Wildkamera Test: SecaCam HomeVista als Wild- und Überwachungskamera

Die SecaCam HomeVista ist eine Wildkamera und Überwachungskamera mit Nachtsichtfunktion, Bewegungsmelder, recht guter Bild- und Videoqualität (Tag und Nacht) und einem umfangreichen Set inkl. Batterien sowie 8GB Speicherkarte. Wir hatten die Möglichkeit, die SecaCam HomeVista einem Test zu unterziehen. In diesem Bericht erfahrt ihr nun, ob es sich lohnt, diese Wildkamera zu kaufen, welche Vorteile sie hat und auf welche Nachteile man achten muss.

Im Test: SecaCam HomeVista Wildkamera mit Batterien und Speicherkarte im Lieferumfang. Technische Details, Fotos, Videos, Vorteile und Nachteile in diesem Bericht!
Im Test: SecaCam HomeVista Wildkamera mit Batterien und Speicherkarte im Lieferumfang. Technische Details, Fotos, Videos, Vorteile und Nachteile in diesem Bericht!

SecaCam HomeVista Wildkamera mit Batterien und Speicherkarte

Wenn ihr diese Wild- und Überwachungskamera verwenden wollt, dann benötigt ihr acht AA-Batterien (LR6) sowie eine SD-Speicherkarte, auf der Fotos und Videos gespeichert werden. In dem hier vorgestellten und über mehrere Monate getesteten Set war dieses notwendige Zubehör bereits inklusive. Ob ihr nun im Wald das Wild beobachten oder euer Eigentum, das Haus und euer Grundstück bewachen wollt – für beides eignet sich die SecaCam HomeVista. Beispielaufnahmen aus dem Test findet ihr in diesem Testbericht.

Zusammenschnitt aus drei Bildern, die einen Marder auf Klettertour zeigen ;)

Hier der Vollständigkeit halber erst einmal der umfangreiche Lieferumfang des Sets:

  • SecaCam HomeVista Überwachungs- und Wildkamera
  • 8 x AA-Batterien (4 kommen in den Kamera-Body, 4 in ein Akkupack, das angeschlossen wird)
  • 8GB SDHC Speicherkarte mit ausreichend Platz für Bilder und Videos (Hinweise dazu unten)
  • Montagegurt (1,80 Meter) für das Anbringen an Bäumen, Pfählen und anderen Orten
  • USB-Kabel für die einfache Übertragung von Bildern und Videos auf Mac, iMac, MacBook und PC
  • Video-Kabel für die Übertragung von Bildern und Videos auf Fernseher, Grafikkarte, etc.
  • Schnellanleitung und Bedienungsanleitung in mehreren Sprachen, natürlich auch Deutsch
Wild- und Überwachungskamera mit Nachtsicht
Die SecaCam HomeVista Wildkamera ist ideal für die Beobachtung von Tieren und Einbrechern. Mit einem 100° weiten Sichtwinkel, Nachtsicht, schneller Auslösezeit, einem einstellbaren Bewegungssensor, Foto- und Video-Funktion und weiteren Features ist sie gut geeignet, um bei Abwesenheit das Haus oder Waldstück zu bewachen.

Technische Daten der Überwachungskamera

Für technisch Interessierte möchte ich an dieser Stelle einmal die technischen Daten der SecaCam HomeVista aufführen. Gerade im Hinblick auf den Bildsensor und die angebotenen Aufnahmen ist vielleicht wichtig zu wissen, dass die versprochenen 12 Megapixel dieser Kamera nur interpoliert, also hochgerechnet sind. Die Standard-Auflösung liegt bei 5 Megapixeln.

Hier einmal die technischen Details zum Gerät:

  • Maße: 13,2 cm x 9,8 cm x 7,2 cm (H x B x T)
  • Gewicht: ca. 500 g
  • Unsichtbarer Blitz für Nachtaufnahmen: 56 Black-LEDs mit 940 nm Wellenlänge
  • Blitz-Reichweite (volle Batterien / Akkus): bis 20 Meter
  • Infrarot-Sensor: PIR-Sensor mit drei Empfindlichkeitsstufen (15 Meter Reichweite)
  • Bildsensor: 5,0 MP CMOS
  • Foto-Auflösungen: 5 MP, 8 MP, 12 MP
  • Auslöse-Zeit: durchschnittlich 0,4 Sekunden
  • Video-Auflösung: Full HD (1920 x 1080 Pixel), HD (1280 x 720 Pixel), VGA (640 x 480 Pixel)
  • Infostempel auf Fotos: Datum und Uhrzeit, Mondphase und Temperatur
  • Infostempel auf Video: Datum und Uhrzeit
  • Serienbild-Aufnahme: bis zu 5 Bilder
  • Kombinierte Foto- und Video-Aufnahme: ja, nacheinander
  • Aufnahmepausen: ja, einstellbar von 5 Sekunden bis 24 Stunden
  • Interner Speicher: nein
  • Externer Speicher: SD- oder SDHC-Speicherkarte mit bis zu 32 GB
  • Standby-Zeit: bis zu 6 Monate
  • Bedienung und Einstellungen: über Tasten, Schalter und integriertem Bildschirm

Inbetriebnahme

Durch die Lieferung inkl. Batterien und SD-Karte ist die Wildkamera praktisch sofort einsatzbereit. Jedoch sollte man vor dem Anbringen in der Wildnis, in Haus oder Garten ein-zwei Blicke in die Bedienungsanleitung und auf die Rückseite der Kamera werfen. Denn dort befinden sich ein Bildschirm und einige Tasten, mit denen man sich durch das Menü steuern kann. Da lassen sich Aufnahmemodi, die Sensibilität des Infrarot-Sensors und mehr einstellen. Per physischem Schalter könnt ihr direkt am Gerät auswählen, ob nur 25 oder alle 56 LEDs bei Nacht zum Einsatz kommen sollen. Zwei Schalter sind im Übrigen ohne Funktion, sie werden bei anderen Modell-Versionen unterstützt.

Das Menü der Wildkamera, das ihr auf dem LCD-Bildschirm aufrufen könnt, ist leicht verständlich und hilfreich.
Das Menü der Wildkamera, das ihr auf dem LCD-Bildschirm aufrufen könnt, ist leicht verständlich und hilfreich.

Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, habt ihr vor dem ersten richtigen Einsatz der Wildkamera umfangreiche Einstellmöglichkeiten. Ihr könnt einstellen, ob nur Fotos oder Videos oder beides aufgenommen werden sollen, wie lang die Videos sein sollen, welche Auflösung ihr wollt (der Hersteller empfiehlt HD 720p), ob Dateien überschrieben werden können und so weiter. Falls ihr befürchtet, dass sich Fremde an der Kamera zu schaffen machen oder sie stehlen könnten, ist sicher auch der Punkt „Kamera PIN“ ganz interessant für euch. Ins Menü gelangt ihr übrigens mit dem M-Knopf, die Navigation passiert über die Pfeiltasten und die OK-Taste dient dem Bestätigen. Eigentlich ganz einfach ;)

Anbringen und Anschalten… oder andersherum

Jetzt habt ihr also festgelegt, wie die SecaCam HomeVista Wildkamera ihre Arbeit verrichten soll. Habt ihr ein für den Gurt geeignetes Objekt, einen Baum, eine Wassertonne, einen Balken oder sonstiges gefunden, dann lohnt es sich, die Kamera einmal probehalber anzubringen – noch ausgeschaltet. Sitzt alles, wie es soll, dann könnt ihr das hintere Teil (Batterie-Pack mit 4 AA) am Gurt lassen und den vorderen Teil (mit Kamera, Technik und weiteren 4 AA) nach dem Einschalten daran anklemmen und gegebenenfalls anschrauben. Das Befestigen mit den zwei Klemmen an den Seiten geht recht schnell. Solange der Licht-Sensor rot leuchtet wird auch noch nicht aufgenommen. Lasst ihr euch aber beim Befestigen im eingeschalteten Zustand Zeit, kommt ihr auch aufs Foto ;)

Im Grunde hält die SecaCam HomeVista Wildkamera auch Wind und Wetter aus. Im Test hat sie auch heftigere Schauer mit ordentlich Wind sowie Kälte genauso wie sehr warme Temperaturen abgehalten. Wollt ihr sie aber so neuwertig wie möglich halten, dann könnt ihr sie auch überdacht zum Einsatz kommen lassen. Wie auf dem Bild zu sehen passt das handliche Gerät in ein Vogelhaus. Habt ihr einmal den Dreh raus, dann gehen Montage und Demontage ganz schnell.

Nicht ausprobiert aber theoretisch möglich: die Kamera auf einem Stativ bzw. einer dafür verwendeten ¼-Zoll-Schraube aufbringen. Denn auf der Unterseite gibt es ein Stativgewinde aus Metall.

Nicht (so ganz) für den täglichen Gebrauch geeignet

Klar, eine Wildkamera soll eigentlich einige Tage, Wochen oder Monate hängen und Bilder von Rehen, Wildschweinen, Hasen, Füchsen und dergleichen mehr machen. Habt ihr sie aber – wie bei uns im Test vorgekommen – im Garten und wollt täglich nachsehen, was da in der Nacht so kreucht und fleucht, dann müsst ihr leider den ganzen vorderen Torso abnehmen. Es reicht nicht, die SD-Speicherkarte auf der Unterseite herauszunehmen und dann wieder einzustecken. Damit die Kamera auch wieder aufnimmt, muss sie vor dem Entnehmen der SD-Karte ausgeschaltet und nach dem Einstecken wieder eingeschaltet werden. Dann nimmt sie auch wieder auf. Wäre der An- und Aus-Schalter auch auf der Unterseite, müsste man die Kamera nicht abnehmen für die Prozedur.

Auszug aus der Bedienungsanleitung:

„Einsetzen der Speicherkarte: Beim Einlegen der Speicherkarte MUSS die Kamera ausgeschaltet sein! Öffnen Sie die Bodenklappe und setzen Sie die SD-/SDHC-Speicherkarte in das Speicherkartenfach ein, bis sie einrastet. Beim Einsetzen der Speicherkarte müssen die Kontakte der Speicherkarte nach oben zeigen […]“

Es gibt also auch keinen Work Around für das Problem. Wenn ihr öfter mal nachsehen wollt, welche Foto- und Videoergebnisse vorliegen, und die Kamera anschließend wieder in Betrieb gehen soll, dann muss sie abgenommen aus- und eingeschaltet werden.

Fotos bei Tag und Nacht

Sowohl am Tag macht die SecaCam HomeVista Fotos als auch mit ihren unsichtbarem Licht bei Nacht. Die Nachtaufnahmen sind durchaus vorzeigbar. Wenn die Tiere (oder Menschen) sich nicht zu schnell bewegen, dann erkennt man auch reichlich Details. Bei flinken Bewegungen können Nachtaufnahmen aber auch verschwommen sein. Wollt ihr also speziell Marder, Mäuse oder gar Fledermäuse aufnehmen, dann nutzt besser die Video-Funktion.

Hier mal einige Fotos, die im Test der SecaCam HomeVista entstanden sind (ein winziger Auszug der riesigen Sammlung):


Videos bei Tag und Nacht

Die Videoqualität kann sich für den Hausgebrauch und sicher auch für Förster oder die Forschung im Kleinen sehen lassen. Bei langsamen Tieren oder an Futterstellen, Rast- oder Schlafplätzen sind allerdings auch die Fotos (s. oben) zu empfehlen. Hier habe ich euch mal einige Videos zusammengestellt (zu finden auch auf dem Sir Apfelot YouTube-Kanal):

 

 

 

Fotos und Videos nacheinander aufnehmen

Manchmal eine gute Idee, manchmal aber auch nicht. Im Test haben wir vor allem eine 5er-Reise Fotos und danach ein 15-sekündiges Video aufgenommen. Teilweise auch kürzere Videos und andere Kombinationen. Jedoch kann es vorkommen, dass – gerade bei flinken Tieren oder kleinen Überwachungsbereichen – die Fotos zwar das Tier oder den Menschen aufnehmen, das Video anschließend aber nur die Umgebung zeigt, weil das sich bewegende Objekt schon weg ist. Foto + Video lohnt also nur bei schneller Abfolge, langsamen Tieren oder Fress- bzw. Schlafplätzen. Bei flinkem Durchgangsverkehr auf kleinem Raum eher weniger.

Aufnahmen bei Wind und Wetter

Je nachdem wie empfindlich der Sensor eingestellt ist (es gibt drei Stufen), werden Foto- und Videoaufnahmen auch leicht durch vorbeifliegende Insekten, durch Spinnen auf der Kamera und durch wackelnde Bäume, Zweige, Büsche und Blätter ausgelöst. Auch Regen oder Hagel kann als Bewegung wahrgenommen werden. Wundert euch also nach regnerischen Tagen und / oder Nächten bzw. nach einem Sturm nicht, wenn ihr keine Tiere oder Menschen auf den vielen Aufnahmen seht ;) Im Test der SecaCam HomeVista gab es gerade im Garten mit schönstem Sommergrün teils viele solcher „leerer“ Aufnahmen…

Auslesen mit Mac und PC

Eine Verbindung mit dem Apple Mac unter OS X oder macOS bzw. mit einem Windows PC kann auf zwei verschiedenen Wegen aufgebaut werden: mit dem USB-Kabel (das wäre ein Work Around, wenn man dazu nicht den Laptop oder Rechner zur Kamera tragen oder diese komplett abbauen müsste) oder indem ihr die SD-Karte herausnehmt und sie in einen Kartenleser / das entsprechende Laufwerk am Rechner steckt. Die Ordner-Struktur ist dann wie bei einer Digitalkamera oder DSLR. Im Aufnahme-Ordner findet ihr die Fotos und Videos der SecaCam HomeVista Wildkamera.

Während des Tests gab es übrigens im täglichen Gebrauch nur einmal eine böse Überraschung: durch einen Software- oder anderen Technikfehler wurden nach dem Einschalten ununterbrochen Aufnahmen ausgelöst, sodass die Speicherkarte innerhalb von wenigen Minuten voll war. Bei einem regulären Betrieb von mehreren Tagen oder Wochen sollte das nicht passieren. Vielleicht war auch der Auslöser-Sensor verschmutzt oder eine Spinne hat davor herumgetollt. Ansonsten gab es keine Probleme, weder direkt mit den Aufnahmen (bei nachlassender Batterieleistung lässt allerdings die Beleuchtung / der Blitz nach), noch beim Auslesen der Dateien.

Auch lesenswert: Allgemeiner Artikel zum Thema Wildkamera

Verwendung als Überwachungskamera: Hinweise zum Datenschutz

Natürlich kann die SecaCam HomeVista Wildkamera auch als Überwachungskamera benutzt werden. Im Test haben wir sie nicht dergleichen eingesetzt. Zum einen war das nicht nötig, zum anderen dürften hier die Ergebnisse mit Aufnahmen von Unbeteiligten nicht veröffentlicht werden. Bei der Verwendung der SecaCam HomeVista Wildkamera als Überwachungskamera gilt es folgendes zu beachten (vgl. Seite 27 der Bedienungsanleitung):

  • Persönlichkeitsrechte sind zu beachten und der öffentliche Raum darf nicht überwacht werden
  • Ausnahme kann natürlich in Absprache mit Förster / Gemeinde / Besitzer ein Waldstück sein
  • Auch nicht legal ist die Arbeitsraumüberwachung mit der Kamera
  • Fotos und Videos von Menschen sind immer dann zu löschen, wenn diese nicht eindeutig eine Zustimmung zur Aufnahme gegeben haben
  • Aufnahmen von Kriminellen, von Einbrechern und Dieben dürfen gemacht und aufbewahrt, aber nur den zuständigen Behörden für die Strafverfolgung zugänglich gemacht werden

Auch lesenswert: Private Überwachungskamera: Was ist laut Rechtslage erlaubt?

Vorteile und Nachteile der Wildkamera

Hier einmal in kurzer Übersicht die verschiedenen Vorteile und Nachteile der SecaCam HomeVista Wildkamera. Wenn ihr Fragen zu bestimmten Punkten habt oder ich etwas in diesem Beitrag vergessen habe, dann schreibt gern einen Kommentar mit eurer Frage oder Anmerkung.

Vorteile Nachteile
Günstiger Preis für das Gesamtset Für lange Laufzeiten mit Videoaufnahmen sind 8GB ggf. zu wenig
Sofort einsatzbereit Speichererweiterung ist auf 32GB begrenzt
Batterien halten lange 12 MP und 8 MP Aufnahmen werden von 5 MP interpoliert (hochgerechnet)
Individuelle Einstellungen einfach möglich
Gute Qualität bei Tag und Nacht An- und Ausschalter nicht so leicht zugänglich wie SD-Speicherkarte
Einsatz als Wild- und Überwachungskamera Schrauben auf der Rückseite sind bei schon installiertem Hinterteil (Batterie-Pack) teils schlecht erreichbar
LCD-Display für Menü und Schnellkontrolle der Aufnahmen
Kann per PIN geschützt werden
Speicher kann einfach ausgewechselt werden
Made in Germany

Fazit zum SecaCam HomeVista Test

Im Großen und Ganzen handelt es sich bei der SecaCam HomeVista Wildkamera um eine sehr gute Kamera mit 100° Weitwinkel-Objektiv, Nachtsicht-Funktion und im Gesamtpaket ausreichend Zubehör. Dadurch, dass Batterien und Speicherkarte schon enthalten und eingesetzt sind, ist die Kamera direkt arbeitsbereit. Die Verschlussschrauben würden bei den meisten Gebrauchsszenarien auf der Vorderseite vielleicht sinnvoller sein. Der Ein- und Ausschalter sollte bei neueren Modellen ebenfalls leichter zugänglich sein.

Für den Dauergebrauch ist der Aufbau aber gut, nur die Speicherbegrenzung ist für Videofreunde, die die Wildkamera länger hängen lassen wollen, eher suboptimal. Hier solltet ihr vielleicht über die VGA-Auflösung nachdenken, die sehr wenig Platz wegnimmt – und über kurze Videos. Mit Fotos in mittlerer Auflösung seid ihr aber gut beraten. Details, Preis und Kauf-Möglichkeit: bei Amazon.

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3 Kommentare zu „Wildkamera Test: SecaCam HomeVista als Wild- und Überwachungskamera“

    1. Ja, so ist es bei den meisten Geräten. Bei meinen DJI Drohnen und meiner Canon Kamera kann man ebenfalls größere Karten einlegen. Klappt prima…

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