Ein VPN, ein Virtual Private Network, wurde vor ein paar Jahren noch als einzige Chance vermarktet, persönliche Daten in öffentlichen Netzwerken zu schützen. Im Café, am Bahnhof, im Coworking-Space oder im Einkaufszentrum hockten angeblich überall Hacker/innen, die nur darauf warteten, Bank- und Login-Daten über das dort angebotene WLAN abzugreifen.
Allerdings sind https-Verbindungen sowie sowohl iOS- als auch Android-Apps schon seit längerem sicher genug, sodass diese Hacks nicht mehr funktionieren. Also, wozu braucht man noch ein VPN? Im Folgenden findet ihr ein paar Anwendungsbeispiele.
Kapitel in diesem Beitrag:
Streaming von ausländischen Inhalten
Einer der Hauptgründe, warum man sich ein VPN-Programm auf den Mac oder PC, auf das Smartphone oder das Tablet lädt, ist wahrscheinlich der Konsum von im eigenen Land nicht erreichbaren Streaming-Angeboten.
Auch die günstigeren Preise für Netflix, YouTube Premium und dergleichen in anderen Ländern können den Einsatz eines VPNs lohnenswert machen. Denn mit dem Virtual Private Network lässt sich vor Internetseiten ein anderer, selbst gewählter Standort vorgaukeln. Und einige Firmen bieten ein ausreichend schnelles VPN für HD- und 4K-Streaming an.
Umgehen von Geoblocking oder Sperrlisten
Ein ähnlicher Anwendungsfall ergibt sich, wenn von Staats- oder Institutionswegen bestimmte Seiten oder Bereiche des Internets gesperrt werden. Schließt ein totalitärer Staat etwa Social-Media-Plattformen wie Twitter oder YouTube aus seinem Internetangebot aus, dann können aufgeklärte Bürger/innen diese Seiten oder Apps dank eines VPNs dennoch nutzen.
In kleinerem Maßstab können es auch bestimmte Einrichtungen sein, die in dem von ihnen bereitgestellten Netzwerk eine Sperrliste integriert haben. Ob Wohnheim, Internat, Urlaubsresort, Hotel, Konferenzzentrum oder Flughafen: auch hier kann ein VPN helfen, die Hindernisse zu umgehen.
Ein echtes VPN verhindert Tracking und Malware-Angriffe deutlich besser als der private Modus der Browser (Foto: Bitdefender VPN).
Verstecken von aufgerufenen Inhalten vor dem Internetanbieter
Wer damit d’accord geht, dass anstelle des Internetproviders die VPN-Firma den Datenverkehr leitet und eventuell einen Überblick über die besuchten Seiten und geladenen Inhalte bekommt, kann das Angebot zum Verschleiern der IP und Verstecken der aufgerufenen Inhalte nutzen.
Dabei muss man natürlich darauf vertrauen, dass die No-Log-Policy der Firmen eingehalten wird und niemand Aufzeichnungen darüber anfertigt, wozu man das VPN verwendet.
Die Chance, dass jemand Torrent-Downloads auf einen zurückführen kann, wird also minimiert, liegt aber nicht per se bei Null. Bleibt die Nutzung aber sowieso im legalen Rahmen, wird Anwender/innen von VPNs so oder so nichts passieren.
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Johannes hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten in der Fachrichtung Fremdsprachen absolviert. Danach hat er sich aber für das Recherchieren und Schreiben entschieden, woraus seine Selbstständigkeit hervorging. Seit mehreren Jahren arbeitet er nun u. a. für Sir Apfelot. Seine Artikel beinhalten Produktvorstellungen, News, Anleitungen, Videospiele, Konsolen und einiges mehr. Apple Keynotes verfolgt er live per Stream.