Wer meine Blogbeiträge liest, der weiss, dass ich nicht inflationär mit dem Begriff „Geheimtipp“ um mich werfe. In diesem Testbericht kann ich ihn aber beruhigt verwenden, denn – ohne den Ausgang des Artikels zu sehr zu spoilern – der Inateck BP2003 BT-Lautsprecher hat ihn definitiv verdient, wenn man Klang und Preis im Verhältnis sieht. Aber fangen wir mal mit dem Testen an, denn zum großen Fazit eines Tests gehört für mich mehr, als nur eine Empfehlung auszusprechen.
Kurzer Lesetipp: Ich hatte vor geraumer Zeit schonmal einen Bluetooth Lautsprecher von Inateck im Test: Damals war es die MecuryBox, die aus meiner Sicht immernoch zu empfehlen ist, wenn man einen wasserdichten BT-Lautsprecher sucht. Klanglich kann er aber nicht mit dem Inateck BP2003 Lautsprecher hier mithalten.
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Technische Daten
- 2 Lieferumfang
- 3 Verarbeitung und Design der Inateck Bluetooth Box
- 4 Bedienung und Bedienelemente des BT-Lautsprechers
- 5 Kein Multipoint-Bluetooth-Pairing
- 6 Akkulaufzeit und -anzeige
- 7 Einstellung der Lautstärke
- 8 Klangqualität des Inateck Lautsprechers
- 9 Was bringt die Airflow-Technologie?
- 10 Bose vs. Inateck – ein sinnvoller Vergleich?
- 11 Fazit: Ein Preis-Leistungs-Geheimtipp
- 12 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Technische Daten
Die technischen Details geben immer einen guten Rundumblick über ein Gerät. Aus dem Grund gibt es hier eine kleine Liste mit den „Specs“ zu diesem Bluetooth-Lautsprecher:
- Typenbezeichnung: Inateck BP 2003
- Abmessungen: 23 x 10,2 x 6,3 cm
- Gewicht: 700 Gramm
- Ladebuchse: Micro-USB (Kabel liegt bei)
- Kompatibilität: Bluetooth 4.2 (Reichweite bis 10 m)
- Kopplungscode (falls ein Gerät danach fragt): 0000
- Unterstützte Bluetooth Profile: A2DP V1.2 und AVRCP V1.4
- Ausgangsleistung: 2 x 10 Watt
- Audiotreiber: 2 x 12 Watt
- Akku: Li-Ionen-Akku, 7,4 Volt / 2.000 mAh
- Ladezeigt: ca. 2 – 3 Stunden
- Betriebsdauer: ca. 6 – 10 Stunden
- Signal-Rausch-Verhältnis: >= 80 dB
- der Lautsprecher ist NICHT wasserdicht
- Energiesparmodus: automatische Abschaltung nach 10 Minuten Inaktivität
Lieferumfang
Der Inateck BOP2003 wird in einer Pappverpackung geliefert. Sie ist nur einfarbig bedruckt und minimal mit Plastik ausgepolstert, was ich sehr schätze. Man muss nicht unnötig viel Verpackungsmüll produzieren, um gute Produkte an den Mann bzw. an die Frau zu bringen. In der Packung befindet sich neben dem Lautsprecher eine Bedienungsanleitung sowie ein Micro-USB-Ladekabel und ein 3,5-mm-Klinkenkabel mit dem man die Box auch per Kabel mit Musik füttern kann.
Verarbeitung und Design der Inateck Bluetooth Box
Zur Verarbeitungsqualität ist anzuzmerken, dass der Bluetooth Lautsprecher zum größten Teil aus Acryl besteht. Der obere Teil ist dabei aus transparentem Acryl hergestellt, der den typischen „frosted“-Effekt hat. Die gut 700 Gramm, die die Box auf die Waage bringt, stammen zum größten Teil vermutlich von dem 2000 mAh Akku und den verbauten Audio-Treibern.
Das Design ist natürlich Geschmackssache. Mir persönlich ist es ein bisschen zu verspielt mit dem silbernen Boden und dem transparenten Bereich oben. Auf einem passenden Design-Schreibtisch kann es vielleicht ganz effektvoll wirken, aber ich bevorzuge eher ein schlichtes Design, wie es zum Beispiel der Bose SoundLink Mini hat, der ebenfalls in meinem Besitz ist. Trotzdem möchte ich für die Optik keine negative Bewertung abgeben, denn da bevorzugt jeder etwas anderes und letztendlich ist der Klang das ausschlaggebende Kriterium für einen Lautsprecher. Davon abgesehen, gibt es hier auf Amazon reichlich Lob – vor allem auch wegen des Designs. Ich bin also kein Maßstab. ;) Und die Verarbeitung ist zweifelsfrei sehr gut: Man sieht keine unsauberen Nähte am Acryl oder andere Dinge, die das Auge stören würden.
Bedienung und Bedienelemente des BT-Lautsprechers
Die Vorderseite verfügt nur über ein Bedienelement – nämlich über den Ein/Aus-Knopf, der gleichzeitig die Wiedergabe pausiert oder neu startet, wenn der Inateck Bluetooth Lautsprecher eingeschaltet ist. Beim Ein- bzw. Ausschalten spielt der Lautsprecher eine kurze Melodie ab, die nicht zu laut ist und ganz angenehm klingt. Hier hatte ich schon Modelle anderer Hersteller, die bei jedem Einschalten mit grausam-lauten Ansagen den Spaß getrübt haben – nicht so beim Inateck.
Ein blaues LED Licht zeigt auf dem Einschaltknopf den Betriebszustand an:
- Bluetooth-Pairing-Modus: LED blau blinkend
- Bluetooth verbunden: LED blau leuchtend
- verbunden über AUX-Kabel: LED grün leuchtend
- beim Laden: rot leuchtend
- fertig geladen: grün leuchtend
Auf der Rückseite finden sich die anderen Tasten sowie die Eingänge für AUX und Micro-USB. Zwischen den beiden Buchsen findet man noch ein kleines Loch, in dem ein Reset-Button versteckt ist. Diesen kann man mit einer zurecht gebogenen Büroklammer auslösen. Danach ist der Lautsprecher wieder im Auslieferungszustand. Nötig kann das laut Inateck sein, wenn der Lautsprecher mal nicht mehr auf Bedieneingaben reagiert. Passiert ist mir dies aber noch nicht.
Neben den Buchsen für AUX und Micro-USB sind auf der Rückseite noch die Tasten „M“ sowie „+“ und „-“ zu finden. Für was die Plus- und Minustaste genutzt werden, erklärt sich von selbst. Drückt man sie kurz, beeinflusst man die Lautstärke. Drückt man sie länger, ist das der Befehl für „Ein Lied vor“ bzw. „Ein Lied zurück“. Das ist eine gewohnte Funktionsweise, die man auch von dem Bedienelement des Apple-Headsets kennt.
Kein Multipoint-Bluetooth-Pairing
Die M-Taste drückt man länger, um die Bluetooth-Verbindung zu trennen und ein anderes Gerät zu koppeln. Das funktioniert wunderbar, allerdings unterstützt der Lautsprecher kein Mutipoint-Pairing. Das heißt, es ist immer nur ein Gerät mit dem Lautsprecher von Inateck gekoppelt. Möchte man kurzfristig ein anderes Gerät koppeln, muss man im neuen Gerät über das Bluetooth-Menü den Pairing-Vorgang durchführen.
Bei meinem SoundLink Mini II kann ich mehrere Geräte gleichzeitig koppeln. Zwei Geräte können dabei parallel gekoppelt sein. Drücke ich dann auf den Bluetooth Button am SoundLink Mini 2, dann kann ich zwischen den ganzen Geräten durchschalten, die mit der Box gekoppelt sind – dies können deutlich mehr als zwei sein, denn die Box speichert die letzten 6 gekoppelten Geräte. Dies ist aus meiner Sicht ein Feature, das den Unterschied zwischen einem 150 EUR Bluetooth-Lautsprecher und einem 60 EUR Modell ausmacht. Ob einem solche Kleinigkeiten wichtig sind, muss man selbst entscheiden.
Akkulaufzeit und -anzeige
Ich habe den Lautsprecher nun schon etliche Stunden in Betrieb gehabt, ohne ihn neu laden zu müssen. Die vom Hersteller angegebenen 6 bis 10 Stunden sind auf jeden Fall zu erreichen. Da ich meistens bei niedriger Lautstärke Podcasts oder leise Musik beim Arbeiten höre, verbrauche ich sicher nicht soviel Akku wie jemand, der seine Gartenparty beschallen möchte. Aber man kann – ohne es nachgemessen zu haben – sicher sagen, dass eine Akkulaufzeit von 6 Stunden das absolute Minimum ist. Ich denke, der Praxiswert liegt bei etwa 8 Stunden.
Positiv anzumerken ist auch die Anzeige des Akkustands im iPhone oder iPad. Hat man den Lautsprecher gekoppelt, erscheint oben rechts im iPhone das Kopfhörersymbol mit einer Akkuanzeige, die Auskunft über den Ladezustand des Akkus gibt. Zusätzlich wirft der Lautsprecher ab dem Unterschreiten der 10%-Marke eine Sprachwarnung aus, die darauf hinweist, dass man dem Gerät mal wieder eine Ladung gönnen sollte.
Einstellung der Lautstärke
Wichtige Anmerkung: mit den Lautstärketasten beeinflußt man beim Inateck BP2003 nicht die Lautstärke am iPhone sondern nur die der Bluetooth-Box. Das hat keinen großen Nachteil, allerdings hat man damit nicht den üblichen Überblick über die eingestellte Lautstärke, da die Anzeige am iPhone keine Aussagekraft mehr hat. Es kann vorkommen, dass die Box sehr laut gestellt ist, aber das iPhone auf einer kleinen Lautstärke steht. Um die maximale Lautstärke zu erreichen muss man dann sowohl am iPhone als auch an der Box die Lautstärke hochdrehen.
Manche Lautsprechersysteme bieten hier eine Synchronisation zwischen der Lautstärkeregelung. Dies macht die Bedienung etwas einfacher, da man mit den Tasten an der Box dann die Lautstärke am iPhone ändert und so eine gemeinsame und einheitliche Regelung hat. Zwar eine Kleinigkeit, aber ich möchte sie anmerken.
Klangqualität des Inateck Lautsprechers
Hier kommen wir nun zu der interessanten Sache des Tests. Als ich den Lautsprecher das erste Mal genutzt habe, war ich überrascht vom Bass, den die Box liefert. Neben den Bässen kommt aber auch der ganze Rest des Frequenzspektrums nicht zu kurz. Der Klang ist ausgewogen und klar. Bei der Preisklasse, in der die Inateck Box mit ihrem Preis von ca. 60 EUR spielt, hätte ich etwas schlechteres erwartet, aber wurde eines besseren belehrt: auch günstige Boxen können einen guten Klang haben, der mehr als nur „viel Bass“ bietet.
Um die Klangqualität für mich etwas einordnen zu können, habe ich die Box gegen meinen Bose SoundLink Mini 2 antreten lassen, der locker 100 Euro mehr kostet und damit eigentlich preislich in einer anderen Liga spielt. Von der Größe her ist er zwar nur etwa halb so groß wie die Inateck BP2003, aber dennoch war dies der Lautsprecher, der am ehesten für einen Vergleich herhalten konnte.
Das Ergebnis ist überraschend, denn den enormen Preisunterschied zur Bose Box hört man dem Inateck Lautsprecher definitiv nicht an. Wenn man die Boxen auf dem Schreibtisch stehen hat und bei niedriger Lautstärke zum Arbeiten Musik hört, würde ich der Inateck Box sogar einen besseren Klang bescheinigen. Einen deutlichen Unterschied hört man dann eher bei hoher Lautstärke, wo der Bose SoundLink Mini 2 immernoch ein ausgewogenes Klangbild erzeugt, während der Inateck BP2003 Lautsprecher ein bisschen an Volumen verliert – vermutlich, da die Bässe nicht mehr laut genug im Verhältnis zu den Mittel- und Hochtönen sind.
Was bringt die Airflow-Technologie?
In der Werbung spricht Inateck von der „Airflow-Technologie“, die den guten Klang mit sich bringt. Diese beschreibt eine offene Röhre, die den Innenraum der Box über eine Weg von ca. 15 cm mit dem äußeren Teil des Gehäuses verbindet. Um zu testen, welche Wirkung dieses technische Feature hat, habe ich mal bei laufendem Lied die Öffnung mit dem Finger verschlossen und wieder geöffnet. Den Unterschied hört man relativ deutlich. Ist die Öffnung verschlossen, fehlen sofort Frequenzen im unteren Spektrum. Die Sache ist also nicht nur Marketing-Blabla sondern hat auch technisch einen Nutzen.
In einer Amazon-Bewertung habe ich gelesen, dass ein Nutzer zur Regelung der Bass-Stärke ein kleines Stück Schaumstoff in diese Öffnung steckt. Je weiter man es zu stopft, um so schwächer wird der Bass. Eine pfiffige Idee, wenn man kein Bass-Fetischist ist. ;)
Bose vs. Inateck – ein sinnvoller Vergleich?
Ich weiss, dass viele Leser der Meinung sind, dass Bose Audio-Geräte keinen guten Klang produzieren und entsprechend als Vergleich nicht geeignet sind. Dies kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Aus dem Grund sei mir der Vergleich der beiden Boxen „verziehen“. Letztendlich ist es immer eine subjektive Sache, ob einem der Klang gefällt oder nicht. Der Vergleich hilft aber vielleicht bei der groben Einschätzung, wenn man selbst nicht Probehören kann.
Fazit: Ein Preis-Leistungs-Geheimtipp
Ich muss gestehen, dass ich in den letzten Monaten keine Box im Test hatte, die bei dieser Größe einen so guten Klang abgeliefert hat. Natürlich muss man in puncto „Features“ wie Multipoint-Pairing und auch bei der Verarbeitung ein paar Abstriche machen. Wer damit keine Probleme hat, der bekommt mit dem Inateck BP2003 defintiv einen Bluetooth-Lautsprecher, der klanglich einigen Konkurrenten das Wasser reichen kann, die deutlich teurer sind.
Preislich lag die Inateck Box bei meinem Kauf bei ca. 60 Euro. Es kann sein, dass der Preis sich geändert hat, aber ihr findet den aktuellen Preis auf jeden Fall hier bei Amazon.
Wenn ihr euch für den Lautsprecher interessiert, ist hier noch die Zusammenfassung mit Link zum Amazon-Shop:
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Kann ich zwei dieser Lautsprecher an meine Soundbase Sony HT-XT2 per Bluetooth koppeln? Wäre eine preisgünstige Möglichkeit um Surround-Sound zu erreichen. Außer daß dieser Lautsprecher extrem gut aussieht bräucht ich keinerlei Verkabelung.
Hallo Horst! Also so ganz funktioniert das nicht, was du dir wünscht. Du kannst die beiden Boxen nur parallel mit einem 3,5 mm Klinken Y-Kabel verbinden, aber das würde dann bedeuten, dass aus jeder Box das gleiche Signal und nicht aus einer der linke und aus der anderen der rechte Kanal kommt. Der Bose Soundlink Mini 2 kann dies schon. Dazu wird mit der Bose App der Stereomodus für die beiden Boxen gewählt und dann wird eine Box zum linken Kanal und eine Box zum rechten Kanal. Aber leider klappt dies dann wiederum nur, wenn du die Musik über das iPhone bzw. über das iPad abspielst und nicht mit anderen Geräten. Also ohen viel Gemurkse lautet die Antwort leider „nein“. :(
Danke für die prompte Antwort.