Powerbanks zu testen, ist ja eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, wenn ich die Menge an Beiträgen über Powerbanks in meinem Blog so anschaue. Und ja, diese kleinen bzw. großen Energiespeicher sind schon faszinierend und im Alltag sehr praktisch.
Eine spezielle Sparte dieser Geräte sind sogenannte Solar-Powerbanks, welche meist auf einer Fläche eingebaute Solarzellen besitzen und damit die Unabhängigkeit vom Stromnetz suggerieren.
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Test mit Anker PowerCore Solar 10000
- 2 Zuwenig Solarzellen pro Wattstunde
- 3 Einen Monat laden bringt keine 25 Prozent Akkustand
- 4 Solar-Powerbank-Modelle mit 4-facher Solarfläche
- 5 Die bessere Alternative: faltbare Solarpaneele
- 6 Kleinere Lösung gefällig? Solarpaneele und Powerbank getrennt
- 7 Mein Fazit: Statt Solar lieber eine „reine“ Powerbank nutzen
- 8 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
- 9 Ähnliche Beiträge
Test mit Anker PowerCore Solar 10000
Um zu schauen, wie gut sich Solar-Powerbanks im Test schlagen, habe ich mir von Anker mal deren PowerCore Solar 10000 zusenden lassen. Eine Outdoor-Powerbank mit gummiertem Gehäuse, Taschenlampenfunktion und zwei USB-A Ausgängen. Das Modell kam im Herbst 2020 raus – zu einer Zeit, in der es durchaus noch einige Sonnentage gab, die ich zum Testen verwendet habe.
Mit 10.000 Milliamperestunden ist die Powerbank nicht einmal eine der größten, denn es gibt durchaus Modelle, die mit 26.800 mAh mehr als die doppelte Kapazität bieten. Das Problem dabei ist, dass die hohe Kapazität auch gefüllt werden muss. Aber dazu gleich mehr…
Zuwenig Solarzellen pro Wattstunde
Bei der Nutzung der Solar-Powerbanks gibt es keinerlei Probleme, denn die Geräte liefern genauso viel Strom, wie die Powerbanks, welche nur über ein Kabel geladen werden. Auch das Aufladen per Kabel ist unproblematisch, denn in wenigen Stunden ist die Anker PowerCore 10000 wieder gefüllt gewesen.
Möchte man die entleerte Powerbank jedoch mit Sonnenenergie füllen, merkt man schnell, dass diese Art Powerbanks einen Fehler im System haben: Die Solarzelle liefert so wenig Strom, dass man selbst bei hoher Sonneneinstrahlung viele Tage warten müsste, bis das Gerät wieder gefüllt ist.
Unterm Strich haben die Solar-Powerbanks alle das Problem, dass sie eine zu kleine Fläche mit Solarzellen im Verhältnis zu den Wattstunden haben, die man damit aufladen muss.
Aus diesem Grund gibt es auch oft Bewertungen wie diese:
Als Powerbank top, Solar Flop.
Anker typisch gute powerbank aber die Solar Funktion ist nutzlos. 1 Woche im Auto (frei Parkfläche) , 5 Tage im Tageslicht und es hat kaum etwas geholfen.
Einen Monat laden bringt keine 25 Prozent Akkustand
Eine sehr ähnliche Erfahrung wie der Kunde oben, habe auch ich gesammelt. Ich kann sie sogar noch toppen, denn ich hatte die Powerbank bei uns vor dem Fenster auf der Fensterbank (Südseite) vergessen und erst nach über einem Monat wieder reingeholt. Das Ergebnis: Die Powerbank zeigte von 4 Status LEDs nur eine leuchtende LED an. Also hatte sie einen „Füllstand“ von maximal 25 %.
Aber man kann der Powerbank durchaus bescheinigen, dass sie Outdoor-tauglich ist, denn sie war ziemlich lange Sonne, Regen und Wind ausgesetzt und hat keinerlei Schaden genommen.
Solar-Powerbank-Modelle mit 4-facher Solarfläche
Bei Amazon findet man mittlerweile Solar-Powerbanks, welche auffaltbare Solarzellen besitzen. Damit bekommt man die 4-fache Fläche Solarzellen, wenn man sie mit herkömmlichen Solar-Powerbanks vergleicht.
Im Angebot wären hier diese beiden Modelle von GOODaaa und elzle:
- GOODaaa Solar-Powerbank mit 25.000 mAh: 1x Micro-USB Eingang, 1x Micro-USB Ausgang, 2x USB A Ausgang, Taschenlampenfunktion
- elzle Solar Powerbank mit 26.800 mAh: 1x Micro-USB Eingang, 2x USB-C Ausgang, Taschenlampenfunktion
Ist dies nun die Lösung für das Ladeproblem der Powerbanks? Aus meiner Sicht nicht. Denn wenn ich einen Monat brauche, um maximal 25 Prozent Ladung zu bekommen, dann würde ich selbst bei einer viermal so großen Solarfläche immer noch mindestens einen Monat benötigen, um die Powerbank komplett aufzuladen.
Und man bedenke, dass ich von einer 10.000 mAh Powerbank spreche. Die Modelle mit über 25.000 mAh würden nochmal deutlich länger laden.
- Lesetipp: SunnyBAG Solar-Rucksack: Mit 7 Watt Solarstrom unterwegs
- Lesetipp: Test: RAVPower RP-PB003 Powerbank mit Solarpanel und Taschenlampe
Die bessere Alternative: faltbare Solarpaneele
Bei der Recherche nach praktikablen Wegen, unterwegs Solarstrom für iPad, iPhone und MacBook zu erzeugen, bin ich auf „ernsthafte“ Solarpaneele gestoßen. Diese bieten zum einen USB-Anschlüsse, um direkt Strom abzunehmen, aber haben zum anderen auch noch einen Gleichspannungsausgang, um „mobile Akku-Steckdosen“ zu versorgen.
Ein Modell, das mir hier gut gefallen hat, ist das Eco-Worthy 120W Solarpanel. Dies kann man zum Beispiel mit der Poweroak Powerstation mit 500 Wh verbinden, welche zwei Steckdosenausgänge bietet, die eine echte Sinuswelle ausgeben.
Von der Fläche, die zur Stromgewinnung genutzt wird, sind wir hier deutlich größer als bei den Solar-Powerbanks und liegen beim Modell von EcoWorthy, welches ich ausgewählt habe, bei ca. 1 Quadratmeter. Bei voller Sonneneinstrahlung und perfekter Ausrichtung soll es angeblich 120 Watt liefern können, aber ich würde bei deutschen Verhältnissen lieber vorsichtig mit der Hälfte oder einem Drittel kalkulieren.
Bei einem Drittel kommen wir immer noch auf 40 Watt, was locker ausreicht, um ein M1 MacBook Pro zu laden. Für iPad und iPhone reicht es damit allemal. In der Regel koppelt man diese Panels jedoch mit einem Akku, welcher auch als mobile Steckdose fungiert. Beim Camping hat man damit den besten Komfort. Für Wanderungen dürfte die Lösung aufgrund der Größe und des Gewichts jedoch untauglich sein.
Aber dafür ist das Solarpaneel auch deutlich teurer (fast 150 EUR), wiegt mehr (ca. 4 kg) und hat einen größeren Platzbedarf beim Aufstellen und Transportieren.
Kleinere Lösung gefällig? Solarpaneele und Powerbank getrennt
Wer das gleiche System in kleinerer Ausführung benötigt, kann man auf meiner Unterseite “Solar Powerbank” schauen. Dort habe ich kleinere Solarpaneele vorgestellt, welche man auch auf Wanderungen mitnehmen kann. Mit diesen bekommt man auch halbwegs die Leistung, mit welcher man eine übliche Powerbank aufladen kann. Immer noch langsam, aber schneller als mit den Powerbank-Solarzellen.
Mein Fazit: Statt Solar lieber eine „reine“ Powerbank nutzen
Mein Tipp ist, dass man auf die Solar-Ladefunktion bei den Powerbanks verzichtet und stattdessen eine gute Powerbank ohne Solar nutzt. Ist man tatsächlich länger unterwegs, hilft die Solarfunktion sowieso nicht weiter und man ist auf eine Ladung per Kabel angewiesen.
Da ist es geschickter, sich eine größere Powerbank zu holen, die nur per Kabel aufladbar ist und dafür mehr Kapazität bei gleicher Größe hat.
Wer eine Solar-Powerbank als Lösung für einen Wohnwagen oder Wohnmobil sucht, der sollte vielleicht die größeren Solarpaneele mit einem ordentlichen Konverter und Akku kaufen, damit er ausreichend Strom für alle Geräte hat.
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Seit 2012 betreibe ich meinen Blog als Sir Apfelot und helfe meinen Lesern bei technischen Problemen. In meiner Freizeit flitze ich auf elektrischen Einrädern, fotografiere mit meinem iPhone, klettere in den hessischen Bergen oder wandere mit meiner Familie. Meine Artikel behandeln Apple-Produkte, Drohnen-News und Lösungen für aktuelle Bugs.
Do you have an article where you compare non-solar power banks?
Hi Mark! No, there is no such article, because the rating of a powerbank depends on what you want to use it for. What are you looking for? Maybe I can help with a suggestion if you can offer me some details.
Schade, daß nur größere Paneele die nötige Leistung bringen. Die Ökobilanz von Akkus ist ebenfalls suboptimal, auch wenn zunehmend an Innovationen geforscht wird.