Bei der Entwicklung von Videospielen muss man hinsichtlich der Entwickler/innen zwischen großen Studios mit umfangreichen Teams in verschiedenen Departments und Indie-Entwickler/innen in kleinen Gruppen oder als Einzelgänger unterscheiden. Durch diese Unterscheidung bekommt man schon eine Idee für die Antwort auf die Frage: Was bedeutet Early Access bei einem Videospiel? Hier bekommt ihr die passende Antwort – nicht nur hinsichtlich des Begriffs „Early Access“, sondern auch bezüglich des Vorgehens und seiner Vorteile für alle Beteiligten.
Kapitel in diesem Beitrag:
Was heißt Early Access bei Videospielen?
Early Access kann man als „früher Zugriff“ übersetzen. Die Spieler/innen enthalten also schon vor der Veröffentlichung des fertigen Spiels den Zugriff auf vorige Entwicklungsstufen. Dabei kann es sich um eine Alpha-Version (Grundgerüst, bei dem wesentliche Inhalte fehlen können) oder um eine Beta-Version (annähernd vollständige Version, die Feinschliff benötigt) handeln.
Nicht selten befindet sich ein Spiel längere Zeit im „Early Access“-Stadium und wechselt durch stete Updates, durch die immer mehr Inhalte eingespeist werden, von der Alpha zur Beta. Kurzum: Early Access bei Videospielen heißt, dass ein Spiel vor dem Release der fertigen Version 1.0 zur Verfügung gestellt wird.
Warum werden Spiele als Early Access verkauft?
Wie eingangs schon erwähnt, so ergeben sich für Einzel-Developer und Indie-Entwickler/innen durch die Veröffentlichung von Early-Access-Titeln mehrere Vorteile. Zum einen können sie ihre Software von vielen Leuten testen lassen und somit umfangreiches Feedback einholen. Großen Studios stehen andere Methoden für große Tests zur Verfügung, was ein Grund dafür ist, dass sie keine Early-Access-Versionen veröffentlichen.
Für Indie-Developer gibt es noch einen weiteren Vorteil: Geld. Denn wird alles aus eigener Tasche bezahlt, dann hilft der Verkauf von Vorab-Versionen des geplanten Spiels umso mehr. Und Spieler/innen freuen sich, das erwartete Spiel schon früh testen zu dürfen und im Vergleich zum späteren Release-Preis weniger sparen zu können. Zum Beispiel auf Steam von Valve gibt es immer mal wieder Early Access Videospiele.
Warum geben große Entwicklerstudios keine Early-Access-Versionen heraus?
Warum große Spieleentwicklerstudios keine Early-Access-Versionen ihrer Spiele veröffentlichen? Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen haben sie selber die Möglichkeit, umfangreiche Tests an ihren Alpha- und Beta-Versionen durchzuführen. Zudem benötigen sie die Einnahmen nicht zur Finanzierung der Projekte.
Weiterhin kann die Konkurrenz sich nicht an Ideen und Techniken bedienen, wenn diese bis zum fertigen Release nicht an die Öffentlichkeit geraten. Und zu guter Letzt spielt sicher auch die Gewohnheit eine Rolle: Denn auch vor dem Internet und vor Spiele-Downloads mussten „Golden Master“-Versionen (fertige, fehlerfreie Releases) für Module, CD-ROM und DVD-ROM ohne öffentliche Tests geschaffen werden können.
Persönliche Meinung zu Spielen in der „Early Access“-Version
Ich kaufe mir Spiele meist erst, wenn sie als fertiger Release zur Verfügung stehen. Dass sie dann nicht immer wirklich fehlerfrei funktionieren ist klar – siehe zuletzt Cyberpunk 2077. Ein durchaus stabiles und in den schon vorhandenen Funktionen rund laufendes Spiel, das ich aktuell gerne mal anschmeiße, ist aber Core Keeper.
Core Keeper befindet sich in der Early Access, kann auf Steam gekauft werden und wird stetig weiterentwickelt. Zu Ostern und zur Feier des Frühlings gab es sogar Special Events. Ich bin gespannt, was noch für Inhalte, Quests und Modi hinzugefügt werden und wie das fertige Spiel aussehen wird. Als Tester und im Hinblick auf die Entwickler/innen-Unterstützung finde ich Early Access bei diesem Beispiel also super! (Stand: Juni 2022)
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.