Die Powerbank, die ich in den letzten Tagen im Test hatte, ist ein ziemlicher Brocken: der iMuto Zusatzakku bringt ganze 490 Gramm auf die Waage und ist damit sicherlich nicht das Produkt der Wahl, wenn man etwas sucht, um sein iPhone auf einer Wanderung wieder aufzuladen. Das würde technisch natürlich ohne Probleme klappen, aber mit einem halben Kilo Kampfgewicht merkt man den Zusatzakku natürlich deutlich im Rucksack oder in der Jackentasche. Und wer muss auf einer Wanderung schon sein iPhone gleich mehrmals wieder aufladen?
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Die Powerbank für Tablets
- 2 Technische Daten der iMuto
- 3 Lieferumfang
- 4 Design und Verarbeitung
- 5 Qualcomm QuickCharge 3.0 – nicht Apple Geräte
- 6 Anschlüsse und Bedienung
- 7 Tests beim Laden und Entladen der Powerbank
- 8 Wirkungsgrad
- 9 Laden des iPad Pro 9,7 Zoll
- 10 Laden des iPhone 7 Plus
- 11 Verwendung als Powerbank fürs MacBook
- 12 Mein Fazit
- 13 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Die Powerbank für Tablets
So stellt sich natürlich die Frage, wann man einen 20.000 mAh Zusatzakku nun im Alltag einsetzt. Die Antwort ist: im Tablet-Bereich und bei kleinen Notebooks, denn iPads und MacBooks sind deutlich „stromhungriger“ und machen kleinere Powerbanks problemlos leer, ohne dabei den eigenen Akku auch nur annähernd komplett zu füllen.
Bei meiner kleinen Zendure A2 reicht es beim iPad Pro 9,7 Zoll oft nur für 20% mehr Akku, wenn ich beim Laden auch noch etwas spiele oder einen Film schaue. Und genau für solche Einsätze ist die iMuto Powerbank bestens geeignet. Ich habe sie in der Regel eher zuhause im Einsatz, da ich das iPad selten unterwegs dabei habe. Wenn ich aber einen Film schauen möchte und die nächste Steckdose mal wieder 5 Meter vom Sofa entfernt ist, dann kommt der iMuto Akku gerade richtig.
Ebenfalls ist der Einsatz auf Reisen vorstellbar, wenn man mit dem Auto unterwegs ist und nicht das ganze Gepäck rumtragen muss. Dann würde ich auch eher zur dicken Powerbank greifen und sicher gehen, dass ich auf jeden Fall genug Strom dabei habe. ;-)
Technische Daten der iMuto
Von den „Specs“ her, ist die iMuto ebenfalls ein Schwergewicht mit 20.000 mAh Kapazität und zwei USB-Ausgängen, von denen einer sogar Geräte mit Qualcomms QuickCharge 3.0 (oder auch 2.0) Standard lädt, liegt sie über dem, was die meisten anderen Powerbanks zu bieten haben. Aber eben leider auch in Bezug auf Abmessungen und Gewicht. Die genauen Daten findet ihr hier in der Tabelle:
Hersteller | iMuto |
Modell | LEO SL200QC |
Batterie-Typ | Lithium-Ionen-Akku (A-Klasse) |
Kapazität | 20.000 mAh / 74 Wh |
Eingang | Micro-USB Buchse (5V/2A; 9V/2A; 12V/1,5A) max. 18 W Leistung beim Laden (QC3) |
Ausgang | USB 1 QuickCharge fähig: 5-6V/3A; 6-9V/2A; 9-12V/1,5A) USB 2: 5V/2,4A |
Maße | 17 x 8 x 2 cm |
Gewicht | 490 g |
Support | www.imuto.com oder support@imuto.com |
Lieferumfang
Der Lieferumfang ist flott erklärt: Powerbank, Ladekabel (Micro-USB), Transportbeutel und Betriebsanleitung in dem üblichen Rätsel-Deutsch, wie man es von asiatischen Herstellern gewohnt ist. Eine kleine Kostprobe gefällig? Hier: „Der smart digitaler schirm blitzen und zeigt das prozent des übrigen strom wenn die bank der energie auflädt.“ oder „Digi-Power technologie: den übrigen Strom darin.genau zu zeigen. iM-Power technologie: Ihr gerät intelligent zu detektieren und bieten schnellere aufladung.“ ;-)
Naja, zum Glück sind Powerbanks nicht so wahnsinnig komplex in der Bedienung, so dass ich hier garnicht drüber meckern möchte. Die Jungs und Mädels bei iMuto können sicher besser Deutsch als ich Chinesisch…
Design und Verarbeitung
Vom Design her ist die iMuto schon recht nett. Durch die schwarze-goldene Optik wirkt sie sehr edel und die Anzeige der Restladung in digitalen Leuchtziffern, sieht man bei Powerbanks auch eher selten. Die Powerbank fühlt sich durch das recht hohe Gewicht und das matte Kunststoff auch ziemlich wertig an. Allerdings würde ich ihr nicht das Prädikat „für Outdoor-Einsätze geeignet“ verleihen. Wenn sie auf einen harten Untergrund fallen sollte, kann man davon ausgehen, dass das Kunststoff abplatzt und es bleibende Schäden gibt. Wer da eher was Robustes sucht, der sollte sich die Zendure-Powerbanks anschauen, die es auch mit hoher Kapazität gibt.
Für den „normalen“ Einsatz im Haus, Auto oder auf Reisen ist der iMuto-Akku allerdings absolut geeignet. Er macht nicht den Eindruck, dass er schnell kaputt geht. Das sollte nur der Fairness-halber angemerkt werden.
Qualcomm QuickCharge 3.0 – nicht Apple Geräte
Das „schnelle Laden“ hat bei Apple leider erst mit dem iPhone 8 und dem iPhone X Einzug erhalten. Das Versprechen von Apple ist, dass man damit sein iPhone innerhalb von 30 Minuten um 50% aufladen kann. Dummerweise gibt es hier wieder zwei technische Ansätze, mit denen die Smartphone-Hersteller arbeiten:
- Qualcomm Quick Charge (3.0)
- USB Power Delivery
Die iMuto SL200QC setzt leider nicht auf den apple-kompatiblen „USB Power Delivery“ Standard, so dass ein iPhone oder iPad wie an einer „normalen“ Powerbank auch mit nur 5 Volt (und damit nicht schneller) auflädt.
Dennoch dürfte die Quick-Charge-Funktion der iMuto auch für Apple-User nicht ganz uninteressant sein, denn das beschleunigte Laden funktioniert nicht nur beim angeschlossenen Smartphone oder Tablet sondern auch die Powerbank selbst kann per QC 3.0 flott geladen werden. Ich hatte leider kein passendes Ladegerät dafür zur Verfügung, aber gerade bei einer Powerbank mit so einer hohen Kapazität macht dies einen großen Unterschied in der Ladezeit. Während sie bei mir mit nur 5 Volt und knapp 1,8 Ampere fast 10 Stunden geladen hat, kann man bei einer Ladung mit QuickCharge bei 12 Volt und 1,5 Ampere von etwa 5-6 Stunden Ladezeit ausgehen.
Anschlüsse und Bedienung
An der Powerbank gibt es einen Micro-USB-Eingang für das Aufladen des Akkus. Für das Laden externer Geräte gibt es zwei USB-A-Ausgänge, wobei davon nur einer den QuickCharge 3.0 Standard unterstützt. Neben der Micro-USB-Ladebuchse findet sich noch ein kleiner Taster, mit dem man den Ladezustand des Akkus prüfen kann. Drückt man diesen kurz, leuchtet für einige Sekunden die Digitalanzeige mit dem Prozentwert der Restladung auf.
Ich habe beim stetigen Entladen mal die Wattstunden und die Prozentwerte notiert und dann berechnet, dass ein Prozent etwa 0,63 Wh entspricht (die Gesamtentladung ergab gemessene 63,4 Wh). Rechne ich dann damit meine notierten Werte nach, so weichen diese um ca. 2-4 % ab, was ich für einen recht guten Wert halte. Ich hätte nicht gedacht, dass eine Prozentanzeige so gut funktioniert und hätte ihr eher eine dekorative Funktion zugesprochen – aber dem ist nicht so.
Was ich ein bisschen kritisieren möchte, ist die Beschriftung der zwei USB-Ausgänge. Diese sind mit einer winzigen, grauen Schrift auf schwarzem Hintergrund beschriftet, was man selbst unter guter Beleuchtung kaum entziffern kann. Man muss sich eigentlich nur merken, die Buchse mit schwarzem Innenleben ist die „Mi-Power“-Buchse, die nur 5 Volt und 2,4 Ampere liefert und die Buchse mit dem grünen Innenleben ist die QuickCharge-Buchse. Aber hier hätte ich mir eine deutlichere Kennzeichnung gewünscht. Wenn es etwas dunkler ist, sieht man die Farben in den Buchsen nämlich auch nicht mehr. Ein Symbol auf dem hellgoldenen Rand würde man dagegen gut lesen können.
Tests beim Laden und Entladen der Powerbank
Ich habe mir bei Tests von Powerbanks ja zur Pflicht gemacht, immer ein paar Messungen durchzuführen, damit man ein paar Werte hat, die helfen, die Leistung des Zusatzakkus einzuordnen. Unter anderem lade ich die Akkus gerne einmal von 0 bis 100% auf und messe die nötige Leistung oder ich entlade sie von 100% auf 0% und messe, was man letztendlich aus der Powerbank rausholen kann. Die Herstellerangabe von 20.000 mAh bzw. 74 Wh bezieht sich immer auf die verbauten Akkus und weicht in der Praxis um einen gewissen Betrag ab. Wie groß dieser Betrag ist und wie das Verhältnis zwischen eingespeister und entnommener Leistung ist, kann man ebenfalls nutzen, um den Wirkungsgrad der Powerbank zu errechnen.
Messung | Ergebnis |
---|---|
Energiemenge komplette Entladung | 63,4 Wh |
Energiemenge für komplette Ladung | 92 Wh |
Wirkungsgrad in Bezug auf Wh IN/OUT | 69% |
Leistung Aufladen iPhone 7Plus ≤ 20% | 7,1 W |
Leistung Aufladen iPad Pro 9,7" ≤ 20% | 7,4 W |
Maximaler Strom ohne Abfall der Spannung unter 5,0 V | 0,67 W |
Maximaler Strom bis zur (Schutz-)Abschaltung der Powerbank | 3,3 A (15,9 W) |
Loadthrough-Funktion (gleichzeitiges Laden der Powerbank und eines angeschlossenen Gerätes) | möglich, ohne Einschränkungen (bis 15 Watt mit Lastwiderstand gemessen) |
Verhältnis angegebene Kapazität des Herstellers im Vergleich zur gemessenen | 85% (74 Wh : 63,4 Wh) |
Wirkungsgrad
Bei der iMuto Powerbank habe ich zum Aufladen 92 Wh benötigt und beim Entladen 63,4 Wh entnehmen können. Damit komme ich auf einen Wirkungsgrad von 68%, welcher im normalen Bereich bei Powerbanks liegt. Man geht hier von grob 30-40% „Verlust“ aus. Bei der iMuto habe ich umgerechnet also 32% Energieverlust.
Laden des iPad Pro 9,7 Zoll
Für einen Test habe ich mein iPad Pro mal mit 17% Restakku an die iMuto Powerbank angeschlossen. Nach gut 10 Minuten stieg der Akkustand um 4% auf 21% an. Dabei hat die iMuto gut 2% Ladung eingebüßt. Nach gut 2 Stunden war das iPhone um 42% gestiegen, während die Powerbank gut 21% Akku verloren hat. Man sieht hier gut, dass das man hier etwa 1:2 tauscht. Also 100% iPad laden „kostet“ etwa 50% iMuto Akku. Das ist natürlich nur grob kalkuliert, aber hilft in der Praxis, um einzuschätzen, was man alles mit der Powerbank aufladen kann.
Interessant fand ich allerdings, dass die iMuto schnell an Spannung verliert. Beim Laden des iPad lieferte sie 1,5 Ampere und die Spannung fiel dabei auf 4,8 Volt, was schon ziemlich wenig ist. Das iPad wird trotzdem geladen, aber bei der Zendure A2 Powerbank, die eigentlich nicht mal für Tablets ausgelegt ist, lag die Spannung noch bei 5 Volt, wenn sie 1,5 Ampere abgab. Ein starker Spannungsabfall ist aus meiner Sicht ein Zeichen dafür, dass der Akku leistungsmässig an seine Grenzen kommt oder dafür, dass die Ladeelektronik nicht sauber arbeitet.
Ein weiterer Fakt, der auf eine nicht ganz ausgereifte Ladeelektronik hindeutet, ist die Leistung, mit der die iMuto das iPhone oder iPad auflädt. Beim iPad hat die iMuto mit ca. 7,4 Watt geladen, während es an der tizi Tankstelle mit 9,4 Watt geladen hat. Der Spitzenreiter in der Ladeleistung war jedoch wieder die Zendure Powerbank, die mit 10,4 Watt gut 3 Watt mehr Leistung in das iPad brachte als die iMuto Powerbank.
Laden des iPhone 7 Plus
Beim iPhone zeigt sich ein ähnliches Bild wie beim iPad. Mein iPhone 7 Plus (mit weniger als 30% Ladung) hat in 10 Minuten an der iMuto Powerbank gut 14% Ladung gewonnen, während die iMuto nur um 2% abgenommen hat. Geladen wurde das iPhone an der iMuto Powerbank mit 6,8 Watt, während es an der tizi Tankstelle mit gut 7,2 Watt und an der Zendure Powerbank mit 7,8 Watt aufgeladen wurde. Die Werte fallen ab, wenn das iPhone in den Bereich von 80-100% Ladung kommt, da dann die Ladeelektronik den Ladestrom senkt, um den Akku zu schonen.
Verwendung als Powerbank fürs MacBook
Hier im Blog sind wir ja schon vor einiger Zeit mal auf die Möglichkeiten eingegangen, welche Powerbanks es gibt, mit denen man MacBooks aufladen kann. Laut Produktbeschreibung läßt sich die iMuto Powerbank ebenfalls als Zusatzakku für das MacBook einsetzen. Diese sind allerdings mit einem USB-C-Ladeport ausgestattet, so dass man erstmal den USB-A Ausgang der Powerbank auf einen USB-C-Stecker „umwandeln“ muss. Ich habe es mit einem USB-A auf USB-C Adapter und dem original Apple USB-C-Ladekabel des MacBook versucht, aber da ist leider kein Strom geflossen und entsprechend wurde das MacBook auch nicht aufgeladen.
Mein zweiter – diesmal erfolgreicher – Versuch war mit diesem Rampow USB-A- auf USB-C-Ladekabel. Dabei wurde das MacBook zwar nur mit 4,8 Volt, aber dafür mit ca. 9-10 Watt geladen. Wenn man genug Zeit hat, kann man damit ohne Probleme die Laufzeit des MacBooks deutlich verlängern.
Mein Fazit
Wenn ich den iMuto-Zusatzakku nach Schulnoten bewerten müsste, würde ich ihm wahrscheinlich eine 2 geben. Der Grund dafür ist, dass die Elektronik den Ladestrom niedriger hält, als es nötig ist. Ich weiss nicht genau, wie dies zustande kommt, aber ich nehme an, das iPhone bzw. iPad „verhandelt“ mit der Elektronik in der Powerbank, wieviel Strom es haben möchte und hier kommen immer ca. 1 Watt weniger Leistung raus, als zum Beispiel bei einer Ladung über die tizi Tankstelle.
Kurzum: Wer damit leben kann, dass die Ladezeit seines Gerätes um 10-20% länger ist als an der USB-Netzstecker, der kann bei der iMuto bedenkenlos zugreifen. Die hohe Kapazität und die nette Optik sind wirklich gut. Die QC 3.0 Option ist eher was für Android-User, aber wer eine solche Powerbank sucht, hat hier ein gutes Produkt gefunden. Von der Leistungsfähigkeit steht einer Schnellladung mit dem Qualcomm-Standard nichts im Weg, da die Powerbank im Härtetest mit dem USB-Lastwiderstand ja sogar über 3,3 Ampere geliefert hat.
Das gummierte Gehäuse ist ein wenig anfällig für Staub und Fusseln, die sich an der matt-schwarzen Oberfläche perfekt abzeichnen, aber das läßt sich aufgrund der klaren Formen der Powerbank leicht reinigen.
Bei mir ist die iMuto häufig im Einsatz, um ein fast leeres iPad zu unterstützen, wenn ich es nutzen möchte, ohne es an ein Netzgerät zu hängen. Während das iPad Pro mir alle anderen Powerbanks immer gnadenlos „geleert“ hat und trotzdem nicht voll wurde, bietet die iMuto genug Kapazität, um auch Stromfresser wie ein iPad glücklich zu machen, ohne selbst komplett geleert zu werden.
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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