Unterschiede zwischen meinem Audio-Technica mit ernsthaftem Popfilter und dem Fifine hören.
Ich denke, solange die günstige Bauweise nicht die Funktion einschränkt, kann man durchaus damit leben.
Gain-Regler ja, aber kein Monitoring-Anschluss
Ein Unterschied, den es zwischen dem Fifine A6V und den beiden anderen Mikrofonen gibt, ist der Anschluss für einen Kopfhörer. Üblicherweise kann man mit diesem sein Gesprochenes direkt mithören und am Mikrofon die Lautstärke für den Kopfhörer anpassen.
Solch eine Kopfhörerbuchse sucht man beim Fifine A6V vergebens, was aber auch zu verschmerzen ist, wenn man einen Kopfhörer am Mac ansteckt und darüber die Aufnahme beim Sprechen parallel hört.
Mein Fazit
Ich muss sagen, ich war positiv überrascht von der Audioqualität, die der Fifine A6V liefert. Ich benötige keine Lichteffekte, weshalb die RGB-Beleuchtung bei mir überflüssig ist, aber für die Zielgruppe, die definitiv die Gamer sind, was man auch an der Bezeichnung „Ampligame“ für die Serie erkennt, ist RGB-Beleuchtung quasi Pflichtprogramm.
Wer ein sehr gutes Mikrofon für Audioproduktionen sucht, sollte vielleicht mehr Geld in die Hand nehmen und sich ein dynamisches Mikrofon anschauen (siehe weiter unten), aber wenn das Budget klein ist, ist das Fifine A6V eine sehr gute Wahl.
Ihr findet das Fifine A6V auf Amazon oder über diese Produktbox:
- 【Gradient RGB】Chromatische RGB-Änderung lässt Sie automatisch in spezielle Gaming-Effekte eintauchen(RGB color...
- 【Quick Mute】Der Quick-Touch-Stummschalttaste oben können Sie das usb mikrofon in einer Sekunde stumm schalten(RGB...
- 【Lebendiges Sprachvergnügen】Das nierenförmige kondensator mikrofon nimmt den Frontschall präzise auf und...
Meine Empfehlung für hohe Budgets
Wenn Geld keine Rolle spielt, würde ich euch dieses Bundle aus dynamischen Mikrofon und USB-Audio-Interface empfehlen:
Damit habt ihr dann die Luxus-Ausführung, die aber sicher völlig überzogen für Gamer oder Leute ist, die nur eine Videokonferenz halten möchten.
Ich nutze
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Seit 2012 betreibe ich meinen Blog als Sir Apfelot und helfe meinen Lesern bei technischen Problemen. In meiner Freizeit flitze ich auf elektrischen Einrädern, fotografiere mit meinem iPhone, klettere in den hessischen Bergen oder wandere mit meiner Familie. Meine Artikel behandeln Apple-Produkte, Drohnen-News und Lösungen für aktuelle Bugs.
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Mich würde mal ein Vergleich mit den USB-Mikrofonen von Thomann interessieren wie z.B dem t.bone SC 420 USB. Liegen ja in einer ähnlichen Preisklasse und wirken sehr wertig.
Ja, wenn mir Thomann mal eins schickt, mache ich das gerne. Aber vom Gefühl her würde ich sagen, die sind sicher auch so gut, dass man (ich!) keinen Unterschied hört.