Im Test: Two Trees SK1 3D-Drucker mit CoreXY-System

Two Trees SK1 3D-Drucker im Test

Juhu, mein erster 3D-Drucker ist eingetroffen. Freundlicherweise hat mir Two Trees diesen kleinen Traum erfüllt, ohne dass ich nachfragen musste. Der Hersteller hat mich angeschrieben, ob ich den Two Trees SK1 3D-Drucker testen möchte und ich konnte als Technik-Nerd irgendwie nicht nein sagen.

Transparenzhinweis: Für den Beitrag wurde nichts gezahlt und es gab keine Vorgaben oder Einflussnahme bei diesem Testbericht. Ihr bekommt also meine ungeschminkte Meinung zu lesen – so wie es sein sollte.

Der Two Trees SK1 ist ein 3D-Drucker mit XYCore-Motorsystem.
Der Two Trees SK1 ist ein 3D-Drucker mit CoreXY-Motorsystem, das ohne „mitfahrende“ Schrittmotoren arbeitet.

Testbericht vom Einsteiger

Wenn ihr schon viel Erfahrungen mit 3D-Druckern habt, dann kann ich euch hier vermutlich nicht viel erzählen. Wie schon geschrieben, ist der Two Trees SK1 mein erster 3D-Drucker und entsprechend ist der Testbericht hier eher als kurze Einschätzung von einem Einsteiger für andere Einsteiger zu verstehen.

Ich möchte mich also an der Stelle schon entschuldigen, falls ich irgendwelche Fachbegriffe falsch genutzt habe. Wenn das der Fall sein sollte, lasst gerne einen Kommentar da und ich ändere es im Artikel oder ergänze Informationen.

Der Two Trees SK1 kam gut verpackt bei mir an – und schon fast fertig montiert (Fotos: Sir Apfelot).
Der Two Trees SK1 kam gut verpackt bei mir an – und schon fast fertig montiert (Fotos: Sir Apfelot).

Besonderheiten des Two Trees SK1

Der Two Trees SK1 ist ein 3D-Drucker, der einige Features hat, die man bei anderen Modellen nicht findet und die daher aus meiner Sicht erwähnenswert sind.

CoreXY-System

Das CoreXY-System ist für die zwei horizontalen Achsen des Druckkopfes verantwortlich. Bei vielen 3D-Druckern ist dieses System so gebaut, dass die zwei Motoren, die für die Bewegung zuständig sind, mit bewegt werden. Das bedingt ein hohes Gewicht der zu bewegenden Einheit, was wiederum hohe Geschwindigkeiten verhindert.

Mit dem CoreXY-System sind die beiden Motoren fest am Gehäuse angebracht, sodass bei Bewegungen nur der Druckkopf und die Schienen, die ihn tragen, bewegt werden müssen.

Damit sind höhere Druck- und Bewegungsgeschwindigkeiten möglich, die wie beim Two Trees SK1 bis zu 700 mm/s erreichen können. Damit ist er 3- bis 5-mal so schnell wie andere 3D-Drucker.

Es gibt verschiedene Kalibrierungen, die man über das Bedienfeld starten kann.
Es gibt verschiedene Kalibrierungen, die man über das Bedienfeld starten kann.

Druckbett- und Vibrationskalibrierung

Wenn es um Genauigkeit beim 3D-Drucken geht, muss man auch die Unebenheiten des Druckbetts und die Vibrationen berücksichtigen, die beim Drucken entstehen.

Für beides hat der Two Trees SK1 eine Lösung:

  • Das Druckbett wird vom Druckkopf mit einem 6×6-Raster (36 Messpunkte) vermessen und diese Daten werden dann beim Druck berücksichtigt.
  • Gegen die Vibrationen gibt es ebenfalls eine Kalibration, welche gezielt Vibrationen auslöst und dann die Schwingung misst, damit auch diese beim Drucken ausgeglichen werden können.

Inwieweit dies tatsächlich das Endergebnis verändert, kann ich nicht sagen, aber da beide Funktionen leicht gestartet werden können, ist es aus meiner Sicht eine Sache, die man einfach mitnimmt.

Maximale Düsentemperatur von 300 °C

Im Vergleich zum älteren SP-5 V3 hat der SK1 eine höhere Düsentemperatur, die bei maximal 300 °C liegt. Damit lassen sich auch Filamente verarbeiten, die einen höheren Schmelzpunkt haben.

Druckbereich von 256 x 256 x 256 mm

Angenehm groß ist auch der Bereich, in dem der Two Trees SK1 Dinge drucken kann. Mit Abmessungen von 256 x 256 x 256 mm lassen sich schon relativ große Objekte drucken. Jedenfalls für mich als Einsteiger scheint dies ein relativ breites Feld an Anwendungen zu ermöglichen.

Hier sieht man den Lieferumfang des Two Trees SK1: der Drucker selbst, Montagematerial, ein USB-Stick mit Demo-Daten und Konfigurationsdateien, Ersatzdüse, Reinigungswerkzeug und einiges mehr.
Hier sieht man den Lieferumfang des Two Trees SK1: der Drucker selbst, Montagematerial, ein USB-Stick mit Demo-Daten und Konfigurationsdateien, Ersatzdüse, Reinigungswerkzeug und einiges mehr.

Technische Daten

Der Vollständigkeit halber möchte ich kurz die technischen Spezifikationen des 3D-Druckers auflisten, damit Leute, die nach speziellen Eigenschaften suchen, die wesentlichen Punkte in einer Tabelle haben.

Hersteller Two Trees
Modell SK1
Druckbereich 256 x 256 x 256 mm
Abmessungen 400 x 400 x 530 mm
Druckgeschwindigkeit bis 700 mm/s
Beschleunigung bis 20.000 mm/s2
Hotend-Temperatur bis 300 °C
Druckbett-Temperatur bis 100 °C
Display 4,3 Zoll (Touch und Farbe)
Druckplatten-Kalibrierung Z-Tilt Nivellierung
Firmware Klipper
Geeignete Filamente PLA, PETG
Druckbett Federstahl mit PEI-Beschichtung
Ports USB-A (2x), LAN (kein SD)
Wifi ja
Druckkopf-Beleuchtung ja
Druckraumkamera optional
Einhausung optional
Bezug Two Trees Shop
Zu den wenigen Schritten beim "Aufbau" des Two Trees SK1 gehört auch das Entfernen der Transportsicherungen.
Zu den wenigen Schritten beim „Aufbau“ des Two Trees SK1 gehört auch das Entfernen der Transportsicherungen.

Aufbau des Two Trees SK1

Eigentlich ist der Begriff „Aufbau“ oder „Zusammenbau“ zuviel gesagt, denn der Two Trees SK1 kommt quasi zu 99% fertig gebaut im Paket an.

Das Einzige, was ich nach dem Auspacken machen musste, waren diese vier Dinge:

  • Entfernen von Transportsicherungen und Schaumstoffpolstern
  • Halterung für das Display anschrauben
  • Halterung für die Filamentrolle anschrauben
  • Wifi-Antenne anschrauben

Das ist alles, was es zu tun gibt. Und danach ist der 3D-Drucker von Two Trees schon einsatzbereit.

Für die wenigen Sachen, die man noch erledigen muss, liegt eine Anleitung bei.
Für die wenigen Sachen, die man noch erledigen muss, liegt eine Anleitung bei.
Bei Display muss man zwei Schrauben eindrehen und einen Stecker einstecken – das wars.
Bei Display muss man zwei Schrauben eindrehen und einen Stecker einstecken – das wars.
Alles, was an Material dabei ist, wird mit Aufklebern genau bezeichnet und findet sich so auch in der Anleitung zur Montage.
Alles, was an Material dabei ist, wird mit Aufklebern genau bezeichnet und findet sich so auch in der Anleitung zur Montage.

Kalibrierungen vor dem ersten Druck

Bevor es dann tatsächlich losgeht, sollte man noch ein paar Kalibrierungen vornehmen. Davor natürlich auch noch das Filament einführen. Aber das ist sehr einfach: Man schiebt es einfach per Hand in das Kunststoffröhrchen und aktiviert dann in den Einstellungen das automatische Laden des Filaments.

Aber nun zu den Kalibrationen:

Abstand zwischen Druckplatte und Druckkopf

Das eine ist der vertikale Abstand des Druckkopfes zur Druckplatte. Dafür legt man ein Stück normales Druckerpapier zwischen Platte und Druckkopf und startet dann die Einstellungen. Mit dem Touch-Display senkt man den Druckkopf manuell so weit ab, bis man das Papier nur noch gegen einen leichten Widerstand bewegen kann.

Ich habe gelesen, dass bei anderen 3D-Druckern eher ein Abstand von der Dicke einer dünnen Pappe eingestellt wird, aber beim Two Trees SK1 sollte man tatsächlich ein Papier nehmen, damit man die besten Druckergebnisse bekommt.

Bevor man den Druck startet, kann man schon sehen, wie viel Meter Filament man verbrauchen wird.
Bevor man den Druck startet, kann man schon sehen, wie viel Meter Filament man verbrauchen wird.

Home-Kalibration

Auch diese Kalibration wird über die Einstellungen ausgeführt. Wenn man sie startet, fährt der Druckkopf zu verschiedenen Stellen auf dem Druckbett und senkt sich ab.

Druckbett-Kalibrierung

Bei dieser Funktion misst der Two Trees SK1 mit dem Druckkopf die eventuell vorhandenen Unebenheiten des Druckbetts aus und passt den Druckprozess entsprechend an.

Insgesamt werden 36 Messungen in einem Raster von 6 x 6 Punkten vorgenommen. Aufgrund der Anzahl der Messungen dauert der Prozess einige Minuten.

Vibrationsunterdrückung

Diese Art der Kalibrierung erscheint mir besonders sinnvoll, nachdem ich gemerkt habe, wie stark mein Tisch wackelt, wenn der SK1 mit seiner beeindruckenden Geschwindigkeit hin und her fährt.

Bei der Kalibrierung löst der Drucker absichtlich Vibrationen in verschiedenen Frequenzen aus und misst dann die Bewegungen, die dann ebenfalls im Druckprozess ausgeglichen werden sollen.

Die Verarbeitungsqualität lässt eigentlich keine Wünsche offen. Alles ist schön stabil gebaut und sieht auch gut aus.
Die Verarbeitungsqualität lässt eigentlich keine Wünsche offen. Alles ist schön stabil gebaut und sieht auch gut aus.

Verarbeitungsqualität

Hier kann ich eigentlich nur einen Vergleich zwischen den Lasergravierern und dem Two Trees anstellen, da ich keine zwei 3D-Drucker zum Vergleichen habe. Die Lasergravierer sind technisch ähnlich aufgebaut, da sie auch mit Schrittmotoren und Antriebsriemen arbeiten, um den Laserkopf zu bewegen.

Der Aufbau des Rahmens und der anderen Elemente beim Two Trees SK1 ist sehr hochwertig und stabil. Während man bei den Lasergravierern noch eine leichte Verwindung mit etwas Druck schaffen kann, ist der Rahmen des Two Trees SK1 so dick und robust gebaut, dass sich da nichts bewegt.

Die Schrittmotoren sind – so habe ich es in einem anderen Bericht gelesen, der mehr auf die Elektronik fokussiert war – dass die Schrittmotoren in dem 3D-Drucker sehr großzügig dimensioniert sind. Das heißt, sie sind eher überdimensioniert, was aber kein Nachteil für den Kunden darstellt.

Mein Gefühl ist, dass die Verarbeitungsqualität beim Two Trees SK1 wirklich hoch ist. Alles sieht sehr wertig aus und das merkt man definitiv auch am Gewicht des 3D-Druckers.

Die Verarbeitungsqualität des Two Trees Druckers ist hoch und die Verbindungen sind stabil und haben kein merkliches Spiel – gut für die Druckqualität.
Die Verarbeitungsqualität des Two Trees Druckers ist hoch und die Verbindungen sind stabil und haben kein merkliches Spiel – gut für die Druckqualität.

Die Bedienung des Two Trees SK1

Am Drucker selbst ist ein Touch-Bedienelement verbaut, das mit 4,3 Zoll Bilddiagonale und farbiger Wiedergabe gut lesbar ist. Über dieses Display kann man im Prinzip alles steuern, was es so zu tun gibt: Kalibrierungen starten, Einstellungen ändern, Filament wechseln, durch die Inhalte des USB-Sticks gehen und Druckaufträge starten.

Soweit funktioniert das alles auch gut und man kann die Sprache auch auf Deutsch, Englisch und einige andere Sprachen umstellen. Soweit ich gesehen habe, sind die wenigen Worte, die in den Untermenüs zu finden sind, auch gut übersetzt.

Ich lasse die Sprache bei solchen Geräten trotzdem gerne auf Englisch, damit ich Anleitungen, die in der Regel in englischer Sprache sind, besser nachvollziehen kann.

Das heißt, die Bedienung über das Display klappt für mich so gut, dass ich eigentlich keine direkte Verbindung zum Rechner benötige. Ich habe mir die Druckdateien immer auf den USB-Stick (der mitgeliefert wurde) gezogen und bin dann an den Drucker gelaufen, um sie auszudrucken.

Auf Thingiverse findet man viele 3D-Modelle, die man sich kostenlos runterladen und ausdrucken kann – perfekt für Einsteiger.
Auf Thingiverse findet man viele 3D-Modelle, die man sich kostenlos runterladen und ausdrucken kann – perfekt für Einsteiger.

Mein Prozess von Thingiverse bis zum Druck

Ich muss gestehen, dass ich anfangs wie der „Bock vor dem Berg“ stand, als ich die Dateien, die ich im Internet geladen habe, auf den USB-Stick gezogen habe und sie dann direkt ausdrucken wollte.

Als gute Quelle für 3D-Druckmodelle kann ich übrigens Thingiverse empfehlen. Während andere Portale einem gerne irgendwas als „kostenlos“ anpreisen und einem dann doch monatliche Mitgliedsbeiträge aus den Rippen leiern möchten, ist Thingiverse durchgehend gratis.

Ich dachte aber anfangs, man lädt sich eine Datei runter, die dann in der Regel im .stl-Format vorliegen. Diese wollte ich direkt dem 3D-Drucker übergeben, aber der hat die STL-Dateien nicht einmal angezeigt.

Es hat etwas gedauert, bis ich kapiert habe, dass man folgenden Weg einschlagen muss, um erfolgreich Sachen in 3D zu drucken:

  1. STL-Datei laden
  2. diese Datei in einem „Slicer“ wie prusaSlicer öffnen
  3. im Slicer die Konfigurationsdaten des 3D-Druckers importieren (die liegen auch auf dem Stick)
  4. dann das Modell in der Mitte der Arbeitsfläche positionieren
  5. nun den Button „Jetzt slicen“ drücken
  6. wenn dabei Fehler aufgetreten sind, diese beheben (z.B. Modell anders platzieren oder Stützen aktivieren)
  7. nun über Datei → Export → Export G-Code die G-Code-Datei exportieren
  8. .gcode-Datei auf den USB-Stick ziehen
  9. USB-Stick in den 3D-Drucker einlegen und zur Datei navigieren und diese öffnen
  10. 3D-Druck starten

Das ist so das grobe Vorgehen in Kürze. Man kann natürlich auch andere Slicer nehmen, aber wichtig ist, dass man mit diesem Programm das Modell im .stl-Format einliest und dann als gcode-Datei exportiert, denn der 3D-Drucker bekommt über diese Datei die genauen Anweisungen, wann er wo hinfahren muss und wo was gedruckt wird.

Einfach ausgedrückt: die STL-Datei ist einfach nur das 3D-Modell, während der GCode der genaue Fahrplan für den 3D-Drucker ist. Dieser ist auch angepasst an die Werte des Druckers und damit individuell für das jeweilige Gerät erstellt.

Ich verwende den PrusaSlicer, um die Modelle vom STL-Format ins GCODE-Format umzuwandeln.
Ich verwende den PrusaSlicer, um die Modelle vom STL-Format ins GCODE-Format umzuwandeln.

Kompatible Filamentsorten

Mit 300° Celsius hat der Druckkopf eine relativ hohe Maximaltemperatur und kann dadurch etliche Materialien für den 3D-Druck verarbeiten. Ich habe euch hier eine kurze Tabelle zusammengestellt, welche Filamentsorten der Two Trees SK1 nutzen kann und welche Eigenschaften und Anwendungsbereiche diese haben.

Filamentsorte Eigenschaften Anwendungen
PLA (Polylactid) Biologisch abbaubar, einfach zu drucken, wenig Verzug Prototypen, Spielzeug, nicht-funktionelle Kunstobjekte
ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol) Stark, hitzebeständig, etwas schwieriger zu drucken Funktionelle Teile, Gehäuse für Elektronik, Spielzeug
PETG (Polyethylenterephthalat Glykol) Wasserbeständig, robust, flexibel Behälter, funktionelle Teile, Outdoor-Ausrüstung
TPU (Thermoplastisches Polyurethan) Flexibel, elastisch, abriebfest Telefonhüllen, Schuheinlagen, flexible Verbindungsstücke
ASA (Acrylester-Styrol-Acrylnitril) UV- und wetterbeständig, robust Outdoor-Anwendungen, Automobilteile, Gartenausrüstung
Nylon Zäh, abriebfest, flexibel Zahnräder, Scharniere, funktionelle Teile mit hoher Belastung
PC (Polycarbonat) Extrem hitzebeständig, transparent, schlagfest Industrielle Anwendungen, Schutzbrillen, Teile für hohe Temperaturen

Der Druckprozess und das Druckergebnis

Mir hat sofort gefallen, dass das eingebaute LED-Licht des Two Trees SK1 das Beobachten des Druckvorgangs erleichtert. Das Licht lässt sich natürlich auch über das Display deaktivieren, aber ich finde den Druckprozess immer noch so spannend, dass ich gerne reinschaue.

Beim Drucken selbst, ist mir aufgefallen, dass die eingebauten Motoren offenbar ziemlich flott arbeiten. Laut technischen Daten kann der Druckkopf Geschwindigkeiten bis zu 700 mm pro Sekunde erreichen. In der Praxis werden sie vermutlich nicht ganz so schnell sein, aber sie bewegen den Druckkopf so schnell hin und her, dass mein kompletter Tisch wackelt, wenn der Two Trees Sk1 in Wallung kommt.

Links sieht man die LED-Lichtleiste, die im Two Trees SK1 verbaut ist.
Links sieht man die LED-Lichtleiste, die im Two Trees SK1 verbaut ist.

Das Druckergebnis ist trotz der Geschwindigkeit – jedenfalls für mich als Einsteiger – extrem beeindruckend. Man spürt mit dem Finger zwar die Absätze, die beim Druck mit jeder neuen Ebene entstehen, aber sehen tut man nicht viel.

Ich habe die Absätze nur mit dem Fingernagel gespürt und mit dem iPhone im Makromodus bemerkt, aber alle, denen ich die gedruckten Modelle gezeigt habe, waren schwer beeindruckt, wie filigran sie geworden sind.

Mein Lieblingsmodell ist übrigens so eine Mini-Pfeife, die ich eigentlich aus Spaß gedruckt habe. Mittlerweile ist unser Hund aber so drauf trainiert, bei einem Pfiff damit zurückzukommen, dass ich direkt für andere Familienmitglieder auch noch ein paar ausgedruckt habe.

Hier sieht man die Druckqualität des Two Trees SK1 – links habe ich eine 1-Euro-Münze in den Fingern, damit man einen Größenvergleich hat.
Hier sieht man die Druckqualität des Two Trees SK1 – links habe ich eine 1-Euro-Münze in den Fingern, damit man einen Größenvergleich hat.

Kritikpunkt am Two Trees SK1

Da mir ein anderer 3D-Drucker zum Vergleich fehlt, fällt es mir etwas schwer, meinen Kritikpunkt einzuordnen. Es kann also gut sein, dass das, was ich hier ankreide, bei allen anderen Modellen anderer Hersteller genauso vorhanden ist.

Lautstärke

Mein großer Kritikpunkt und eigentlich auch der Einzige, der mich wirklich stört, ist die Lautstärke. Wenn der Two Trees SK1 läuft und druckt, mag man eigentlich am liebsten aus dem Raum rausgehen.

Ich kann dank der AirPods Max und deren Geräuschunterdrückung trotzdem weiterhin im Büro arbeiten, aber wenn ein Anruf kommt, muss ich gehen.

Ich nehme an, alle 3D-Drucker machen Krach durch die nötigen Lüfter, aber das ist einfach etwas, das mich stört – auch bei allen Lasergravierern, die ich bisher im Test hatte.

Den Two Trees SK1 kann man per Ethernet, Wifi oder über den USB-Port verbinden oder lokale Speicher, wie einen USB-Stick anstecken.
Den Two Trees SK1 kann man per Ethernet, Wifi oder über den USB-Port verbinden oder lokale Speicher, wie einen USB-Stick anstecken.

Kurzzeitige Ausfälle bei der Bedienung

Mir ist aufgefallen, dass der Drucker, wenn ich in einem Untermenü war, zweimal für einige Sekunden nicht reagierte.

Ich konnte den Fehler nicht reproduzieren, aber ganz selten „hin“ er mal für ein paar Sekunden und hat auf Eingaben nicht mehr reagiert, obwohl ich keine Aktion ausgeführt habe, sondern nur durch die Menüs gewandert bin.

Firmware-Update ist nichts für Einsteiger

Ich weiß nicht, wie oft man ein Firmware-Update an dem Drucker durchführen muss. Aktuell tut er alles, was ich möchte und ich sehe keinen Bedarf für ein Firmware-Update, aber falls es mal nötig ist, ist der Prozess leider nicht so anfängerfreundlich, wie ich gehofft habe.

Bei allen anderen Geräten, die ich so besitze, muss man nur in ein Menü gehen, dem Gerät Internetzugang geben und dann auf „Firmware aktualisieren“ klicken, aber so einfach ist es beim Two Trees SK1 nicht.

Damit ihr euch einen Eindruck von der Prozedur machen könnt, habe ich hier ein Video eingebaut:

https://www.youtube.com/watch?v=Z5aPX0ozp5c

Ansonsten gibt es an dem Gerät wirklich wenig zu meckern. Ich bin allerdings auch kein Experte, der wirklich alle Features des Druckers bis an die Grenzen ausreizt, aber mich als Einsteiger überzeugt der Two Trees SK1 schon sehr.

Über das Bedienfeld kann man den Druck vorab ansehen und dann den Prozess starten.
Über das Bedienfeld kann man den Druck vorab ansehen und dann den Prozess starten.
Hier ist das kleine Bootchen unterwegs und wird Lage für Lage gedruckt.
Hier ist das kleine Bootchen unterwegs und wird Lage für Lage gedruckt.
Hier ist das fertige Boot – ich glaube, dieses Modell wird bei jedem 3D-Drucker-Test ausgedruckt.
Hier ist das fertige Boot – ich glaube, dieses Modell wird bei jedem 3D-Drucker-Test ausgedruckt.

Mein Fazit

Ich gebe zu, der Einstieg in das Thema 3D-Druck ist mir schwerer gefallen, als ich erwartet habe. Aber das lag weniger am 3D-Drucker von Two Trees als an meinem Unwissen, wie man genau vorgeht und welche Schritte nötig sind, um vom heruntergeladenen Modell zum fertigen Ausdruck zu kommen.

Das Druckergebnis, die Verarbeitungsqualität und der einfache Aufbau (das Wort ist zuviel für die paar Schrauben, die man rein und rausdrehen muss) sind Punkte, die mich überzeugt haben.

Gut ist auch, dass man durch die hohe Maximaltemperatur relativ viele Filamentsorten nutzen kann: PLA, PETG, PC, ABS, TPU und Nylon sind hier nur einige, die zur Auswahl stehen.

Ich bin noch unsicher, wie einfach der Einstieg in den Bereich 3D-Druck ist, wenn man sich für ein Modell von Creality oder Prusa entscheidet, hat man direkt den „Slicer“ mit dabei.

Wähle ich den Two Trees SK1 muss man eine Konfigurationsdatei in den Slicer importieren und kann dann trotzdem mit den Apps dieser Hersteller arbeiten. Es ist vielleicht eine Kleinigkeit, aber ich wollte sie erwähnt haben.

Also Kurzfassung meiner Einschätzung: Unterm Strich gefällt mir der Two Trees SK1 gut. Verbesserungsfähig wären aus meiner Sicht die Lautstärke und der Prozess für die Firmware-Aktualisierung. Von der Druckqualität hätte ich mir nicht mehr wünschen können – die ist wirklich spitze.

Möchtet ihr euch den Two Trees SK1 mal anschauen? Dann bitte hier entlang.

Über Two Trees

Two Trees (Homepage) wurde mit dem Ziel gegründet, Einsteigern den Zugang zum 3D-Druck zu erleichtern. Seit der Gründung hat sich die Firma auf die Entwicklung und Herstellung von 3D-Druckern spezialisiert, die sich durch ihre Benutzerfreundlichkeit und Zuverlässigkeit auszeichnen, aber sie bieten auch Lasergravierer und Fräsen an. Im Two Trees Shop kann man neben den 3D-Druckern auch Filament und Zubehör kaufen.

Die Firma legt Wert auf stetige Entwicklung, um ihre Produkte an die Bedürfnisse und Anforderungen sowohl von Hobby-Anwendern als auch von professionellen Nutzern anzupassen. Mit einem Fokus auf technische Innovation und praktische Anwendung trägt Two Trees dazu bei, die Verbreitung und Nutzung von 3D-Druck zu fördern und zu vereinfachen.

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