Türchen 15: Monsterwellen – vom Seemannsgarn zum Forschungsobjekt

Mit dem 15. Adventskalender-Türchen schauen wir fast genau 30 Jahre zurück. Denn heute geht es um die Draupner-Welle, die erste wissenschaftlich bestätigte Monsterwelle. Vor Neujahr 1995, als diese Welle in der Nordsee von Messinstrumenten der Plattform Draupner-E festgehalten wurde, wurden Monsterwellen meist als Seemannsgarn abgetan. Nach der Messung und weiteren bestätigten Monsterwellen im gleichen Jahr begann die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Heute kann bereits auf zahlreiche Erkenntnisse zugegriffen werden.

Kurze, aber informative Aufbereitung zum Thema Monsterwellen

Nicht nur auf die Ereignisse am 1. Januar sowie 11. September 1995 geht das heutige Adventskalender-Video ein. Auch wird darin auf die bisherigen Erkenntnisse zur Entstehung von Monsterwellen eingegangen. Außerdem gibt es eine Einordnung von drei verschiedenen Arten des Hochsee-Phänomens. Weiterhin kann man aufgrund einer 12 Jahre lang durchgeführten Messung davon ausgehen, dass es in der Nordsee zu durchschnittlich mehr als drei Monsterwellen pro Monat kommt. Da ist es erstaunlich, dass diese teilweise Schiffe versenkenden Wassermassen erst relativ spät so richtig ernst genommen wurden.

Der Unterschied zwischen Monsterwelle und Tsunami

Man muss übrigens stark zwischen den zwei Wasserphänomenen „Monsterwelle“ und „Tsunami“ unterscheiden. Denn sowohl ihre Entstehung als auch ihr Verlauf und ihre Bedeutung für Menschen auf See und Land unterscheiden sich enorm. Hier eine Übersicht, damit es nicht zu Verwechslungen kommt:

Monsterwelle Tsunami
Entstehung Interferenzen von Wellen an der Wasseroberfläche Seismische Aktivitäten am Meeresboden
Fortbewegung An der Wasseroberfläche, kaum Wasserbewegung in der Tiefe Hauptsächlich unter der Oberfläche, bis in einige Tiefen
Stärkste Auswirkungen (für Menschen) Bedrohung für Schiffe und Boote auf See Weniger auf See, sondern durch das Anlanden an bewohnten Küsten

Geschenkideen für Hochsee-Fans und Monsterwellen-Interessierte

Es gibt zwar kaum richtig aktuelle Literatur zum Thema, dafür aber verschiedene Herangehensweisen an die Ozean- und vor allem Hochsee-Thematik. Im Buch Monsterwellen – Wenn Schiffe spurlos verschwinden gibt es den Stand der Wissenschaft aus dem Jahr 2006, also aus den ersten zehn bis elf Jahren der Monsterwellen-Forschung.

Der Bericht Monsterwellen: Auf der Suche nach der Urgewalt des Meeres kam zwar fünf Jahre später heraus, geht aber vor allem auf die Reise eines Surfers ein, der eine große Welle als Herausforderung sucht. Wer also die Verknüpfung mit der Lebensaufgabe eines Sportlers möchte, kann hier zugreifen. Zuletzt noch Wahnsinn Kreuzfahrt: Gefahr für Natur und Mensch aus 2019 – es geht weniger um Wellen als um die enormen Nachteile von Kreuzfahrten.

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