Heute schauen wir uns mal wieder einen macOS-Prozess an, den ihr vielleicht schon einmal in der Aktivitätsanzeige des Apple Mac gefunden habt. Es handelt sich um den Hintergrundprozess opendirectoryd, der schon länger ein Bestandteil von Mac OS X, OS X und macOS ist. Doch welche Aufgaben erfüllt er und wie kann man selbige anpassen? Diese und weitere Fragen beantworte ich euch in diesem Ratgeber. Außerdem gehe ich auf das Troubleshooting ein, das eine hohe CPU-Last oder eine starke RAM-Beanspruchung durch den Prozess lösen kann.
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 Der opendirectoryd Prozess am Mac: User, Gruppen und Datenaustausch
- 2 Einstellungen der Open Directory anpassen (nur für Profis empfohlen)
- 3 Problem: opendirectoryd sorgt für CPU-Last oder reizt den RAM aus
- 4 Zusammenfassung: opendirectoryd ist ein essenzieller Bestandteil von macOS
- 5 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
- 6 Ähnliche Beiträge
Der opendirectoryd Prozess am Mac: User, Gruppen und Datenaustausch
Die „Open Directory“ wurde im Jahr 2002 als Verzeichnisdienst in Mac OS X 10.2 eingeführt und nutzt für Verzeichniszugriffe am Mac das Lightweight Directory Access Protocol (LDAP). Aufgabe der Apple Open Directory ist dabei das Speichern und Organisieren von Verbindungsinformationen der Nutzer/innen und Gruppen am Mac sowie im lokalen Netzwerk.
Dies ermöglicht nicht nur die Freigabe einzelner Ordner im Hausgebrauch, sondern auch und vor allem die Verwaltung mehrerer Macs sowie deren Zusammenarbeit in einem Netzwerk durch Netzwerk-Administrator/innen. Im angemeldeten Account werden Netzwerkfreigaben und -kommunikationen durch den opendirectoryd-Prozess verwaltet.
Das erklärt auch den Namen des automatisch vom System geladenen Hintergrundprozesses: Open Directory Daemon. Ein Daemon ist dabei ein automatisch aktivierter sowie selbstständig agierender Prozess des Betriebssystems, der als Mensch-Maschine-Schnittstelle die Nutzung des Computers erleichtern soll. Details dazu habe ich euch hier zusammengefasst: Was ist ein Daemon?
Der Prozess opendirectoryd verwaltet geteilte Ordner und die dafür geltenden Zugriffsrechte, die Zugriffe und Kommunikation im lokalen Netzwerk, gemountete Laufwerke und Speicher aus dem Netzwerk sowie ähnliche Angelegenheiten. Eine weitere Netzwerkaufgabe, die sowohl im Büro als auch im Hausgebrauch auftreten kann, ist die Verbindung und Kommunikation mit einem WLAN-Drucker. Auch hier kommt opendirectoryd (nebst airportd und anderen) zum Einsatz.
Einstellungen der Open Directory anpassen (nur für Profis empfohlen)
Natürlich muss es für die Admins von Computernetzwerken die Möglichkeit geben, zentral auf die Verbindungen, die Zugriffsrechte und andere Optionen zuzugreifen. Und das geht auch unter macOS am Mac. In aktuellen Betriebssystemen mit dem neuen Design der Systemeinstellungen (ab macOS 13 Ventura) gelangt man folgendermaßen zu den entsprechenden Optionen:
- Klickt oben links auf das Apple-Logo
- Wählt in dessen Menü die Systemeinstellungen… aus
- Steuert über deren linke Seitenleiste den Bereich Benutzer:innen & Gruppen an
- Klickt neben „Netzwerkaccount-Server“ den „Bearbeiten…“-Button an
- Im sich öffnenden Fenster klickt ihr nun den „Verzeichnisdienste öffnen…“-Button an
Hier sollte man als Laie keine Änderungen vornehmen, sondern nur mit diesen Einstellungen arbeiten, wenn man sich wirklich mit der Materie auskennt. Im Betriebssystem wird es ja eigentlich – wenn man sich ein bisschen mit den entsprechenden Optionen auseinandersetzt – einfach genug gemacht, Ordner freizugeben, ins Netzwerk eingebundene Speicher zu verwenden oder über WLAN-Drucker zu drucken. Da muss man sich nicht in den Verzeichnisdienst einmischen.
Problem: opendirectoryd sorgt für CPU-Last oder reizt den RAM aus
Gerade im privaten Hausgebrauch sollte es eigentlich nicht vorkommen, dass opendirectoryd den Prozessor (CPU) zu sehr beansprucht oder den Arbeitsspeicher (RAM) auslastet. Stellt ihr aber in der Aktivitätsanzeige fest, dass der Mac wegen genau diesem Prozess langsam geworden ist, dann speichert eure aktuellen Projekte ab und startet den Computer neu. Damit sollte in den meisten Fällen die Problemlösung abgeschlossen sein.
Halten die Probleme mit opendirectoryd an, dann könnt ihr euer Netzwerk und die darin eingebundenen Geräte überprüfen. Stimmt etwas mit der Verbindung zu einem anderen Mac nicht? Gibt es Probleme bei der Nutzung von Netzwerkspeichern oder Servern? Dann sollte gegebenenfalls die Verbindung sowie das Speichergerät an sich auf Fehler geprüft werden. Auch über WLAN verbundene Drucker, Scanner und dergleichen können und sollten gecheckt werden, wenn am Mac kein Troubleshooting hilft.
Treten die Probleme mit opendirectoryd in einem größeren, professionellen Netzwerk auf, dann solltet ihr eine IT-Fachkraft bzw. die Administration des Netzwerks zurate ziehen. Vor allem dann, wenn ein Neustart des Mac keine Abhilfe bringt oder dieser nicht möglich ist. Die Fachleute kennen sich besser mit der Open Directory aus und können gezielter auf Fehlersuche gehen. Falls ihr eine solche Fachperson seid und Tipps für Probleme mit opendirectoryd habt, dann lasst gern einen Kommentar da!
Zusammenfassung: opendirectoryd ist ein essenzieller Bestandteil von macOS
Schon seit über 20 Jahren sind die Verzeichnisdienste, also die Open Directory, ein fester Bestandteil des Mac-Betriebssystems. Natürlich braucht es für die im Vordergrund sichtbaren Einstellungen und Nutzungsmöglichkeiten auch Prozesse im Hintergrund, die einen reibungslosen Ablauf ermöglichen. Der macOS-Daemon „opendirectoryd“ ist einer davon, aber natürlich nicht der einzige. Auch airportd für die Verwaltung von WLAN-Verbindungen ist wichtig. Weiterhin gibt es bluetoothd für Bluetooth-Verbindungen, searchpartyd für „Wo ist?“ und viele mehr.
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.