Ich nutze ja für viele Webseiten das CMS Wordpress, da dies an sich kostenlos ist und weil Kund/innen nach einer kurzen Einführung auch selbst Änderungen an der Webseite vornehmen können. Vor kurzem bin ich aber auf die WordPress-Alternative Webflow gestossen, die recht interessant wirkt. Webflow ist ein bisschen wie Jimdo oder Wix, aber aus meiner Sicht deutlich mächtiger und komfortabler in der Bedienung. Deshalb stellt sich nun die Frage: Welches Content Management System ist besser? Wie fällt der Vergleich WordPress vs. Webflow aus? Hier lest ihr meine Einschätzung.
TL;DR: Hier die WordPress-Alternative direkt ansehen
Kapitel in diesem Beitrag:
- 1 WordPress-Hürde: Updates für System und Plugins
- 2 Der große Vorteil von WordPress: Plugin-Auswahl für alles
- 3 Vergleich von WordPress von Webflow
- 4 Webflow ist ideal für alle, die „einfach nur eine Webseite“ wollen
- 5 Auch “große” Webseiten und Blogs sind möglich
- 6 Mein Fazit zum Vergleich von Webflow und WordPress
- 7 Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
- 8 Ähnliche Beiträge
WordPress-Hürde: Updates für System und Plugins
Wer WordPress nutzt, muss hin und wieder das System aktualisieren und auch für die installierten Plugins Updates abrufen. Nutzt man das CMS kostenlos oder in einem kleinen Hosting-Paket, bedeutet das einen Mehraufwand neben der sonstigen Webseitenpflege; bucht man – etwa bei Strato oder einem anderen Dienstleister – einen Update-Service, dann kostet dieser Geld. Teils entsprechen die Kosten für den WordPress-Update-Service schon einem gesamten Webflow-Paket. Hier gilt es also zu schauen, ob man wirklich WordPress benötigt oder ob nicht Webflow der bessere Service mit dem attraktiveren Preis-Leistung-Verhältnis ist.
Der große Vorteil von WordPress: Plugin-Auswahl für alles
Obwohl sie entweder händisch oder über einen kostenpflichtigen Service aktuell gehalten werden müssen, sind Plugins auch die große Stärke von WordPress. Wer mehr als nur eine einfache Webseite, einen Standard-Blog oder das unangepasste Backend nutzen will, kann mit einer solchen Erweiterung alle möglichen Funktionen, Optionen und Abkürzungen implementieren. So lassen sich Webseiten, Shops, Blogs und mehr Webangebote individuell gestalten, ohne dass man viel Ahnung vom Programmieren oder von Webdesign haben muss. Aber auch hier gibt’s einen Wermutstropfen: Oft sind die Plugins schlecht programmiert und können eventuell Sicherheitslücken aufweisen oder zumindest die Webseite langsamer machen.
Vergleich von WordPress von Webflow
Ihr seht, WordPress ist Segen und Fluch zugleich – mal mehr, mal weniger, abhängig vom individuellen Projekt. Davon losgelöst kann man aber auch ein paar Fixpunkte festmachen, anhand derer sich beide Systeme vergleichen lassen. So bekommt ihr auch ein besseres Bild von Webflow.
WordPress | Webflow | |
Eigenes Design erstellen | Vorhandene Themes können genutzt sowie durch Plugins oder eigenes Coding angepasst werden; für größere Anpassungen sind HTML und PHP Kenntnisse oft Voraussetzung | Auch hier gibt es kostenlose und “Premium”-Templates, die man aber recht intuitiv umgestalten kann, ohne PHP und HTML zu können (vgl. Baukasten-Prinzip) |
Suchmaschinenoptimierung (SEO) | Nicht von Haus aus gut möglich; man benötigt mindestens ein Plugin wie YoastSEO, um gutes SEO zu betreiben | SEO-Optionen sind direkt enthalten, da Webflow fürs moderne Internet gemacht ist |
Nutzer/innenfreundlichkeit im CMS-Dashboard | Man muss sich reinfuchsen und kann es mit Plugins anpassen; es bietet aber Optionen, die für die meisten irrelevant sind | Das Dashboard ist eher minimal gehalten; bei Webflow steht die On-Page-Bearbeitung der Webseite im Vordergrund |
Code-Qualität | Generell gut – je mehr (semi-professionelle, kostenlose) Plugins genutzt werden, desto schlechter | Webflow funktioniert gut ohne Plugins und der Code ist auf Effizienz ausgelegt |
SSL Zertifikate | SSL muss man selbst bei seinem Hosting-Anbieter buchen und dann in Wordpress implementieren | Kostenloses SSL auf allen Seiten und stete Überprüfung auf Sicherheitslücken |
Seitensicherheit | bei Wordpress sind die Plugins oft eine Sicherheitslücke, durch die Hacker eindringen | Da Webflow nicht quelloffen ist und automatisch durch deren Techniker abgesichert wird, gibt hier wenig Chancen für Hacker |
E-Mail-Funktionalität ist in der Regel beim Hosting-Anbieter inklusive und kann dort eingerichtet werden | hier muss man auf einen externen E-Mail-Provider wie Zoho oder GSuite zurückgreifen, da Webflow keine Mailserver bereibt | |
Support | Gibt es, vieles wird aber über Community-Anfragen gelöst, was zu Verzögerungen führen kann | FAQs, Forum, Kontaktformular, Social Media und mehr |
Webflow ist ideal für alle, die „einfach nur eine Webseite“ wollen
Viele Unternehmen oder Einzelpersonen wollen zwar eine Webseite, kennen sich aber nicht mit deren Erstellung oder Pflege aus. Warum auch? Sie sind wahrscheinlich in einem ganz anderen Fach unterwegs und ihr Berufsbild hat nichts mit Webdesign, Coding oder SEO zu tun.
Und wer von uns Nerds und Geeks kennt nicht den Satz „Du kennst dich doch mit Computern aus, kannst du mir eine Webseite machen?“ – entsprechend formeller fällt er aus, wenn Kund/innen einen für die Webseitenerstellung anfragen. Und genau für solche Fälle scheint mir Webflow ein potentes Werkzeug zu sein. Wenn jemand eine einfach zu bedienende Webseite, einen Blog, einen Shop oder dergleichen möchte, ohne sich mit Plugins, Updates und Backends auseinanderzusetzen, warum nicht Webflow?
Hier reinschauen: Offizielle Webseite des Anbieters
Auch “große” Webseiten und Blogs sind möglich
Webflow sollte man jedoch aufgrund der einfachen Bedienung nicht auf einen simplen Web-Baukasten degradieren. Dass mit Webflow auch komplexe und umfangreiche Webseiten möglich sind, sieht man schon an deren Referenzen: Facebook, Twitter, Dell, CBS, MTV und viele andere nutzen das System für einige ihrer Projekte.
Ebenso bietet Webflow eine CMS-Funktionalität, mit der man auch Blogs realisieren kann. Es gibt dafür zahlreiche Templates die direkt darauf ausgerichet sind.
Mein Fazit zum Vergleich von Webflow und WordPress
Ich denke, ich werde die nächsten Webseiten für Kund/innen in Webflow erstellen, da WordPress seine Vorteile eher entfaltet, wenn man mit Plugins für bestimmte Funktionen arbeitet. Wird so etwas nicht benötigt, muss man sich auch nicht den anderen Stress aufhalsen, den WP mitbringt.
Sicherlich gibt es aber noch genügend Website-Projekte, bei denen der Mangel von Webflow an frei entwickelten Plugins eher ein Hindernis ist. Deshalb kann ich nur zusammenfassend sagen, dass es für mich keinen CMS-Sieger gibt, sondern für die hier betrachtete Aufgabe eine Tendenz hin zu Webflow existiert. Wie immer muss man für den Einzelfall betrachten, um dann zu entscheiden, welches CMS die richtigen Vorteile und Funktionen bietet.
Meine Tipps & Tricks rund um Technik & Apple
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Seit 2012 betreibe ich meinen Blog als Sir Apfelot und helfe meinen Lesern bei technischen Problemen. In meiner Freizeit flitze ich auf elektrischen Einrädern, fotografiere mit meinem iPhone, klettere in den hessischen Bergen oder wandere mit meiner Familie. Meine Artikel behandeln Apple-Produkte, Drohnen-News und Lösungen für aktuelle Bugs.
Super Bericht!
Ich fuchse mich gerade rein in Webflow (jaaaaaa, es bedarf doch einiges an Einarbeitung, aber es lohnt sich auf jeden Fall!) und bin begeistert. Ich bin auf dem Gebiet Webdevelopment absoluter Neuling, aber ich komme mit viel Geduld zurecht. Und jetzt nach 2 einfachen one-page Webseiten, fühle ich mich recht sicher. Also, absolut machbar.
Eines hast du hier nicht erwähnt: die Geschwindigkeit. Webflow Webseiten sind mega schlank und schnell.
Bin begeistert!
Ja, stimmt. Der Pagespeed bei Wordpress ist schnell im Keller, wenn man (wie ich) ein bisschen viele Plugin und ein altes Theme nutzt. Aber mein Blog könnte ich mit Webflow nicht realisieren. Da sind soviele individuelle Geschichten dran, die sich vermutlich nur mit Wordpress realisieren lassen. Aber für die Webseite für Dienstleister oder einen kleinen Blog, ist Webflow sicher ne tolle Sache.