Neben vielen anderen Prozessen findet man in der Liste der Mac-Aktivitätsanzeige oft auch „searchpartyd“. Doch was steckt hinter dem searchpartyd-Prozess und handelt es sich dabei wirklich um einen Virus? Muss man Anti-Malware-Software hinzuziehen, um mit diesem Prozess auf dem Apple Mac fertig zu werden? Diese und weitere Fragen beantworte ich euch in diesem Ratgeber. Vorab aber schonmal eine Entwarnung: Ihr müsst nicht um eure Sicherheit fürchten, ganz im Gegenteil…
Kapitel in diesem Beitrag:
Der searchpartyd Prozess am Mac: Auffinden von Apple-Geräten über „Wo ist?“
Wer verschiedene Apple-Geräte mit der gleichen Apple-ID nutzt, kann sie untereinander über „Wo ist?“ wiederfinden, falls sie mal verloren gehen oder gestohlen werden. Diese Möglichkeit zum Auffinden von Apple-Geräten funktioniert dabei sogar, wenn diese ausgeschaltet sind.
Dafür schicken Mac-Computer, iPhones, iPads und dergleichen bestimmte Signale über Bluetooth Low Energy (BLE) aus. Andere Apple-Geräte können diese empfangen und an Apple weitergeben. So lässt sich der Standort über die Wo ist? App oder die iCloud-Webseite abrufen.
Der Prozess searchpartyd ist hierfür ein Kernelement, denn er arbeitet gemeinsam mit dem locationd-Prozess für die Standortbestimmung zusammen. Ob nun offline oder im aktiven Online-Betrieb, ein MacBook etwa kann durch den searchpartyd-Hintergrundprozess von macOS und seiner Funktion für „Wo ist?“ aufgefunden werden.
Das ergibt sich schon allein aus dem Namen des Prozesses: Search Party Daemon. „Search Party“ lässt sich mit Suchkommando oder Suchtrupp übersetzen. Ein Daemon ist ein vom Mac automatisch ausgeführter Prozess, der selbstständig bestimmte Aufgaben übernimmt, um die Mensch-Maschine-Kommunikation zu vereinfachen.
Warum behaupten einige Seiten, searchpartyd wäre ein Virus oder Adware?
Bei der Recherche zum Thema bin ich über mehrere, meist englischsprachige Webseiten gestolpert, die searchpartyd als Virus oder Adware beschreiben. Oder anders gesagt: sie sprechen alle von einem „Virus“, beschreiben beim angeblichen Schaden, den der Prozess anrichten soll, aber ganz klar Adware.
Hier zeigt sich bereits die Masche hinter den unsinnigen Artikeln. Denn sie nutzen den seit den 90ern geläufigen Schreck-Begriff „Virus“, um Angst zu erzeugen. Dann beschreiben sie ein unnötiges Vorgehen zum Entfernen von searchpartyd und bewerben am Ende noch eine Anti-Malware-Software.
Das Ziel ist dabei, eine technisch nicht so versierte Zielgruppe mit Falschinformationen dazu zu bringen, bestimmte Software herunterzuladen oder andere Produkte zu kaufen. In einem auffällig unsinnigen Beispiel, das ich hier nicht verlinken will, wird searchpartyd als eine Adware beschrieben, die Webbrowser befällt, Suchanfragen zur (nicht existierenden) Searchpartyd Suchmaschine umleitet und sich als Erweiterung für System und Browser festsetzt.
Nichts davon stimmt, die Screenshots zeigen die Yahoo-Suchmaschine, unzusammenhängende macOS-Profile und Safari-Erweiterungen, etc. Ein riesiger, aufwändiger Blogbeitrag voller Quatsch also. Fallt bitte nicht auf sowas herein! Fragt uns, bevor ihr irgendwo Software gegen macOS-Daemons runterladet. Oder merkt euch ganz einfach, dass es sich bei den meisten Prozessen mit „d“ am Ende um für macOS wichtige Hintergrundprozesse handelt.
Zusammenfassung: searchpartyd ist ein normaler und wichtiger macOS-Prozess
Egal was einige fehlgeleitete Webseiten und Blogs behaupten, bei searchpartyd handelt es sich um einen macOS-Daemon, der gewollt und hilfreich ist. Er muss weder manuell noch mit Anti-Malware-Software entfernt werden. Letztere wird ihn eh nicht als Schadsoftware erkennen, denn es handelt sich um keine. Vielmehr sorgt searchpartyd dafür, dass verlorene Apple-Geräte über „Wo ist?“ und die iCloud-Webseite gefunden werden können. Gestartet wird der Prozess vom launchd-Daemon; er steht u. a. mit dem locationd-Daemon und dem bluetoothd-Daemon in Zusammenhang. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Who Can Find My Devices? Security and Privacy of Apple’s Crowd-Sourced Bluetooth Location Tracking System: Hier als PDF
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.
OK, aber searchpartyd beansprucht 99 % der CPU-Zeit, wodurch mein Mac heiß läuft und ich fast keine Akkulaufzeit mehr habe. Ich habe „Meinen Mac suchen“ in iCloud deaktiviert, aber ohne Wirkung. Ich bin auch zu den Ortungsdiensten gegangen, dann zu System und habe „Meinen Mac suchen“ wieder deaktiviert, ohne Wirkung. Wie schalte ich das bitte ab? Ich möchte meinen Laptop nicht von einem anderen Gerät aus finden, wenn ich ihn nicht einmal benutzen kann. Jede Hilfe ist willkommen.
Hallo Shahn! Normalerweise macht so ein Prozess nicht, dass ein Mac heiß läuft. Da ist irgendwo anders die Ursache. Ich nehme an, du hast mit der Aktivitätsanzeige geschaut, welche Prozesse am meisten CPU verbrauchen? Hast du auch den Mac einmal neu gestartet und eventuell auch mal mit einem anderen Benutzerkonto probiert, ob der Mac da auch dieses Problem hat?
Danke, Jen,
ja, searchpartyd war die einzige mit hoher CPU-Auslastung im Aktivitätsmonitor und ja, ich habe versucht, es zu beenden, den Mac neu zu starten usw., aber es kam immer wieder zu 98-98 % CPU-Auslastung.
Falls das noch jemandem passiert – ich habe das Problem schließlich gelöst. Der Trick bestand darin, „Wo ist?“ wieder einzuschalten, den Computer neu zu starten und es dann wieder auszuschalten. Das hat funktioniert und der Mac läuft jetzt einwandfrei, nicht überhitzt, und es gibt kein searchpartyd oder andere CPU-Fresser im Aktivitätsmonitor.
Wahrscheinlich hat der Neustart die „Magie“ gemacht. 😂