Die Jungs und Mädels von equinux haben mir freundlicherweise ein USB-KFZ-Ladegerät der besonderen Sorte zugeschickt. Der Name ist für equinux-Verhältnisse viel zu normal: „tizi Turbolader 2x ULTRA“ – ich hätte eher mit „tizi Schlimmer Finger“ oder so gerechnet, aber „Turbolader 2x ULTRA“ passt aufgrund der Leistungsdaten auch relativ gut. Nun aber mal ab in den Test…
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Technische Daten
- 2 Optik – ansprechend wie gewohnt von equinux
- 3 Made in Germany
- 4 Der Praxistest mit iPhone und MacBook bzw. MacBook Pro
- 5 Laden des iPhone X mit USB-PD
- 6 Laden des MacBook über USB-A und USB-C PD
- 7 Laden des MacBook Pro (15 Zoll) über USB-C PD
- 8 Auffälligkeiten in den Messergebnissen und Produkttexten
- 9 Mein Fazit
- 10 Disclaimer
- 11 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
- 12 Ähnliche Beiträge
Technische Daten
- 2-in-1-Ladegerät: USB-C PD-Port (30W) plus USB-A-Anschluss (12W)
- Anschluss am 12V-PKW-Anschluss (KFZ Steckdose Typ B (21,45 mm)
- maximale Leistung: 42W
- USB-C Port (mit Power Delivery): bis 15V / 2A (30 Watt)
- USB Standard: 5 V / 2,4 A (12 Watt)
- Blitz-Refresh: In 30 Minuten iPhone X von 0 auf 70% bringen
- Abmessungen: 3,4 x 6,5 x 2,4 Zentimeter
- Absicherungen: Schutz gegen Überhitzung, Schutz gegen Überstrom
- Materialien: Aluminium, ABS, Stahl
- Effektivität: >90% bei Volllast
- Stromverbrauch ohne Verbraucher: ca. 7 mA/0,08 W (laut Messung eines anderen Nutzers) bzw. kleiner 0,2 W laut Dokumentation
Optik – ansprechend wie gewohnt von equinux
Über die Optik und das Design gibt es beim tizi Turbolader 2x ULTRA nicht viel zu sagen. Bisher haben mir alle Produkte der tizi-Reihe extrem gut gefallen. Sie sind sauber verarbeitet, sehen gut aus und sind funktionell. Die rote Oberseite des Turboladers ist ein Blickfang im Auto – auch wenn bei mir leider der Rest des Autos umso gammeliger wirkt, wenn man solche Design-Gegenstände wie den tizi Turbolader im Innenraum platziert. :D
Made in Germany
Man kann es halten wie man möchte, aber ich vertraue technischen Geräten, die „made in Germany“ sind, irgendwie mehr als dem ganzen China-Krams, den man sonst auf Amazon findet. Ich möchte in keinster Weise namhafte Hersteller wie Anker, Aukey oder Rampow angreifen, die ohne Frage hochwertiges Equipment bieten, aber es gibt soviele Noname-Produkte aus Fernost auf Amazon, die leider grosser Schrott sind, dass ich lieber Markenware empfehle, die auch hält, was sie verspricht. Gerade wenn es um stromführendes Zubehör geht, sollte man kein unnötiges Risiko eingehen.
Equinux selbst gibt folgende Punkte an, die die Firma und ihre Produkte von der Konkurrenz unterscheidet:
- umweltschonender Verbrauch: vernünftig dimensionierte Komponenten für lautlosen und zuverlässigen Betrieb
- hochwertige Anschlüsse und geschweißte Gehäuse, die tausendfache Steckvorgängen standhalten
- kein Asien-Import: nur geprüfte Bauteile mit EU-Konformität und Schutzschaltungen
- Support von echten Menschen: keine Bots, keine Firmen, die nach zwei Wochen nicht mehr existieren und echte Rechnungen nach deutschen Vorgaben
Die Punkte kann ich durchaus nachvollziehen, denn ich bekomme häufig Produkte aus Fernost zum Testen angeboten. Aus persönlichem Interesse nehme ich diese Tests häufig an. Nicht selten sind diese Geräte nach einigen Wochen defekt und die entsprechende Firma ist nicht mehr zu finden. Ein Austausch ist dann für echte Kunden schwer machbar und dazu ist es extrem ärgerlich, wenn Zubehör, auf das man sich verläßt, irgendwann den Dienst versagt, wenn man drauf zählt.
Aber das soll hier kein Werbebeitrag für equinux werden. Ich möchte nur die Vorteile darlegen, die man hat, wenn man bei namhaften Firmen seine Gerätschaften kauft.
Einschub – Weitere interessante Beiträge aus dem Blog:
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Der Praxistest mit iPhone und MacBook bzw. MacBook Pro
Ich habe den tizi Turbolader 2x ULTRA bei mir an einem 240V auf 12V Spannungswandler (hier der Testbericht dazu) ausprobiert, damit ich nicht die ganze Zeit im Auto rumwerkeln musste. Die Messergebnisse dürften aber denen entsprechen, die man beim Betrieb an einer „Zigarettenanzünder-Buchse“ im Auto hätte. Wundert euch also nicht, wenn auf den Fotos kein Autoinnenleben zu sehen ist. :D
Laden des iPhone X mit USB-PD
Da ich irgendwann mal das USB-C auf Lightning-Ladekabel von Apple gekauft habe, war jetzt der richtige Zeitpunkt, dieses auch mal in der Praxis einzusetzen. Da der tizi Turbolader über einen USB-C Ausgang mit USB Power Delivery für Fast Charging verfügt, kann man sein iPhone 8/8 Plus bzw. iPhone X schneller laden als über eine gewöhnlichen USB-Port. Wie schon in einem anderen Beitrag erwähnt ist dafür eine Stromquelle mit USB-C PD und ein USB-C auf Lightning-Kabel nötig.
Ich habe also mein iPhone X angeschlossen und mit meinem USB-C Multimeter Strom und Spannung gemessen. Das Ergebnis: Das iPhone wird über den USB-C Port mit 9,4 Volt und einem Ampere geladen. Was beim Akku ankommt, sagt mit parallel dazu die App CoconutBattery, die die Infos über den Ladezustand des internen iPhone-Akkus direkt von iOS erhält. Die Angabe von Coconut-Battery lautet: 7,68 Watt.
Im Vergleich dazu: Laden über den USB-A Port ergibt ca. 6,1 Watt und über einen Qi-Charger erhält der Akku immerhin noch 3,3 Watt. Man sieht, dass man ca. 25% schneller sein iPhone geladen bekommt, als mit einem normalen USB-A-Ladeport. Nachteil: Man muss auch das passende USB-C-PD-auf-Lightning-Kabel dabei haben. Wer noch keins hat, der findet hier eine preiswerte und funktionierende Alternative zum teuren Apple-Kabel.
Übrigens: So viel Spass uns Apple-User die Verwendung von Adaptern auch macht: Wenn man einen USB-C-auf USB-A-Adapter vor ein normales Lightning Kabel klemmt und hofft, dass man dadurch quasi ein Kabel gebastelt hat, dass USB Power Delivery für Fast Charge unterstützt, dann wird man enttäuscht. Mit solchen Adaptern lädt das iPhone 8 bzw. X leider nur mit den gewohnten 5 Volt.
Laden des MacBook über USB-A und USB-C PD
Beim MacBook habe ich zwei Tests gemacht: Zum einen habe ich es mal mit einem USB-A auf USB-C-Kabel am Standard-USB-Port angesteckt und zum anderen über den USB-C Port. Beim USB-A-Port wird das MacBook natürlich nur mit den üblichen 5 Volt versorgt, die ein USB-A Anschluss zur Verfügung stellt. Der tizi Turbolader bringt immerhin satte 2,3 Ampere auf den Weg, so dass wir bei gemessenen 4,69 Volt und 2,3 Ampere ca. 11 Watt Leistung zur Verfügung stellen. Das reicht sogar, um das MacBook im laufenden Betrieb noch aufzuladen, aber es geht natürlich nicht schnell.
Deutlich flotter lädt das MacBook mit einem USB-C Kabel das USB-C PD unterstützt. Ich habe das Original-Apple-Kabel genutzt und kam dann auf 20,7 Volt und 1,41 Ampere, was etwa 29,2 Watt entspricht. Das Original USB-C Apple-Netzteil zum MacBook hat zufälligerweise 29 Watt, so dass wir hier ohne Geschwindigkeitseinbußen im Auto unser MacBook aufladen können – klasse!
Da die maximale Spannung auf der Packung des tizi Turbolader 2x ULTRA nur mit 15 Volt angegeben ist, habe ich mich mal mit meinen Messergebnissen an Equinux gewandt und postwendend folgende Info bekommen:
Du hast mit deiner Beobachtung Recht. Das Gerät kann auch eine Spannung von 20V liefern, diese ist aber bei einer Power Rule von maximal 30W recht exotisch. Apple steuert die Ladelogik über Software, es kann sich auch mit dem nächsten macOS Update wieder alles ändern. Wir haben daher bewußt darauf verzichtet, es zu nennen.
Danke für die schnelle und kompetente Antwort. Das nenne ich guten Support – „made in Germany“. ;-)
Laden des MacBook Pro (15 Zoll) über USB-C PD
Beim MacBook Pro mit 15 Zoll haben wir den größten Stromverbrauch, den die Apple Laptops bieten. Das mitgelieferte Netzteil hat aus dem Grund 86 Watt. Daran kommt die Leistung des tizi Auto-Ladegerätes natürlich nicht, aber ich wollte trotzdem mal ausprobieren, wie sich das MacBook Pro am Auto-Ladegerät macht.
Beim MacBook Pro habe ich CoconutBattery installiert und kann quasi direkt auf den aktuellen Ladezustand des Akkus zugreifen. Ich habe zum Vergleich einmal einen Screenshot mit dem MacBook Pro am tizi Turbolader 2x ULTRA gemacht. Man sieht, dass der Akku zwar mit den 30 Watt nicht im Laufenden Betrieb geladen werden kann – aber immerhin wird der Akku nur noch mit etwa 3 Watt entladen, statt mit den 25 Watt, die ich sonst beim Bloggen habe. Wenn ich das MacBook Pro mit Geekbench quäle, schaffe ich es kurzzeitig sogar auf einen Verbrauch von 45 Watt, aber das ist bei mir keinesfalls der alltägliche Verbrauch.
Das heißt, auch wenn ich das MacBook Pro mit dem tizi Turbolader nicht aufladen kann, während ich es benutze, so kann ich doch die Akkulaufzeit um ein Vielfaches erhöhen. Wenn man das MacBook Pro zuklappt und schlafen legt, kann man den Akku sogar aufladen – zwar langsamer als mit dem Original-Netzteil, das ja 86 Watt liefert, aber immerhin.
Auffälligkeiten in den Messergebnissen und Produkttexten
Zwei Sachen möchte ich noch kurz anmerken, die mir aufgefallen sind. Zum einen wird bei den Voltzahlen auf der Verpackung des tizi Turboladers nie die 20 Volt genannt, die er tatsächlich auch über USB Power Delivery bietet. Dort stehen nur Werte zwischen 5 und 15 Volt. Die MacBooks nutzen aber ganze 20 Volt, die der Turbolader auch problemlos längere Zeit liefert. Ich habe das MacBook mehrere Stunden damit geladen und es gab keinen Abbruch durch Überhitzung oder Überspannung. Wartum equinux dies niocht aktiv als Produktfeature bewirbt, wird in der Antwort des Supports weiter oben im Beitrag erklärt.
Die zweite Sache, die mir aufgefallen ist: Auf Amazon ist ein Produkttext, der folgendes besagt:
Zum ersten Mal MacBook oder MacBook 13” über USB-C im Auto laden – genauso schnell wie mit dem Apple 60W Adapter zuhause an der Steckdose! Perfekt für Privat- und Business-Trips.
Das ist nicht ganz korrekt, denn der tizi Turbolader 2x ULTRA bietet nur 30 Watt. Damit bietet er zwar genauso viel Leistung wie das Apple Netzteil für das MacBook, aber nicht die 60 Watt, die das Netzteil für das MacBook Pro 13 Zoll hat. Also im Kopf behalten: 30 Watt Ausgangsleistung über USB-C PD – mehr nicht. Ich habe equinux auf diese falsche Formulierung hingewiesen und sie haben mir bestöätigt, dass dies demnächst ausgebessert wird.
Mein Fazit
Ich bin von dem tizi Auto-Ladeadapter begeistert. Der Formfaktor ist super und er sitzt auch sicher in der KFZ-Buchse. Auch die USB-A und USB-C-Buchse bieten sicheren Halt für die Stecker der Ladekabel. Die Leistungsdaten, die ich gemessen habe, sind für meinen Gebrauch sehr gut.
Ich habe – nicht oft, aber hin und wieder – mein MacBook mit im Auto und wenn ich doch mal längere Zeit damit arbeiten muss, kommt man um eine zusätzliche Ladung nicht herum. Bisher hatte ich dafür einen Spannungswandler, der 12 Volt auf 240 Volt gebracht hat, so dass ich das Netzteil einstecken konnte, dass dann aus den 240 Volt wiederum 20 Volt gemacht hat. Wie ineffizient das Ganze ist, kann man sich leicht vorstellen.
Durch den tizi Lade-Adapter kann ich nun alle Geräte – von iPhone über iPad bis zum MacBook Pro – im Auto aufladen. Für mich ist das Teil die sprichwörtliche „eierlegende Wollmilchsau“ für unterwegs und ich möchte es nicht mehr missen.
Für mich ist auch der geringe Standby-Verbrauch wichtig, da in meinem VW-Bus der Strom im Zigarettenanzünder nicht automatisch abgeschaltet wird, wenn der Zündschlüssel des Autos gezogen wird. Durch den geringen Standby-Verbrauch muss man sich keine Sorgen machen, dass die Autobatterie auf Dauer durch den Adapter geleert wird.
Wenn ihr euch diesen Adapter kaufen möchtet, findet ihr ihn über diesen Link bei Amazon. Oder ihr geht über diese Produktbox:
Da mir equinux dieses Produkt gratis für einen Test zur Verfügung gestellt hat, möchte ich noch meine Anmerkung zu solchen Produkttests erwähnen:
Disclaimer
Weil immer mal wieder Leser bei Testberichten danach fragen: Das hier genannte Produkt wurde mir vom Hersteller für einen Test zur Verfügung gestellt. Es ist kein Geld geflossen und ich fühle mich nicht verpflichtet, ein Produkt gut zu bewerten, das ich nicht für gut befinde.
Hier sehe ich mich eher in der Pflicht für meine Leser eine ehrliche Bewertung abzugeben, denn lieber verärgere ich einen Hersteller mit einer begründet schlechten Bewertung als viele Leser mit einer vermeintlich guten Bewertung für ein mieses Produkt.
Wenn Produkte jedoch wirklich schlecht sind, bekommen diese in der Regel auch keine Plattform auf meinem Blog. Ihr könnt davon ausgehen, dass das Produkt (aus meiner subjektiven Sicht) kein totaler Müll ist, wenn ich mir die Zeit nehme, darüber zu schreiben. ;)
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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