WikiFlix – Gratis Streaming-Dienst für lizenzfreie Filme

WikiFlix ist eine Webseite, auf der Filme ohne Copyright bzw. alte Filmwerke, deren Lizenzansprüche verfallen sind, gesammelt und mit zusätzlichen Informationen präsentiert werden. Die Seite lässt sich ohne Account oder Abo-Kosten verwenden – ähnlich wie Wikipedia oder die vielen anderen „Wiki“-Seiten. WikiFlix, dessen Name ggf. noch geändert wird, wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, die über 33.000 WikiData-Einträge zu Filmen in der Public Domain mit einem zentralen Streaming-Angebot zugänglich zu machen. Bisher können auf der Open-Source-Plattform schon über 3.735 Videos geschaut werden. Hier findet ihr einige Beispiele sowie weitere Infos zum Angebot.

Bei WikiFlix findet ihr von über 100 Jahre alten Stummfilmen hin zu modernen CGI-Videos ohne Lizenzansprüche das unterschiedlichste Material. Anschauen könnt ihr es ohne Account und Abo.
Bei WikiFlix findet ihr von über 100 Jahre alten Stummfilmen hin zu modernen CGI-Videos ohne Lizenzansprüche das unterschiedlichste Material. Anschauen könnt ihr es ohne Account und Abo.

WikiFlix sammelt Werke aus Wiki Commons, Internet Archive und YouTube

Die Filme, Kurzfilme, Dokus und Propaganda-Materialien, die man bei WikiFlix findet, liegen nicht alle auf einem zentralen Server, um als Einzelangebot der Plattform zu fungieren. Vielmehr wird anhand des Verzeichnisses von Public-Domain-Filmen nach den einzelnen Aufnahmen gesucht und dann der Fundort verlinkt respektive der entsprechende Player eingebunden.

So kann man bei einigen Streifen gleich mehrere Quellen zum anschauen nutzen: das zu Wikipedia gehörende Verzeichnis Wiki Commons, das Internet Archive oder auch YouTube. Gerade im Hinblick auf YouTube kann es vorkommen, dass gleich mehrere Videoquellen zur Auswahl stehen, weil mehrere Uploads gelistet werden.

So sieht eine Film-Unterseite von WikiFlix aus. Es können unterschiedliche Quellen angegeben sein – Wiki Commons, das Internet Archive und YouTube. Davon können zudem jeweils mehrere Streams angeboten werden.
So sieht eine Film-Unterseite von WikiFlix aus. Es können unterschiedliche Quellen angegeben sein – Wiki Commons, das Internet Archive und YouTube. Davon können zudem jeweils mehrere Streams angeboten werden.

Informationen zu Inhalt, Besetzung und mehr

Der Aufbau von WikiFlix ist übersichtlich und bietet neben verschiedensten Kategorien auch eine Suche-Funktion an. Diese kann über das Lupensymbol oben rechts auf der Seite aufgerufen werden. Zu den Kategorien gehören die zuletzt hinzugefügten Filme, die am besten bewerteten (bzw. bei Wikipedia häufig aufgerufenen), Filme von Regisseurinnen, Buchverfilmungen, Filme aus einzelnen Ländern, satanische Filme, Vampirfilme, computeranimierte Filme, YouTube-Videos, Sportfilme, Komödien, Science Fiction und so weiter.

Ruft man die jeweilige Einzelseite zum Film auf, dann bekommt man neben einem Vorschaubild bzw. Filmposter und den Abspiel-Möglichkeiten auch einen Beschreibungstext und die Besetzung präsentiert. So kann man sich zu den Filmen, ihrer Entstehung, dem Inhalt und so weiter informieren, bevor man auf Play drückt. Klickt man eine Person aus der Besetzung an, dann bekommt man zu ihr ebenfalls einen Beschreibungstext sowie darunter die verfügbaren Filme, in denen die/der Schauspieler/in mitspielt (falls weitere bei WikiFlix vorhanden sind).

Sogar das allererste YouTube-Video "Me at the zoo" ist gelistet. Und für den darin zu sehenden YouTube-Cogründer Jawed Karim gibt es eine eigene Darsteller-Seite.
Sogar das allererste YouTube-Video “Me at the zoo” ist gelistet. Und für den darin zu sehenden YouTube-Cogründer Jawed Karim gibt es eine eigene Darsteller-Seite.

Alte Filme als Werke ihrer Zeit verstehen

Einige der bei WikiFlix verfügbaren Filme, Kurzfilme und Videos sind nicht nur ein paar Jahre oder Jahrzehnte alt. Sie gehen schon auf ein 100-jähriges Bestehen zu oder haben diesen Meilenstein bereits hinter sich. Entsprechend muss man sie als Zeitzeugnisse verstehen. WikiFlix ist damit nicht nur eine Unterhaltungsplattform, sondern bietet auch so manches Material an, zu dem mehr Kontext als das reine Streaming der Videodatei nötig ist. Schaut man etwa in die Kategorie der weiblichen Filmemacherinnen, so findet man auch Werke von Leni Riefenstahl.

Leni Riefenstahl war als Autorin, Regisseurin, Produzentin, Cutterin, Fotografin und Schauspielerin direkt an der Produktion von Nazi-Propaganda des dritten Reichs beteiligt. Von ihr findet man aktuell vier Filme bei WikiFlix, unter anderem „Triumph des Willens“, für den in der Besetzung u. a. Adolf Hitler, Heinrich Himmler, Hermann Göring und Joseph Goebbels gelistet sind. Der Film wurde direkt von Hitler in Auftrag gegeben, was auch im (englischen) Beschreibungstext erklärt wird. Eine unmissverständliche Markierung als Propaganda-Material mit zusätzliche Einordnung fehlt aber; ein kleines Geschmäckle bleibt bei diesem Angebot also.

Bei einigen Zeitzeugnissen könnte ein deutlicherer Hinweis auf die ursprüngliche Intention des Machwerks und der Mitwirkenden nicht schaden.
Bei einigen Zeitzeugnissen könnte ein deutlicherer Hinweis auf die ursprüngliche Intention des Machwerks und der Mitwirkenden nicht schaden.

Gratis lizenzfreie Filme bei WikiFlix anschauen: So geht’s!

Wie weiter oben schon beschrieben, so braucht ihr für die Nutzung von WikiFlix weder einen Account noch ein Abonnement. Ruft einfach die Webseite https://wikiflix.toolforge.org auf und sucht Filme, die euch interessieren. Hier habe ich euch ein paar Beispiele aus unterschiedlichen Kategorien aufgelistet:

WikiVibes: Schwesternprojekt für Audio-Inhalte

Auf der Hilfe-Seite zu WikiFlix (hier bei WikiData) wird auch noch auf das Schwesternprojekt der Filme-Übersicht hingewiesen. Dieses heißt WikiVibes und bietet sich als ganz ähnliches Sammel- und Streaming-Projekt an, nur eben für Audio-Inhalte. Zum Beispiel können hier einzelne Audiodateien aufgerufen werden, die in Wikipedia-Artikeln zum Einsatz kommen – vom Miau der gemeinen Hauskatze bis zur Internationalen. Hier könnt ihr euch im Angebot umsehen und reinhören: https://wikivibes.toolforge.org.

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