Werbung in der YouTube App: Quelle der Werbeanzeigen ausfindig machen

Werbung in der YouTube App – wer kein YouTube Premium gebucht hat, bekommt Werbeanzeigen zwischen den Videovorschlägen und Suchergebnissen angezeigt. Manchmal unauffällig oder sogar als Videovorschlag getarnt und machmal sehr auffällig werbend kommen die Anzeigen daher. Dabei gibt es neben bekannten Marken und Shops auch Werbebanner von eher unbekannten Anbietern sowie Werbenden, die eher komische bzw. schlecht übersetzt klingende Namen tragen. Von gratis Produkttests über Retouren-Käufe hin zu Geldgeschenken unter der Aufmachung des YouTubers „Mr. Beast“ ist alles dabei. Um nicht darauf reinzufallen, könnt ihr leicht überprüfen, wer hinter der Werbeanzeige steckt.

Vier verschiedene Werbeanzeigen, die einem in der YouTube App unterkommen können. Welche sind seriös und leiten auf eine vertrauenswürdige Webseite um? Und welche sind Betrug für Datenklau, Malware-Verbreitung und dergleichen? Hier lernt ihr, wie ihr das herausfindet!
Vier verschiedene Werbeanzeigen, die einem in der YouTube App unterkommen können. Welche sind seriös und leiten auf eine vertrauenswürdige Webseite um? Und welche sind Betrug für Datenklau, Malware-Verbreitung und dergleichen? Hier lernt ihr, wie ihr das herausfindet!

Dubiose Werbung auf Social Media: Wortlaut prüfen und hinterfragen

Ich habe den Fokus hier auf Werbung in der YouTube App gelegt, weil ich keine andere Social Media App mehr nutze – weder TikTok oder Twitter / X noch Facebook oder Instagram. Ich bin mir aber sicher, dass es dort ähnlich oder sogar noch schlimmer zugeht. In der App von YouTube habt ihr aber zumindest die Möglichkeit, nachzuschauen, wer für eine Werbeanzeige verantwortlich ist. 

Noch zuvor solltet ihr aber aufmerksam lesen, was auf dem Bild und darunter geschrieben steht. Werden zu reißerische oder gar unpassende Adjektive zur Beschreibung des Angebots verwendet? Fehlen Artikel oder andere Wörter, sodass die Werbeanzeige befremdlich klingt? Klingt der Anbieter-Name komisch, schlecht übersetzt oder generisch? Und: Ist das Angebot zu gut, um wahr zu sein? Das sind alles Red Flags!

Na, welche Anzeichen für Betrug fallen euch auf?
Na, welche Anzeichen für Betrug fallen euch auf?

Drei Punkte: Werbe-Menü zeigt euch an, wer bei YouTube wirbt

Unter dem bei vielen Anzeigen zu sehenden blauen Link-Symbol – also dem Quadrat, aus dem ein Pfeil heraus zeigt – seht ihr drei übereinander angeordnete Punkte. Diese deuten auf ein Menü hin. Und wenn ihr da drauf tippt, dann erhaltet ihr weitere Informationen zur Werbeanzeige, die ihr gerade seht. Seid also vorsichtig, um nicht aus Versehen den Link zum Werbetreibenden zu öffnen, und tippt die Punkte an. 

In der sich öffnenden Übersicht seht ihr dann, welche Firma wirbt und aus welchem Land sie stammt. Außerdem wird dargelegt, ob der Werbetreibende seine Identität bestätigt hat (was aber nicht viel aussagen muss). Nicht zuletzt könnt ihr die Werbeanzeige melden, wenn Zweifel an der Seriosität des Angebots aufkommen. Dafür gibt es im oberen Bereich das Flaggen-Symbol mit dem „Werbung melden“-Schriftzug.

Über die drei unscheinbaren Punkte in der Werbeanzeige der YouTube App könnt ihr überprüfen, woher die Werbung stammt.
Über die drei unscheinbaren Punkte in der Werbeanzeige der YouTube App könnt ihr überprüfen, woher die Werbung stammt.

Wie ihr nun seht, handelt es sich bei der Werbung für den „Monster Energy“-Produkttest nicht um eine Werbeanzeige aus einem deutschsprachigen Land. Zudem hat die Firma „Айконтекст“ (iContext) aus Belarus ihre Identität noch nicht bestätigt. Nicht nur das sollten bereits Anzeichen dafür sein, dass ihr auf der Zielseite der Werbeanzeige keine Daten preisgeben solltet. Auch ist iContext aus Belarus lediglich eine Werbefirma, die auf allen möglichen Plattformen Werbung schaltet. Sie hat selbst nichts mit Produkttests zu tun.

Fake-Werbung mit Nutzung bekannter Marken und Testimonials

Gerade wenn es darum geht, dass ihr etwas geschenkt bekommen sollt, müssen eure Alarmglocken gellend läuten! Warum sollte euch irgendjemand über eine Social-Media-Werbeanzeige etwas schenken wollen? Nun, wenig hinterfragt wird das vielleicht, wenn die Personen und Unternehmen, mit denen geworben wird, für (Geld)Geschenke bekannt sind – wie „Mr. Beast“.

Die Jüngeren kennen den Namen sicherlich, denn auf seinen Kanälen und mit seinem Team sorgt der Betreiber immer wieder für aufsehenerregende Aktionen und Geschenke. Hinzu kommen auf die Zielgruppe abgestimmte Thumbnails und Videotitel mit Clickbait-Charakter. Da wäre es nicht verwunderlich, wenn Fans oder jene, die schon einmal am Rande was von den Kanälen und Videos gehört haben, die folgende Werbeanzeige antippen, um einfach so 1.000 Dollar für das Anschauen eines 15-sekündigen Videos zu bekommen.

Angebote, die zu schön sind, um wahr zu sein, sind ganz einfach nicht wahr.
Angebote, die zu schön sind, um wahr zu sein, sind ganz einfach nicht wahr.

Doch wendet man nun die oben beschriebene Methode an, um zu schauen, wer die Werbeanzeige geschaltet hat, dann sieht man, dass diese nicht aus den USA kommt. Sie wurde angeblich von einer „Marmaduke Group“ aus Rumänien geschaltet, ebenfalls mit noch nicht bestätigter Identität. Anders als bei iContext habe ich nichts zu dem angeblichen Marmaduke-Unternehmen gefunden (außer diverse Leute mit diesem Nachnamen, einer Firma in Irland und der Comic-Verfilmung „Marmaduke“ von 2010). Das sollte durchaus zu denken geben.

Beispiele für seriöse Werbeanzeigen in der YouTube App

Dubiose und unseriöse Werbung in der YouTube App könnt ihr also relativ leicht erkennen und sie über das dafür genutzte Anzeigen-Center melden. Aber es gibt nicht nur schwarze Schafe, sondern auch eine ganze Menge Werbung, die nicht auf Betrug, Phishing, Malware-Verbreitung und was auch immer noch aus ist. Ganz oben habe ich euch ja vier Werbebanner gezeigt, von denen nun zwei schon als unseriös entlarvt werden konnten. Hier aber noch die beiden anderen, die man bei Interesse ganz sicher antippen kann:

Hier dürfte deutlich sein, dass es sich um seriöse Werbeanzeigen handelt.
Hier dürfte deutlich sein, dass es sich um seriöse Werbeanzeigen handelt.

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